Bitterste Armut und Krimi an der Grenze in Ceuta

Der Himmel ist ungewöhnlich bedeckt und für morgen und den Rest der Woche ist Sturm vorausgesagt, also zusammenpacken und ab nach Ceuta. Die zwei marokkanischen Flaschen werden wir in Sebta, der letzten Ortschaft vor der Grenze los.

 

Wir sagen jedem der es wissen will oder auch nicht, der Grenzübergang von Marokko in die spanische Exklave Ceuta ist sehr einfach und geht schnell vonstatten.

 

Nun können wir jedermann nur abraten. Während den 6 Stunden an denen wir an der Grenze mit Warten verbringen, läuft ganz schön viel. Wir stehen in der Kolonne.“ Was rüttelt da so am Camper?“ Alois steigt aus und jagt 2 Jugendliche, die sich unter den Augen der anderen Wartenden unter unser Auto geklemmt haben fort. Kaum sind sie weg, rüttelt der Camper bereits wieder. Ein Polizist nimmt einen Jungen zwischen den Rädern raus. Später erklärt er uns, dass der ca. 15 jährige Junge angeblich nicht mal seinen Namen kennt. Gestern Nacht habe es Kämpfe mit einem Toten in den Hügeln  gegeben. Wir beobachten wie ein Mann in einem blauen Auto neben uns, die Jungs instruiert. Alois:“ Ich verstehe das nicht, wenn wir die Schlepper sehen, muss die Polizei sie doch auch sehen.“ „ Die Jungs kommen doch nie und nimmer über die Grenze, soviel Verzweiflung.“ Die Stimmung ist sehr angespannt. Hinter den Zäunen immer wieder Geschrei und Gerangel. Schon wieder Gerüttel. Nun hat sich einer zwischen die Fahrräder auf den Träger gezwängt. Einem Engländer der etwas hinter uns steht, ergeht es ähnlich. Auch er steigt immer wieder aus dem Camper und schaut drunter. Am Zollübergang kontrolliert ein Beamter das Auto von unten und meint:“ Nix Emigrant.“

 

Wir denken nun können wir uns etwas entspannen. Aber auch im Niemandsland klettern Jungens unter den Camper. Wie kommen denn die in den abgesperrten Bereich? Höchstwahrscheinlich im Kofferraum der Schlepper. Die Polizisten rennen den Jungs zwischen den Autos nach. Einfach nur irre. „ Machen können sie sowieso nichts, sind ja alles Kinder.“

 

Interessanterweise kontrolliert uns an der spanischen Grenze niemand. In den Camper rein hat sowieso niemand geschaut. Wir hätten also ein paar der Jungs im Camper drin mitnehmen können. Aber was hätte es ihnen genutzt?

 

Die entgegenkommende Autokolonne vor der spanischen Grenze Richtung Marokko reicht fast bis nach Ceuta rein. Sowas haben wir überhaupt noch nie erlebt.

Nur schnell an der Tankstelle ein Schinkensandwich holen und sofort zum Hafen. Dort können wir in Ruhe auf unsere Fähre warten.

 

Um 22 Uhr sind wir drüben in Algeciras und stellen uns auf den Stellplatz bei Carlos. Es stehen noch viele andere da.

 

 

Nun aber die Vodafon Simkarte rein, schliesslich haben wir ein Abo, wenn man das vermaledeite Ding den finden täte.  Alois: „ Ich habe sie vermutlich zu gut versorgt. Ist ja im Moment egal.“

Kommentar schreiben

Kommentare: 0