Seit gestern läuft Urintechnisch nix mehr, dazu kommt noch Fieber. Ich will zum Notfall, Alois nicht:" Das bessert dann schon bis morgen."

Heute nun will Alois auch zum Arzt, denn die Blase ist bis zur Niere gestaut und zwickt und das Fieber bei fast 39 Grad angekommen.

Das bestellte Taxi bringt uns nach Keszthely ins Spital zum Notfall und wir denken, nun wird ihm geholfen, aber denkste:" Hier haben wir keine Urologie, ihr sollt ins 40 km entfernte Zalaegerzeg, dort wird ihnen geholfen." 

Der nette Taxifahrer, der uns an den Schalter begleitet und übersetzt , telefoniert noch mit einem Privatarzt, der dasselbe empfiehlt und fährt also nach Zalaegerzeg, begeleitet uns hinein, übersetzt auch hier und meint:" Ich warte einfach bis ihr fertig seid." Alois:" Das kann aber dauern." " Macht nix, mache ich umsonst."

Im modernen gut eingerichteten Spital gibt es erstmal eine Blutentnahme danach Ultraschall. Endlich wird ein Katheter gelegt und Alois um 2.5 Liter ereichtert. " Das tut gut, jetzt ist mir wohler, jetzt können wir gehen." Können wir natürlich nicht. Wiederum ist warten angesagt. Der neuerliche Ultraschall zeigt, dass die Blase und Niere nun wieder gut aussehen und wiederum heisst es warten.

Nach 4 Stunden erklärt mir der englischsprechende Arzt, dass Alois eine ausgewachsene Blasenentzündung und bereits auch eine leichte Nierenentzündung hat, welche mit Antibiotika behandelt werden muss und der Katheter die nächsten 5 Tage drin bleiben muss. " Nicht doch." " Doch, sonst stehen sie morgen wieder da, um katheterisiert zu werden." Finde ich zwar nicht so gut, aber Alois ist einsichtig. Wir bekommen den Arztbericht, ein Rezept und einen Ersatzurinsack und peilen mit unserem treuen Begleiter die nächste Apotheke an. Alois nimmt sofort die erste Antibiotikatablette und es geht zurück nach Balatonbereny.

Der überaus freundliche Taxifahrer verlangt eine lächerliche Summe, die wir grosszügig aufstocken, verlängern an der Rezeption unseren Aufenthalt bis nächsten Mittwoch und endlich kann sich Alois hinlegen.

Dann erreicht uns die erfreuliche Nachricht, dass Alois heute zum dritten Mal Grosspapi  von der schnuseligen Alina geworden ist. Die zwei scheinen wohlauf zu sein. Freu, freu.