26.Oktober bis 29. November       Hamburg - Montevideo

Fr

26

Okt

2018

Wann geht es denn endlich los?

Wir sind pünktlich um 10 Uhr am Hafen, geben unsere Papiere ab und dürfen um 11 Uhr rein fahren vor die Grande America, die gar nicht mal so gross ist.

 

Hier stehen wir nun und warten. Nach einer Stunde dürfen wir mit unserem Handgepäck an Bord. Wir beziehen unsere Kabine und werden sofort mit einem Dreigängemenue verwöhnt. 

 

Die Crew besteht aus Italienern, Philipinos und Rumänen.

Die Passagiere kommen aus der Schweiz, Oesterreich Frankreich, Spanien und Slowenien. Insgesamt sind 10 Mitreisende an Bord. Wir Schweizer sind in der Mehrzahl

 

Um 15.00 Uhr werden die Männer nach draussen geschickt um die Fahrzeuge reinzufahren...und kommen unverrichteter Dinge zurück. 

 

Unsere Kabine wird auf allfällige Schäden untersucht. Alois teilt den Männern mit, dass unser Fernseher nicht funktioniert, dieser wird ebenfalls untersucht. Ein neuer Reciver wird gebracht, aber auch dies nützt nichts. Muss wohl so sein.

 

Die Sorge steigt, dass wir ohne die Fahrzeuge losfahren werden. Die stehen nämlich noch draussen, als wir um 18.00 Uhr zum Nachtessen gebeten werden.

 

" Jetzt  bist du nervös und ich nicht mehr." Alois:" Nein bin ich nicht, aber es wäre echt doof ohne Womo in Südamerika anzukommen."

 

Um 20 Uhr dürfen die Männer endlich die Fahrzeuge an Bord fahren. Um 23 Uhr soll der Frachter in Hamburg ablegen.

 

Mein Pflaster gegen Seekrankheit klebt bereits hinter dem Ohr, in der Hoffnung, dass es dann auch was nützen tut, wenn wir irgendwann in die Nordsee fahren.

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Sa

27

Okt

2018

Erster Tag auf See

Da das Schiff pünktlich um 23.00 Uhr nicht ausläuft, gemäss Alois auch noch nicht um 02.30 Uhr, erwachen wir am ersten Reisetag fast zu spät für das Frühstück und befinden uns bereits ausserhalb von Cuxhaven auf dem weiten Ozean.

 

Das Frühstück gibt es von 07.30 bis 08.30  Mittagessen 12.00     Abendessen 18.00.

 

Heute Abend wird ein Meeting für die Passagiere abgehalten. Da lernen wir vermutlich den Kapitän kennen.

 

Gestern war es auf dem Frachter eine Höllenhitze, heute frieren wir. Der Wellengang ist mässig, absolut erträglich

 

Wir haben Höhe Holland im Moment gerade wieder Internet und so kann ich meinen kleinen Bericht senden.

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So

28

Okt

2018

Seerettungsübung

Wir sind bereits im Aermelkanal. Die See ist ruhig und der Himmel bewölkt. Hier haben wir nochmals Internet, welches kommt und geht und kommt und geht........ 

 

Der Kapitän ist ein ganz lieber. Er hat uns gestern zusammen mit dem 1. Offizier vieles erklärt. Unser erster Halt in etwa 10 Tagen wird Conakry in Guinea sein. Er empfiehlt uns, da besser keinen Landgang zu machen. Würden uns von bösen Menschen die Pässe abgenommen, könnten wir nicht mehr zurück an Bord. Sei alles schon passiert. Wir können gerne zu ihm auf die Brücke, aber erst wenn die Biscaya hinter uns liegt.

 

Wir wohnen in unserer Eignerkabine direkt neben ihm. Die anderen Mitreisenden haben Innenkabinen, die restlichen Aussenkabinen sind von Offizieren belegt.

 

Die Uhr auf dem Schiff wird nicht auf Winterzeit umgestellt. Beim Smartphone aber schon. Wir sind beizeiten auf den Beinen und verpassen das Frühstück dann doch beinahe, da unsere Smartphones die englische Zeit ( 2 Stunden zurück) übernommen haben. Es geht jedoch allen gleich und so steht das Frühstück noch auf dem Tisch.

 

Danach gibt es vom Sicherheitsverantwortlichen eine Theoriestunde in Sachen Notfallsituationen, welche mich aber nicht wirklich beruhigt, sondern eher ein mulmiges Gefühl hinterlässt.

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Do

01

Nov

2018

Die ersten Tage an Bord

Die Tage vergehen gleichförmig. Essen, lesen, spazieren auf Deck, essen, Sprachunterricht von unserer spanischen Mitreisenden Nathalia, ruhen, spazieren auf Deck, essen, spielen. schlafen. Die Essenszeiten bestimmen den Rhythmus an Bord.

 

Die einzige Wanduhr hängt im Speisesaal und zeigt uns an welche Stunde geschlagen hat, besser gesagt wieviel Uhr es gerade an Bord ist. Der eine oder andere sitzt schon mal zu früh beim Morgenessen.

