Siracusa zum Zweiten

Am Morgen ist noch alles gut. Die Netze flickenden Fischer freuen sich über meine Fotografiererei. Ich frage sie, was sie denn für eine Sprache sprechen. "Italienisch". Ich verstehe aber nur ein paar Brocken." Sie lachen: " Wir sprechen ja auch sizilianisch." 

 

Kurz darauf ist am heutigen Tag der Wurm drin. Wir wollen zum griechischen Theater mit dem Hop-on, hop-off Bus, erwischen jedoch den falschen Bus, löhnen 1 Euro nur um an einer anderen Haltestelle wieder auszusteigen und am richtigen Ort fast eine Stunde  zu warten. Für 5 Euro könnten wir den ganzen Tag ein-, aus-, und wieder zusteigen.

 

Schliesslich sind wir beim Archeologischen Park Neapolis. Für 10 Euro sind wir im weitläufigen Gelände. Die Besichtigung lohnt sich sehr und man sollte unbedingt genügend Zeit mitbringen.

 

Das haben wir und verpassen danach den Bus um ein paar Minuten. Kein offenes Kaffee oder Restaurant in Sicht, also laufen wir runter in die Stadt und warten an einer anderen Haltestelle. Zur richtigen Zeit stehen wir am richtigen Ort und ich winke heftig, damit der Bus hält. Der Fahrer starrt geradeaus und fährt an uns vorbei. " Was soll denn das?" " Hättest halt raus auf die Strasse stehen sollen," so Alois. " Denkst du ich will überfahren werden, das ist doch ganz einfach ein A.... und überhaupt möchte ich hier ein Polizist sein, so wie die Autos durch die Stadt rasen." " Dann würdest du vermutlich nicht lange leben."  Laufen ist gesund und wir sind bald einmal wieder auf der Halbinsel Ortigia. 

 

Beim Porta Marina gibt es endlich was in den Magen und bei unserer Rückkehr zum Camper verabschiedet sich bereits die Sonne. Antonio ein Sizilianer, der 24 Jahre in Basel gearbeitet hat, gesellt sich mit seinem Womo und Familie zu uns. Es vergehen keine 10 Minuten, da kommt ein Jüngling angetrabt, wohl kaum älter als 15 Jahre, behauptet von der Commune zu kommen und verlangt Geld für's Parken. Ich gehe ziemlich schnell in die Luft, bin ich doch noch etwas geladen wegen vorher. Antonio spricht ganz ruhig mit dem Kleinen, möchte gerne eine Quittung mit Stempel, was er natürlich nicht bekommt,  meint aber schliesslich:" Dann geb ich ihm halt 5 Euro."  Wir haben absolut keine Lust Schutzgeld zu zahlen, verabschieden uns von Antonio und suchen das Weite, zumal das freche Gör droht, was doch so alles in der Nacht passieren könnte. Für Nachwuchs ist augenscheinlich gesorgt.

 

In der Dunkelheit fahren wir nach Brucoli und stehen so scheint es an einem schönen Platz, sind doch bereits 6 andere Camper hier. Aber richtig werden wir das wohl erst Morgen bei Tagslicht beurteilen können. 

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