San Jose de Chiquito

Langsam wollen wir weiter, aber vorher können wir bei einem Autoschlüsselmacher in Santa Cruz unseren Zündschlüssel nachmachen lassen. Es dauert zwar eine gute Stunde bis er den Rohling mit viel exakter Handarbeit geschliffen, gebohrt und den Code mit seinem Gerät programmiert hat, aber unser Ersatzschlüssel funktioniert danach tadellos. Wir sind jetzt wieder entspannter unterwegs.

 

Einen Brief den die Schweizer Bank mit Orginialunterschrift zugestellt haben will, können wir nicht aufgeben. Wir haben tagelang eine Post gesucht, bis wir erfahren, dass DHL, diesen Part von der pleitegegangenen Post übernommen hat, doch die DHL ist dünngesät und wir werden auch da nicht fündig. Uebringens ist ein Brief, den wir im Februar in Chile aufgegeben haben, bis jetzt nicht auf der Schweizer Bank eingetroffen.

 

Ach ja und die Restzahlung für die Klimaanlage, die wieder aber nicht mehr vollständig zurück auf meinen Konto gelandet ist, ging dank der Mithilfe von Reto Gerber aus dem Rosaleda Resort doch noch an den Elektromechaniker in Filadelfia.

 

Wir rasen also mit 100 Stundenkilometer über die schnurgerade Strasse durch den „Bolivianisch- Brasilischen Korridor gegen Osten. Eigentlich möchte ich in dieser Gegend eine Siedlung der traditionellen Mennoniten besuchen. Sie leben wie vor 200 Jahren sprechen ein nicht sehr gut verständliches Plattdeutsch und verweigern alles was die Moderne so mit sich bringt. Aber Alois rast und wir sehen lediglich einige Pferdekutschen, mit Latzhosenmännern und Frauen in altertümlichen Trachten. Schade.

 

Auch gibt es verschiedene Jesuitische Missiones mit den typischen Holzkirchen, vielleicht bekomme ich ja davon noch was zu sehen.

 

 

Nach 250 km, die Temperaturen sind inzwischen auf 29 Grad gestiegen, erreichen wir bei völliger Dunkelheit San Jose de Chiquito und stellen uns beim 5 Sternehotel in den Garten neben den Swimmingpool.

Anderntags suchen wir den Hauptplatz im Zentrum mit seiner imposanten 

Steinkirche, die jedoch geschlossen ist.

 

Im Städtchen findet eine „ Olympiade“ statt, die den ganzen Tag über dauert. Trommeln ertönen und die Menschen sind vor und nach der Siesta alle auf den Strassen.

 

Bei unserer Rückkehr zum Hotel, hat sich ein junges Amerikanisch- Schweizerisches Pärchen mit ihrem Jeep eingefunden. Sie sind von Halifax seit geraumer Zeit durch ganz Amerika unterwegs und möchten ab Herbst wieder in der Schweiz in Brot und Arbeit stehen. Das wird ihnen sicher nicht so leicht fallen, nach dieser Zeit der absoluten Freiheit.

 

Nach 23 Uhr ist es vorbei mit der Ruhe in San Jose de Chiquito Von überall her schallt Musik und die Hähne und Hunde geben ebenfalls tausendfach ihren Senf dazu. Was für eine Nacht. Um 8 Uhr morgens wird die Musik vom Trommeln abgelöst. Wir sind froh aufstehen zu können um den Tag in Angriff zu nehmen.

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