 

An den ersten paar Tagen ist das Meer etwas unruhig, jedoch nicht schlimm. Keinem wird übel. Ob es mir so gut geht wegen dem Pflaster hinter dem Ohr kann ich nicht beurteilen, lasse mich jedoch lieber nicht auf Experimente ein.

 

Höhe Marokko sind die Wellen, entgegen der Voraussage des 1. Offiziers immer noch gleich hoch und dazu bläst es einen fast von Bord. Die Aufenthalte ausserhalb sind jeweils nur von kurzer Dauer, zudem hängen die Wolken sehr tief.

 

Solange wir gegen Westen fuhren hatten wir viele andere Schiffe in Sichtweite. Nun seit es gegen Süden vorbei an Spanien, Portugal und Marokko geht ist kein einziges Schiff mehr zu sehen.

 

Unsere drei blinden Passagiere, kleine Vögelchen haben sich bei dem Wind irgendwo versteckt. Möwen begleiteten uns eine Weile, sogar ein Falke macht einen Zwischenhalt auf Deck, erhebt sich jedoch schnell wieder in die Lüfte und ist auf und davon, bevor ich ihn fotografisch festhalten kann.

 

Meeresgetier sehen wir nicht.

 

Heute am sechsten Tag auf dem Meer ist die Luft richtig warm, wellen tut es auch nicht mehr so stark. Wir fahren nun an den Kanarischen Inseln vorbei und sollen hier wieder mal Internet haben. Alle hängen an ihren Smartphones, sowohl die 27 Crewmitglieder, wie auch die 10 Passagiere.

 

Wir können in Begleitung eines Offiziers runter zu unserem Fahrzeug auf Deck 6 um einige vergessene Effekten und Sommerkleider zu holen.

Einige Bilder vom Innerern des Frachters. Unser Leben spielt sich auf Deck 12 und auf dem Brückendeck ab. Sehr einfach zu merken, denn wir haben nur 5 Räume die wir benützen können. Die Kabine, den Esssaal, den Aufenthaltsraum, die Waschküche und den Fitnessraum.

Von einem Moment zum anderen, haben wir die Schlechtwetterfront durchfahren und es wird richtig heiss.

 

Jeder der die Möglichkeit hat stellt sich nach draussen um zu telefonieren, zu chatten oder die Nachrichten abzurufen. Wir mit der Aussenkabine haben das Glück, das Signal auch drinnen empfangen zu können.

 

Ich schicke noch ein paar Fotos, bevor die Verbindung wieder abbricht.

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So

04

Nov

2018

Entlang von Afrika

Die Sessel werden hervorgeholt und gewaschen, damit wir es uns auf Deck bequem machen können. An der Sonne ist es viel zu heiss, alle suchen den Schatten.

 

Nathalia feiert ihren Geburtstag auf See und der Koch fertigt 3 Torten für die Passagiere und die Offiziere an. Das Happy Birthday wird auf viele Sprachen dargebracht.

 

Einmal hält der Frachter auf offener See für zwei Stunden an, aber weder ist der Kraftstoff ausgegangen, noch ist der Motor kaputt. Wir sollen einfach nicht zu früh in Conakry eintreffen. Der Mannschaft scheint Afrika nicht so ganz geheuer zu sein. Der Aufenthalt für das Entladen der Schrottautos soll möglichst kurz sein, sogar die Rettungsboote müssen abgeschlossen werden. Michael möchte sein Motorrad während dem Entladen bewachen, ihm wurde nämlich bei einer anderen Seefahrt schon mal Verschiedenes am Bike abgeschraubt, hoffentlich darf er das.

 

In den Innenkabinen ist es seit Tagen an die 30 Grad heiss und seit heute ist das Wasser aus der Leitung ebenfalls „sütig“ heiss, duschen nur noch kurz möglich, mit dem lauen Wasser aus der Leitung. Wir haben noch Glück, in unserer Kabine sind es 20 Grad und am Morgen haben wir auch angenehm temperiertes Wasser.

 

Michael meint: „ Lächle und sei froh, denn es könnte schlimmer kommen, ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.“ Dem Koch geht es schlecht, er muss in Conakry von Bord und nach Hause fliegen.

 

 

Ausser einigen wenigen Schiffen und einigen fliegenden Fischen, die ich irrtümlicherweise für kleine Vögel halte, sehen wir nur Meer, bis plötzlich zahlreiche Delfine erscheinen uns ein Stück begleiten und ihre Kunststücke vollführen. Was für  eine Aufregung an Bord. Auch ein Fischreiher hat sich zu uns auf den Frachter verirrt und muss die nächsten Tage an Hunger und Durst leiden. Sogar einen Wal sehen wir kurz vor der Bucht in Guinea. Leider zeigt er seine Schwanzflosse zu kurz um fotografiert zu werden.

 

Morgen nun soll es soweit sein, dass wir nach 10 Tagen, zumindest mal wieder Land sehen, wenn wir es auch nicht betreten sollen.                                                                                           

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Di

06

Nov

2018

Conakry

Land in Sicht und wir dürfen sofort reinfahren in den Hafen, während sicher dreissig Schiffe auf offenerer See ankern.

