Querung des zu unserem Glück wieder trockenen Oueds zum Campingplatz

Wohl die Hälfte der Einwohner Esmara`s bestehen aus Militär und Polizei. Auf uns wirken sie aber nicht bedrohlich. Wir zwei Schwitzenden staunen höchstens über die Männer in ihren immer sauberen und adretten Uniformen. Anders sieht es wohl für die 100‘000 Flüchtlinge aus, die sich immer noch ausserhalb der Stadt, für uns unsichtbar hinter Erdwällen aufhalten.

 

 

Zuerst mal zu Fuss das Städtchen erkunden. Arkaden links und rechts des breiten Boulevard. Gut so, denn es ist bereits wieder ganz schön heiss. An den beiden einzigen Bancomaten die nicht „out of order sind“, stehen die Menschen Schlange. Alois stellt sich hinten an und nach einer Viertelstunde haben wir die obligaten 2000 Drh, (200 Euronen). Mehr geht Dank unseren Banken, die schliesslich auch noch was verdienen wollen, nie. Zum Glück sind die täglichen Ausgaben klein. Der Liter Diesel kostet in der Westsahara gerade mal 7.45 Drh. Im Rest von Marokko 9.25 Drh.

 

Später fahren wir mit dem Camper durch die Stadt, Alois hat in einem kleinen Laden Cola zero entdeckt und deckt sich für die nächsten Tage damit ein. 

 

So nun aber raus aus Es Smara auf den 16 km entfernten Campingplatz Smara hinter dem Oued. Vor zwei Monaten hatten sie hier sehr starke Regenfälle und der 4.5 km breite Flusslauf war ein Riesensee. Während 14 Tagen gab es für Autos kein Durchkommen. Mit Helikoptern wurden die Menschen und Güter transportiert. Nun sind die Strassenarbeiter fleissig am Werk. Sowieso werden im ganzen Land die kaputten Brücken und Strassen jeweils in Kürze hergerichtet und passierbar gemacht.

 

Auch der originelle Campingplatz hat einiges vom grossen Regen abbekommen. Der Besitzer erklärt uns während der Besichtigung, das bis nächstes Jahr zum grossen Saharafest, das erstmalig in Es Smara stattfinden wird, alles hergerichtet sein wird und das Terrain, das er dazugekauft hat, planiert und für Reisende bereitstehen wird. Er ist an der Organisation des Festes beteiligt und meint, dass Fotografen eingeladen werden würden, die Reise und Unterbringung werde dann von ihnen übernommen, ob ich Interesse an einer Einladung hätte. Er hält mich wohl für eine professionelle Fotografin, mit der grossen Kamera. „ Alois sollen wir uns einladen lassen?“  Da aber das Bluffen nicht zu meinen Stärken gehört und wir sowieso nicht wissen, wo wir nächstes Jahr sein werden, verneine ich dankend und lächelnd. „ Wobei es wäre ja schon schön.“

Später hören wir die Vögel zwitschern, die Insekten summen, das Klatschen von Alois „ Fliegentätscher“ und von Zeit zu Zeit mal einen vorbeidonnernden Lastwagen. Den Italiener in seinem Womo sehen wir nie vor der Tür.

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