Morgens heisst es früh aus den Federn, denn wir möchten mitten ins Herz von Feuerland. In den nächsten zwei Tagen liegen 400 km Piste bis nach Porvenir vor uns.
Auf der Argentinischen Seite, fast kein Baum, dafür treffen wir auf einen modernen Gaucho mit seinen Hunden und seinen Schafen. Auch da geht es mittendurch.
Wir machen uns ein bisschen Sorgen, ob wir wohl an der Argentinischen Grenze, den Rio Rasmussen überqueren können, ohne 4x4. Wir lesen und hören Widersprüchliches, von einer Furt die durchquert werden muss, bis zu einer Brücke, über die nur 3.5 t dürfen. Dann hiesse es umdrehen, was uns nicht sehr erfreuen würde.
Kein Problem an der Grenze, wir überqueren den wohl relativ neu erbauten Damm. Beim 1km entfernten Chilenischen Zoll Bella Vista, fragen sie uns, ob wir über die Piste von Argentinien her gekommen sind. Von wo denn sonst? Und ob es keine Probleme gegeben habe mit unserem Wohnmobil. Die wissen anscheinend noch nicht, dass die Argentinier den Rio „entschärft“ haben. Beim Durchstöbern unserer Lebensmittel, stossen sie nicht nur auf unsere kurz vorher vorschriftsgemäss gekochten Kartoffeln, Karotten, Eier und Fleisch, nein sie finden auch noch zwei vergessene Mandarinen, die wir an Ort und Stelle vertilgen. Unseren Abfall nehmen sie auch noch mit, sie sind sehr freundlich.
Auf der Chilenischen Seite ist die Piste recht gut. Schon bald beherrscht Wald die Landschaft. Wir fahren runter zum Lago Blanco. Ziemlich starker Wind und einige Arbeiter mit Trax, die die Piste bearbeiten, veranlassen uns ein paar Kilometer zurück im Wald unser „Nachtlager“ aufzuschlagen. Wir erwarten viele Tiere hier am Flüsschen, werden aber enttäuscht, absolute Ruhe umgibt uns.
Der Wimd begleitet uns heute den ganzen Tag, dafür nieselt es immer mal wieder, was den Staub auf der Piste bindet, sehr gut. Leider wird die Piste dafür wieder schlechter.
Goldgräberstimmung kommt bei Alois nicht auf, auch wenn wir am Rio d'Oro vorbeifahren. Es ist einfach zu kalt für ihn, um sich in den Fluss zu stellen und ein richtiges Sieb haben wir auch nicht dabei. Ein paar Unentwegte suchen hier aber immer noch nach dem Edelmetall.
In Camerone treffen wir auf die Bahia inutil, der Namensgeber war Magellan, als er auf der Suche nach dem Durchgang zum Pazifik in dieser "Sackgasse" landete.
Auf Touristen treffen wir erst wieder beim Königspinguin Park. Diese sollen sich einzig hier ausserhalb der Antarktis angesiedelt haben. Alois meint zwar:" Die wurden doch hier zu touristischen Zwecken angesiedelt." Aber da man schon mal hier ist, muss man ja fast gucken, ist fast wie im Zoo, nur teurer.
Angekommen in Porvenir, das man nicht unbedingt gesehen haben muss, fahren wir zuerst zum Fährhafen um uns nach den Ueberfahrten zu erkundigen. Alles bereits geschlossen und Tickets gibt es in Porvenir. So stellen wir uns am Rande von Porvenir, windungeschützt, aber dafür mit schöner Aussicht, für die Nacht hin.
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Sus Grubenmann (Freitag, 11 Januar 2019 19:43)
Danke für die wunderbaren Bilder. Der Ort sieht ja aus wie in Schweden. Was für Menschen leben dort? Auswanderer aus Nordeuropa?
Womo-Nomaden (Samstag, 12 Januar 2019 00:02)
Auswanderer ja, aber vorwiegend aus Krotien. Es leben jedoch auch noch Indigos hier.