 

Kaum haben wir um 13 Uhr angelegt, sind die ersten Händler an Bord, welche Sim-Karten verkaufen. Wir verzichten.

 

Wiselflink werden alle Türen der Autos auf Deck geöffnet und der Inhalt durchsucht.

 

Michael ist unten bei seinem Motorrad und kann die nächsten Stunden nicht mehr rauf und wir nicht runter. Die Türe ist mit einem Vorhängeschloss verschlossen. Trotzdem sind plötzlich 4 Schwarze auf unserem Parkdeck die bei seinem Anblick schnell verschwinden.

 

Es geht alles sehr langsam von statten. Viele Autos können nicht mehr selber von Bord fahren, werden gestossen und danach mit dem Stapler transportiert, ob das wohl daran liegt, dass die Männer vorher mit leeren Kanistern rein und mit vollen wieder rausgekommen sind? Fast jeder der reingeht, trägt einen Rucksack, uns ist nicht recht wohl bei der Sache, vor allem da Michael nach dem Abendessen nicht mehr runter kann und will.

 

Jan unser Weltenbummler zu Fuss möchte unbedingt Afrikanischen Boden betreten, da er dies noch nie getan hat. Drei Anläufe braucht es, bevor er ausserhalb des Hafengeländes ist. Um 17.00 Uhr ist er in der Stadt und um 18.00 Uhr wieder an Bord. Wir sind erleichtert, als er wieder unter uns weilt ohne dass wir ihn nicht freikaufen mussten. Für ihn hat sich der Ausflug anscheinend gelohnt.

 

Michael der bereits einmal die Kabine gewechselt hat, da bei ihm schwarzes Wasser aus dem Abfluss blubbert und sich über den ganzen Boden verteilt hat, wechselt wieder in die alte Kabine zurück, denn bei ihm drin sind es in der neuen Kabine, die neben dem Raum mit den vielen Waschmaschinen und Tumblern ist, tags und nachts 31 Grad. Nun hat er „nur“ noch 27 Grad und findet das direkt angenehm, dafür blubbert wieder schwarzes Wasser, er verklebt den Ueberlauf und hat danach Ruhe.

 

Die Sonne geht unter und es wird weiter gearbeitet. Um Mitternacht stürmt und regnet es anscheinend heftig, ich bekomme nichts davon mit.

 

Schon geht wieder die Sonne auf, aber das Abladen ist noch lange nicht fertig. Der letzte Lastwagen auf dem hinteren Deck, der rückwärts rausfahren sollte, verkeilt sich und es dauert Stunden bis dieser endlich von Bord kann.

 

Vincenzo unser persönlicher Stewart, hat die Pasta zu unserer Zufriedenheit zubereitet und auch der Rest, der vom Kadetten zubereitet wurde schmeckt wie sonst.

 

Um 17.00 Uhr können wir auslaufen und sind nicht traurig auf’s offene Meer rauszukommen.

 

Das Schiff wird nach blinden Passagieren abgesucht. Bei der letzten Fahrt nach Conakry hatten sie anscheinend zwei solcher an Bord und mussten in Vitoria 3 Wochen vor dem Hafen warten….Quarantäne. Sie werden diesmal nicht fündig.

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Do

08

Nov

2018

Atlantiküberquerung

Wir sind wieder auf hoher See. Der Himmel ist manchmal grau, dann wieder blau, die Temperaturen draussen heiss.

 

Ein Schwarm sehr grosser Fische zieht an uns vorbei, so dass das Wasser richtiggehend brodelt und die silbernen Leiber die in die Luft springen herrlich glänzen, leider habe ich genau in diesem Moment den Fotoapparat wieder nicht zur Hand. Die fliegenden Fische sind bereits so normal, dass sie nicht mehr fotografiert werden müssen.

 

Wir dürfen uns heute davon überzeugen, dass unseren Fahrzeugen nichts passiert ist, nichts daran und darin fehlt. Allgemeine Erleichterung.

 

Ansonsten verläuft das Leben an Bord in den gewohnten Bahnen. Der tägliche Spanischunterricht scheint langsam Früchte zu tragen, die Spieleabende sind lustig, die Crew ist recht entspannt und uns ist es komischerweise noch gar nicht langweilig.

 

Am 8. November dümpeln wir ein paar Stunden auf der Stelle. Auch dieses Mal liegt es nicht an einem Problem mit dem Motor. Wir sollen nicht zu früh in Vittoria ankommen und diesseits des Aequators gebe es weniger Regen, so dass die nötigen Malerarbeiten noch getätigt werden können. Es gibt übrigens auch jenseits fast keinen Regen.

 

Grosse mehrfarbige, schillernde Fische umkreisen unseren Frachter, verschmähen jedoch das vom Kapitän ins Meer geworfene Brot. Woher sollen sie auch solches kennen.

