Conakry

Land in Sicht und wir dürfen sofort reinfahren in den Hafen, während sicher dreissig Schiffe auf offenerer See ankern.

 

Kaum haben wir um 13 Uhr angelegt, sind die ersten Händler an Bord, welche Sim-Karten verkaufen. Wir verzichten.

 

Wiselflink werden alle Türen der Autos auf Deck geöffnet und der Inhalt durchsucht.

 

Michael ist unten bei seinem Motorrad und kann die nächsten Stunden nicht mehr rauf und wir nicht runter. Die Türe ist mit einem Vorhängeschloss verschlossen. Trotzdem sind plötzlich 4 Schwarze auf unserem Parkdeck die bei seinem Anblick schnell verschwinden.

 

Es geht alles sehr langsam von statten. Viele Autos können nicht mehr selber von Bord fahren, werden gestossen und danach mit dem Stapler transportiert, ob das wohl daran liegt, dass die Männer vorher mit leeren Kanistern rein und mit vollen wieder rausgekommen sind? Fast jeder der reingeht, trägt einen Rucksack, uns ist nicht recht wohl bei der Sache, vor allem da Michael nach dem Abendessen nicht mehr runter kann und will.

 

Jan unser Weltenbummler zu Fuss möchte unbedingt Afrikanischen Boden betreten, da er dies noch nie getan hat. Drei Anläufe braucht es, bevor er ausserhalb des Hafengeländes ist. Um 17.00 Uhr ist er in der Stadt und um 18.00 Uhr wieder an Bord. Wir sind erleichtert, als er wieder unter uns weilt ohne dass wir ihn nicht freikaufen mussten. Für ihn hat sich der Ausflug anscheinend gelohnt.

 

Michael der bereits einmal die Kabine gewechselt hat, da bei ihm schwarzes Wasser aus dem Abfluss blubbert und sich über den ganzen Boden verteilt hat, wechselt wieder in die alte Kabine zurück, denn bei ihm drin sind es in der neuen Kabine, die neben dem Raum mit den vielen Waschmaschinen und Tumblern ist, tags und nachts 31 Grad. Nun hat er „nur“ noch 27 Grad und findet das direkt angenehm, dafür blubbert wieder schwarzes Wasser, er verklebt den Ueberlauf und hat danach Ruhe.

 

Die Sonne geht unter und es wird weiter gearbeitet. Um Mitternacht stürmt und regnet es anscheinend heftig, ich bekomme nichts davon mit.

 

Schon geht wieder die Sonne auf, aber das Abladen ist noch lange nicht fertig. Der letzte Lastwagen auf dem hinteren Deck, der rückwärts rausfahren sollte, verkeilt sich und es dauert Stunden bis dieser endlich von Bord kann.

 

Vincenzo unser persönlicher Stewart, hat die Pasta zu unserer Zufriedenheit zubereitet und auch der Rest, der vom Kadetten zubereitet wurde schmeckt wie sonst.

 

Um 17.00 Uhr können wir auslaufen und sind nicht traurig auf’s offene Meer rauszukommen.

 

Das Schiff wird nach blinden Passagieren abgesucht. Bei der letzten Fahrt nach Conakry hatten sie anscheinend zwei solcher an Bord und mussten in Vitoria 3 Wochen vor dem Hafen warten….Quarantäne. Sie werden diesmal nicht fündig.

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Kommentare: 1
  • #1

    Brigitte (Donnerstag, 15 November 2018 23:37)

    Sali zämä. Das isch mega spannend, was Du da schriebsch. Äs freut mich, dass äs Eu und Euem Womo guet gaht. Ihr erläbet ja einiges ufem Schiff. René und ich sind jetzt Calabrie. Händ scho einiges gseh und erläbt. Ich läs am René amigz während äm fahrä vor. Was ihr so erläbet. Merci vielmal für die schönä Bilder und mitteilä. Lg an Alois