Carretera Austral

Wir werweissen was nun zu tun ist. Sollen wir die Fähre nehmen, die uns schnellstmöglichst über den See nach Puerto Igeniero Ibanez, in die Nähe von Villa Cerro Castillo trägt? Sollen wir dem See entlang und dann die Ruta 7 nach Cochrane nehmen, wo gemäss unserer App auch Gasflaschen aufgefüllt werden?

Wir entscheiden uns für die zweite Möglichkeit und fahren über die Piste entlang des Sees.

 

Atemberaubende Blicke über den See und in die Berge belohnen uns für diese Entscheidung. Zwar ist die Strasse für den Fahrer sehr anspruchsvoll, zum Teil furchterlich  schmal, kreuzen nicht möglich, wir nahe am Abgrund, mit Steigungen bis zu 18 Grad und natürlich ebensolchen Gefällen, aber wir glauben noch nie so eine gewaltig schöne Panoramafahrt gemacht zu haben.

 

Vorne am See treffen wir auf die Ruta 7, die Carretera Austral und wenden uns zuversichtilich Richtung Süden, 65 km entlang des Rio Baker, der für viele Riverrafter ein echtes Eldorado ist. 

 

In Cochrane angekommen erfahren wir, dass es hier keine Möglichkeit gibt die Gasflaschen füllen zu lassen. Also wieder ein Stück den Fluss hoch und nochmals eine Nacht ohne Gas.

 

Anderntags ist die Sonne fast gänzlich weg und es regnet mehr oder weniger den ganzen Tag. Wenigstens schlucken wir so keinen Staub. In Puerto Rio Tranquilo, wo die Boote raus zu den Marmorhöhlen fahren, machen wir nur einen kurzen Halt. Erstens ist das Wetter bescheiden, zweitens behandle ich immer noch meinen vor zwei Tagen eingefangenen Hexenschuss und drittens möchten wir irgendwann mal wieder einen kalten Kühlschrank, heissen Kaffee zum Frühstück, Pasta am Mittag und warmes Wasser zum Duschen. 

 

So fahren wir heute zuerst 250 km Piste. Alois findet das gar nicht mehr so lustig. Zumal die Piste recht mies ist und sehr viel Verkehr auf der Carretera Austral herrscht. Ausserdem meldet uns der Bordcomputer seit gestern, dass die Bremsbeläge gewechselt werden müssen, auch nicht so ein gutes Gefühl, schliesslich sind auch auf der Ruta 7 die Steigungen und nachträglichen Gefälle nicht ohne.

 

Die letzten 100 km auf normaler Strasse sind schnell gefahren und angekommen in Coyhaique gibt es tatsächlich eine Gpl-Tankstelle. Wir können unsere Flaschen bequem befüllen lassen, bunkern Wasser, füllen den Kühlschrank und stellen uns neben die Universität, wo wir irrsinnig schnelles und freies W-Lan haben. 

 

Morgen fahren wir höchstens bis zu einem Mechaniker, der uns die Bremsbeläge ersetzt. Ansonsten wird geruht.

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