 

Das Essen ist sehr gut auch ohne professionellen Koch. Unser Stewart Vicenzo legt sich richtig ins Zeug, sogar warme frische Brötchen gibt es nun wieder täglich. Barbara möchte gerne in der Küche helfen, was ihr jedoch verboten wird, wahrscheinlich aus versicherungstechnischen Gründen.

 

In der Nacht überqueren wir den Aequator, ich schlafenderweise, Alois ist auf und dabei. Die Taufe mit dem Barbeque soll am Samstag stattfinden. Sind ja mal gespannt.

Einige von uns haben von irgendwelchen Insekten, die uns in Conakry gestochen haben, riesig grosse rote Flecken bekommen und schmieren und salben, damit die hoffentlich mal wieder weggehen.

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Sa

10

Nov

2018

Schiffsbegehung und Grillabend

Mit dem ersten Offizier dürfen wir am 10. November das Schiff von oben bis unten und von vorne bis hinten begutachten. Während zwei Stunden wird uns so manches erklärt. Für technisch Interessierte sehr spannend. Für mich sind vor allem die Dimensionen beeindruckend.

 

Abends gibt es das versprochene Barbeque auf dem Brückendeck. Alle sind für einmal zusammen. Es wird gegrillt was das Zeug hält und zum Dessert gibt es Mireille’s Apfelkuchen, den wir am Nachmittag zubereitet haben.

 

Wir denken schon, es passiert an diesem Abend nichts mehr, da gibt es die Aequatortaufe. Alle Passagiere und vier Crewmitglieder werden mit Wasser begossen, die einen weniger und die anderen mehr und jeder bekommt ein Zertifikat und ein Grimaldikäppli. So das wäre überstanden.

 

Die Damen machen jeden Vormittag Yoga. Ich, die es wohl am Nötigsten hätte, verdünnisiere mich jedesmal schnell.

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Mi

14

Nov

2018

Vitoria

Wir sehen und staunen. Die Brasilianische Fahne wird gehisst und wir warten auf den Lotsen und die richtigen Gezeiten. Wir fahren los wissen zuerst nicht so recht, wo hier der Hafen sein soll.

 

Der Lotse manövriert uns zwischen den Hügeln, vorbei an Glaspalästen, Vavelas, wunderbarer Natur, entlang von Strassen unter der riesigen 3.7km langen Brücke durch bis nach vorne in den Hafen von Velha. Mitten auf dem recht schmalen Gewässer unter Mithilfe von Lotsenbooten wird unser Frachter um 180 Grad gewendet, so dass wir mit der Nase meerauswärts an Pier angemacht werden können.

 

Heute werden wir zum ersten Mal nach 19 Tagen wieder richtigen Boden unter den Füssen haben und Alois und ich zum allerersten Mal den neuen Kontinent betreten.

 

Es dauert zwar seine Zeit bis die Papiere vom Kapitän fertiggestellt sind, aber um 18.00 Uhr dürfen wir von Bord, werden vom Agenten zum Zollgebäude geführt, wo wir genaustens protokolliert, fotografiert und begutachtet werden, bevor wir in die " Freiheit" entlassen werden.

 

Wir sieben sind sehr gut vorbereitet, wissen natürlich nicht wo wir hinwollen und so lassen wir uns von zwei Taxis an den Strand von Velha fahren, mit Sicht auf das Meer. Vitoria erkunden wir nicht zu Fuss. Die Taxichauffeuse organisiert für uns Sim-Karten.

 

Die Strandpromenade ist nicht sonderlich speziell, wir laufen dem Strand entlang, trinken in einer Strandbar einen Caipirinia und die weniger Geeichten schwanken dann ins Restaurant, wo wir ein leckeres Nachtessen zu uns nehmen.

 

Bezahlen können wir problemlos mit Dollars, wäre sogar in Euro möglich gewesen. Auch die Kreditkarte funktioniert, lediglich das Trinkgeld von 10%, das von den Kellnern mit Kugelschreiber auf die Rechnung geschrieben wird, gilt es in bar zu bezahlen. Im Einkaufsladen erhalten wir das Retourgeld in heimischer Währung. Die Umrechnung, von Barbara nachgerechnet, ist sehr exakt und korrekt.

 

Um 23.00 sind wir, ziemlich erschöpft von den ganzen Eindrücken des Tages zurück an Bord. Obwohl die ersten Schritte auf Amerikanischem Boden eher enttäuschend waren, haben wir es doch sehr genossen mal wieder von Bord gekommen zu sein und uns anderes Essen einzuverleiben.

 

Fotos von unserem Ausflug gibt es nicht, denn Vincenzo unser persönlicher Stewart hat uns dermassen Angst vor den diebischen Brasilianern gemacht und uns geraten nichts, aber auch gar nichts ausser etwas Geld in der Hosentasche mitzunehmen. Ich habe auf sein Anraten hin, sogar meinen Ehering abgenommen. Mireille meint:“ Was machen denn die anderen Touristen? Was sind wir doch für Memmen, dass wir Weitgereisten, uns dermassen einschüchtern lassen.“

 

Die Sim-Karten funktionieren nur zum Teil. Unsere stellt jeweils nach 200 MB wieder ab und wir müssen sie dann neu aktivieren. Das Guthaben ist sowieso recht schnell aufgebraucht, denn die Nachrichten kommen im Sekundentakt.

