Tournanten und Nebel

Wir wollen nach Ragusa, einem Städtchen ein Stück im Landesinneren. Die Strasse führt fast unmerklich von Meeres-, auf 600 müM. Bereits in der Vorstadt von Ragusa überkommt mich der Wunsch ins nahegelegene Comiso zu fahren.

 

Mein Wunsch ist wie fast immer Alois Befehl. Dass die Strasse in etlichen Tournanten auf wieder Meereshöhe runtergeht, wird mir erst klar, als wir den Flugzeugblick über das Städtchen geniessen können. " War wohl doch nicht so eine gute Idee." Aber Alois meint nur:" Wir haben ja Zeit."

 

Die Strässchen werden mal wieder schmäler und schmäler. Alois:" Irgendwann wird es uns erwischen, eines Tages rasieren wir einen Balkon ab." Doch wir haben nochmal Glück und stehen bald mitten im historischen Zentrum von Cosimo. Die Siestazeit erweist sich einmal mehr als ideal. Die Parkplätze sind leer und über die Mittagszeit wie üblich umsonst. Natürlich ist auch sonst nicht viel los. " Aber man kann nicht alles haben."

 

Beim Kaffee erreicht uns die Nachricht aus der Schweiz, dass unser Scheunendach vom Sturm zum Teil abgedeckt worden ist. 

 

Wieder rauf über die Tournanten. Beim Einkaufsparadies ein paar Kilometer vor Ragusa stellen wir uns für die Nacht auf den riesigen Parkplatz. Alois meldet den Schaden per Internet der Versicherung und Janik, Alois Sohn, organisiert den Dachdecker. Zu früheren Zeiten wäre das nicht so einfach gegangen.

 

Um 17.00 Uhr zieht der Nebel über den Parkplatz. Das Einkaufscenter verschwindet vor unseren Augen und wir werden ebenfalls unsichtbar. irgendwie spannend, haben wir doch noch selten Italiener so langsam fahren gesehen. Die Lichter der Autos bewegen sich, wie eigentlich vorgeschrieben, im Schritttempo.

 

Die Windböen legen zu bis 75 Stundenkilometer und um 22 Uhr erschallt die Alarmanlage  im Einkaufscenter neben uns. Ich finde das gar nicht so gemütlich, Alois schon.

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