 

 

Erst um 17 Uhr am 14.November verlassen wir das wunderschöne Vitoria, das wir sicher nochmals mit dem Camper und mit mehr Zeit besuchen werden, denn was wir bei der Einfahrt und Ausfahrt in und aus dem Hafen gesehen haben war sehr imposant und eindrücklich, es muss sich um eine der schönsten Hafeneinfahrten weltweit handeln.

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Do

15

Nov

2018

Rio de Janeiro, wir kommen

15. November, ein Nationalfeiertag der Brasilianer. Wir bleiben ausserhalb des Hafens, denn die Hafengebühren sind heute noch höher, als sonst.

 

Morgen sollen wir um 07.00 Uhr im Hafen sein und so es klappt eine gemeinsame, vom Kapitän organisierte Tour durch Rio machen können. Viel Zeit gibt es nicht, denn wir sollen bereits wieder um 14.00 Uhr auslaufen.                                                                                           

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Fr

16

Nov

2018

Rio de Janeiro

Wir stehen alle sehr früh auf, damit wir die Einfahrt in den Hafen von Rio nicht verpassen. Es nieselt und der Himmel ist grau in grau. Schade, schade, wir sehen nicht sehr viel.

 

Jan unser „Fussgänger“ verlässt uns heute, denn er startet seine Südamerikareise von hier aus. Da waren’s nur noch neun.

 

Wir frühstücken beizeiten, damit wir sobald als möglich die angekündete Tour starten können. Um 09.00 stehen wir endlich unten vor dem Frachter und um 9.30 sind wir draussen vor dem ersten Tor und sollen um 12.00 Uhr wieder an Bord sein?! Wie soll man in so kurzer Zeit Rio besuchen?

 

Die Diskussionen mit den Chauffeuren und dem Agenten dauern an, da wir wegen des Wetters und des kurzen Zeitfensters nicht zum Cristo hoch können. Sie werden sich schliesslich einig über den Preis und fahren zu sechst ( zwei von der Crew sind ebenfalls dabei) los.

 

Uns fünf ist es das nicht wert und so machen wir uns zu Fuss auf den Weg. Ein Gratisbus bringt uns schliesslich an den Ausgang des Hafengeländes.

Dort trennt sich das französische Pärchen von uns, nimmt ein Taxi um eine Tour durch Rio zu machen.

 

Michael und wir überqueren die Strasse, durchstreifen das Bahnhofsgebäude mit den vielen kleinen Geschäften, laden unser Internetguthaben auf und trinken einen Kaffee, bevor wir wieder auf’ s Schiff zurückkehren.

 

Die anderen trudeln nach und nach ein und da wir für einmal Unterschiedliches erlebt haben, gibt es auch einiges zu erzählen. Unsere Geschichte ist dabei eher kurz. Am besten hat es wohl unser französisches Pärchen mit dem Taxi gemacht. Sie haben viel gesehen und sind günstiger gefahren, als die mit der „ organisierten“ Tour. Alle haben noch ihre Kameras, Geldbeutel und Smartphones.

 

 

Bereits um 14.00 Uhr verlassen wir Rio de Janeiro in Richtung Santos. Die Reise dauert zwar nicht lang, aber nichts desto trotz werden wir erst am Montag im Hafen andocken, da am Wochenende die Kosten zu hoch sind oder am Sonntag nicht gearbeitet wird, müssten mal einen der Crew fragen. Es ist so, dass am WE nicht gearbeitet wird und die Leerzeit im Hafen teuer zu Buche schlagen würde.

 

Es ist immer noch grau in grau draussen, für uns ein sehr ungewohntes Bild.

Der Rumänische Koch, der in Vitoria zugestiegen ist, macht unserer Ansicht .seine Sache gut. Die italienische Crew scheint weniger zufrieden zu sein.

 

In der Nacht hellt der Himmel auf und die Sterne sind da. „ Morgen werde ich ausschlafen, Morgenessenszeit hin oder her.“ Alois:“ Vincenzo unser Stewart hat angekündigt, dass er die Wäsche in der Kabine wechseln wird, also nix mit ausschlafen.“ „ Mir doch egal.“

 

 

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Sa

17

Nov

2018

Wir dümpeln vor Santos

Ausschlafen? Es ist heute früh in der Kabine nur noch an die 10 Grad, ich schlottere. Alois Smartphone piepst andauernd, da irgendwelche SMS reinkommen. Um 5.45 Uhr hole ich mir einen Kaffee, will die Kamera nehmen um den Sonnenaufgang zu fotografieren…..kein Akku mehr. Also zuerst laden und dann…. ist die Sonne bereits oben. Irgendwie scheint heute nicht mein Tag zu sein.

 

Die Temperaturen sind allgemein runtergegangen. Ausser in Rio de Janeiro, wo es bei 27 Grad, feucht und schwül war. „ Das muss die Nähe zur Antarktis sein.“ „ Das wären dann aber nochmal etwa 5000 km bis dahin.“

 

Wir stellen den Regler in der Kabine auf 20 Grad, sonst geht das ja gar nicht. Auch die anderen Passagiere haben in der Nacht gefroren.

 

Obwohl sicher bereits 90% der Reisestrecke hinter uns liegt, werden wir noch bis Ende November auf dem Frachter sein. Die Stationen: Santos, Paranagua und Zarate gilt es noch anzupeilen, bevor wir in Montevideo mit unseren Fahrzeugen von Bord fahren können.

 

Könnte uns dann doch noch langweilig werden, wenn wir so oft auf dem Meer dümpeln, ohne Action. 

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So

18

Nov

2018

Warten vor Santos

Wir haben Internet, aber leider nicht lange. Wir hören auf zu dümpeln und fahren ca.30 km raus auf’s offene Meer. Wahrscheinlich will der Kapitän nicht, dass seine Mitarbeiter alle auf Deck stehen um sich mit ihren Familien zu unterhalten.

 

Unsere Männer sehen sich den Maschinenraum und das Kontrollzentrum im Bauch der Grande America an. Laut und heiss, so ihr Resümee. Einzig Andre hätte Lust mal ein paar Monate unten zu arbeiten.

 

Dann dümpeln wir wieder und es schlägt, poltert und schaukelt die ganze Nacht, und das viel mehr, als wenn wir fahren.

 

Hallo Bernd, habe den Kapitän gefragt, wieso die schwarzen Körbe oben hängen. Sie hängen oben, damit die anderen Schiffe sehen, dass bei uns der Motor nicht läuft. Hattest also fast recht.

 

In einer Nacht hat unser Horn sehr getutet. " Was ist denn jetzt los?" Haben wir uns gedacht. " Ein Schiff ist uns zu nahe gekommen," meinte der 1. Offizier.

 

Am Sonntag geht es wieder nahe Santos zum dümpeln und die Leute sind draussen am internetlen.

 

Ansonsten ist  nicht viel los an diesen zwei Wartetagen. Die Höhepunkte bilden die Sonnen Auf- und Untergänge und die regelmässigen Mahlzeiten.

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Mo

19

Nov

2018

Santos

Alois ist der einer der wenigen, der die Einfahrt in den Hafen um 05.00 Uhr wach erlebt.

 

Erst um 8.00 Uhr beginnt das Abladen der teuren Autos, einige werden auch aufgeladen.

In Santos werden neue Lebensmittel gebunkert und wir freuen uns bereits auf frischen Salat und Früchte.

 

Keiner von uns Passagieren hat das Bedürfnis von Bord zu gehen um Santos zu erforschen. Der Regen ist zwar warm, aber ...... und wir werden uns sowieso nur sehr kurz im Hafen aufhalten.

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Mi

21

Nov

2018

Paranagua

Das soll uns nicht mehr passieren. Wir verliessen Santos tatsächlich erst nach Mitternacht und hätten gut einen Regenspaziergang an Land machen können.

 

In Paranagua wollen alle neun Passagiere von Bord um das Landleben zu geniessen. Wir docken an, im grössten Exporthafen und im ältesten Ort des Bundeslandes.

 

Entgegen unserer Erwartungen klappt alles wunderbar. Wir werden mit dem Bus direkt beim Frachter abgeholt und ausserhalb des Hafengeländes vom Agenten in die Stadt zur Emigration gebracht, wo wir nach einer Stunde geduldigen Wartens tatsächlich den ersten Brasilianischen Stempel in den Pass bekommen.

 

Der Agent bringt uns ins Zentrum, mit dem Versprechen um 20.00 Uhr wieder an Ort und Stelle zu sein.

 

Nach dem Erkunden des historischen Zentrums von Paranagua und ziemlich wunden Füssen, schliesslich sind wir uns nur noch gewohnt zwischen Kabine, Esssaal, Aufenthaltsraum und Aussendeck rumzupilgern, essen wir brasilianisch fastfoodisch im zwischen den Essenszeiten der Brasilianern, als einzig geöffnetem Strassencafe. Nicht unbedingt ein kulinarischer Höhepunkt, aber allemal eine Abwechslung zum Essen an Bord.

 

Fast pünktlich erscheint unserer Fahrer und innerhalb des Hafens geht es dann wieder mit dem Gratisbus zum Schiff, wo wir nun die nächsten fünf Tage auf dem Wasser verbringen werden, bevor wir im argentinischen Zarate, anlanden.

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Fr

23

Nov

2018

Meer, Meer, Meer und noch mehr Meer

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen, oder auch nicht.

 

Am ersten Tag nach der Abfahrt von Paranagua fahren wir südwärts bis kurz vor Rio Grande. Da ankern wir für zwei Tage, ca. 40 km vom Land entfernt, ohne Sichtkontakt zu demselben. Ankern können wir, weil das Meer hier entlang von Brasilien nur gerade 50 m tief ist. Ankern müssen wir, damit wir nicht am Wochenende in Zarate eintreffen.

 

Macht aber eigentlich keinen Unterschied ob wir nun fahren oder ankern, denn es wird langsam aber sicher echt langweilig, zumindest mir. Die Menues kennen wir unterdessen auswendig. Pasta werden wohl die allermeisten der Passagiere für die nächsten Monate verschmähen, ausser natürlich Alois.

 

Wir machen zwar Wal-, und Delfinwatching, aber das interessiert die Tiere nicht die Bohne, nicht mal fliegende Fische lassen sich blicken.

 

Höhepunkt des zweiten Tages auf See, sind drei Boote, die ganz nah an uns heranfahren und uns heftig zuwinken. Piraten sind es nicht, es handelt sich um freundliche Fischer.

 

Die Sonne geht unter, der Vollmond geht auf, die Sonne geht auf, nur leider viel zu früh, am 23.11.2018 stellen wir die Uhr nochmals um eine Stunde zurück und so geht diese bereits um 05.15 Uhr auf. Wir frühstücken nun 4 Stunden später als die Mitteleuropäer.

 

Ich habe Zeit das Fotografieren zu üben. Einmal unbeabsichtigt total falsch belichtet und freue mich über die Kunst, die ich da produziert habe.

 

Am dritten Tag geht die Sonne nicht wirklich auf, es ist ziemlich grau und sogar der Wind schläft ein. Wären da nicht die herzhaften Lachattacken mit Barbara, die politischen Dispute mit Michael unserem Oesterreicher, der das Heu gar nicht auf der gleichen Bühne wie ich hat und die lebhaften Spieleabende, würden mir nicht nur die Füsse, sondern gar das Gesicht einschlafen. Den anderen Passagieren scheint es noch nicht langweilig zu sein, oder zumindest geben sie es nicht zu.

 

Gegen Abend frischt der Wind auf, die Seefahrer in früheren Zeiten hätten sich gefreut und die Segel gesetzt, wir dümpeln weiter. Doch zeigt sich tatsächlich eine Robbe, holt kurz Luft und verschwindet wieder. Die Fischerboote sind auch wieder da.

 

Aber auch diese Tage vergehen, wenn auch langsam, dann doch sicher.

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Sa

24

Nov

2018

Tag 4 nach Paranagua

Es ist bewölkt und nieselt bei etwa 20 Grad, trostlos.

 

Und er bewegt sich doch. Um 09.00 kommt unser Frachter langsam in Fahrt. Das Schiff schaukelt für einmal stärker, denn es hat recht hohen Wellengang und der Wind peitscht über uns hinweg, so dass es sogar in den Gängen pfeift. Ich nehme eine Tablette gegen Seekrankheit und mir wird es schnell wieder wohler.

 

Die Sicht ist so ziemlich gleich null und ich bin echt froh um den Radar auf der Brücke.

 

Am Nachmittag gibt es eine angekündigte Alarmübung. Es stürmt dermassen auf dem obersten Deck, dass wir Passagiere nicht hinauf an unseren Sammelpunkt dürfen, denn der Kapitän befürchtet, dass ein Mann oder eine Frau über Bord gehen könnte, was dann keine Uebung mehr wäre.

 

Gemäss 1.Offizier besteht durchaus die Möglichkeit, dass wir einen Tag früher als irgendwann mal angekündigt, also am Mittwoch in Montevideo eintreffen und unsere Schiffsreise beenden werden, was niemanden von uns wirklich traurig stimmen würde. Abwarten und Tee trinken, denn zuerst fahren wir an Montevideo vorbei und den Fluss hoch nach Zarate.

 

Der eine oder andere wundert sich vielleicht, warum wir nicht bereits in Brasilien mit den Fahrzeugen den Frachter verlassen haben. Das ist jedoch lediglich in Montevideo möglich. Warum das so ist wissen wir auch nicht so genau, aber so ist es nun mal.

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So

25

Nov

2018

Rio de la Plata

Gegen Morgen passieren wir Montevideo, der Lotse kommt an Bord und wir fahren in einer 100 m breiten Fahrrinne (mit viel Gegenverkehr) 200 km den Rio de la Plata hoch vorbei an Buenos Aires. Der Kapitän scheint etwas nervös zu sein, denn wir haben unter unserem Kiel nur noch gerade 1m Wasser. In Buenos Aires, wo wir die Sky Line bewundern können, ist das flache Flussbett immer noch 50 km breit.

 

Kurz haben wir mal Internet, aber wirklich nur kurz, es reicht nicht zum Hochladen des Berichtes.

 

Später biegen wir in den Rio Parana de las Palmas ein, ein schmales Flüsschen, das uns in ein paar Stunden nach Zarata führen wird. Gibt es keinen Gegenverkehr sollten wir um 23.00 Uhr an unserem letzten Zwischenziel sein.

 

Es wäre wirklich schade gewesen, hätten sie uns in Montevideo ausgeladen, denn die Fahrt den schmalen Fluss hoch ist ein wahrer Genuss. Der Wald reicht bis ins Wasser, die Häusschen und Ferienanlagen auf  Stelzen muten richtig exotisch an und sind nur vom Wasser durch viele kleine Kanäle erreichbar.

 

Kurz nach 22.00 Uhr erreichen wir den Hafen von Zarate mit seinen zwei riesigen Brücken und freuen uns bereits jetzt auf den Landgang in der Ortschaft.

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Di

27

Nov

2018

Zarate

Wir wollen und dürfen von Bord. Zuerst heisst es in ein bis zwei Stunden. Wir melden uns vom Mittagessen ab und warten und warten und warten und es wird Mittag. Zum Glück hat der Koch in weiser Voraussicht, genügend zubereitet.

 

Am Nachmittag dürfen wir dann endlich an Land. Müssen die bereits mit dem argentinischen Stempel versehenen Pässe auf uns tragen und bis zum Ausgang dreimal vorweisen. Wie wir später erfahren, seien die in im 100km entfernten Buenos Aires abgestempelt worden!

 

Mit dem Taxi geht es rein in die Stadt. Der Taxifahrer will 100 Pesos oder 5 USDollar und kann auf 10 Dollar nicht rausgeben. Wir sollen in die gegenüberliegende Bank argentinische Pesos wechseln. Wechseln geht nicht und der Bancomat gibt uns kein Geld. Schliesslich können wir beim Chef im Taxihäusschen die zwei von uns benötigten Taxis zusammen bezahlen, geht doch.

 

Banken gibt es einige im Zentrum des 100.000 Einwohner zählenden Ortes, aber die Bancomaten  sind nur für ihre eigene Kunden zuständig und spucken für uns kein Geld aus. Bei Santander ihrer Hausbank, können die Spanier einiges an Geld beziehen und ich gerade mal 4000 Pesos, umgerechnet ca.100 SFr. Die anderen Schweizer wollen Geld auf einer Bank wechseln. Die Halle ist gestossen voll und es würde mindestens zwei Stunden dauern, bis sie an der Reihe wären, wir tauschen mit ihnen einige Scheine.

 

Die Flaniermeile mit dem „historischen Zentrum“ ist kurz, wir geniessen es neue und andere Menschen zu sehen, im Kaffee zu sitzen, feinen Kaffee oder auch anderes zu trinken, Eis zu essen und in Ruhe das Geschehen um uns rum zu beobachten.

 

Jedes Paar geht mehr oder weniger seiner eigenen Wege, die einen laufen runter zum Fluss, essen da und werden beinahe von den Mücken gefressen, wir bleiben oben und essen da.

 

Wieder zurück an Bord erfahren wir, dass wir wahrscheinlich morgen Vormittag um 10.00 Uhr nach Montevideo aufbrechen.

 

Beim Frühstück erfahren wir dann, dass wir erst in der Nacht losfahren werden. Nichts ist so sicher bei einer Frachtschiffahrt, wie die Unsicherheit.  

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Do

29

Nov

2018

Ankunft in Montevideo

Wir sind da und warten wieder. Alles ist gepackt und im Auto verstaut, endlich nach 11.00 Uhr dürfen wir mit unseren Fahrzeugen von Bord.

 

Die Zollformalitäten wären schnell erledigt gewesen, wäre da nicht gerade jetzt die Fähre von Buenos Aires angekommen und diese vielen Menschen vor uns abgefertigt worden. Schliesslich sind die Womos dann doch noch registriert und wir werden in die „ Freiheit“ entlassen.

 

Oh wie schön vor dem Zoll treffen wir zufällig auf Rene und Sonja, die ihr Fahrzeug auf unserem Frachter mitgeschickt haben und nun auf die Erledigung der Zollformalitäten warten. Beim Kaffee in der Altstadt von Montevideo lernen wir uns erstmal persönlich kennen. Es ist einfach toll, virtuelle Bekanntschaften im wirklichen Leben zu treffen. Wir haben uns viel zu erzählen und die Zeit vergeht wie im Fluge.

 

Danach wird an der Tankstelle sowohl der Diesel-, wie auch der Wassertank gefüllt. Ein paar Lebensmittel müssen auch noch an Bord bevor wir unseren heutigen Nachtplatz beim Leuchtturm in Montevideo aufsuchen. Die Preise hier in Uruguay bewegen sich übrigens fast auf Schweizer Niveau. Das Geld wechseln macht keine Probleme, nur das Beziehen am Automaten funktioniert auch hier nur in sehr kleinen Dosen. Wir fragen uns, wie das die Einheimischen machen, bei diesen Preisen.

 

Am Leuchtturm stehen schlussendlich vier Schweizermobile plus unsere französischen Freunde vom Schiff, wir fühlen uns fast wie Zuhause, bis Alois bleich vor mir steht und meint:“ unser Bargeld ist weg.“ „ Kann nicht sein.“ „ Ist aber, das muss wer geklaut haben.“ Nach einer Viertelstunde und einiger Aufregung taucht das gut „zwischengelagerte“ Geld wieder auf. Erstmal aufschnaufen.

 

Ein Problem haben wir allerdings noch, unsere Bordbatterien scheinen tot zu sein. Andre gibt uns von seinem reichlich vorhandenen Strom ab, so dass wir später nicht im Dunkeln sitzen müssen.

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