Mendoza

Bereits bevor wir in Mendoza eintauchen, zeigen uns die Plakate, dass hier zurzeit, das alljährlich, mehrere Tage dauernde Weinlesefest stattfindet. Ob das gut für uns ist?

 

Dank IOverlander finden wir den kleinen Gasfüllbetrieb in einer Seitenstrasse auf Anhieb. Flasche rein in den Laden und nach einer Viertelstunde frisch befüllt wieder raus.

 

Was nun? Freistehen in der Grossstadt möchten wir nicht und die Campings liegen zu weit draussen. Wieder dank IOverlander finden wir den zentral gelegenen, eingezäunten und ständig überwachten Parkplatz mit Super W-Lan, in den wir auch mit unserem hohen Camper reinfahren können und für 24 Stunden 300 Peso/ 6.60 Euro bezahlen. Genau das Richtige für uns.

 

Die Engländer die neben uns geparkt haben, erklären uns das Festprogramm und so marschieren wir die 500m an die Avenida San Martin wo sich am heutigen Internationalen Frauentag eine friedliche Kundgebung von über Tausend Teilnehmern mit Plakaten und Sprechgesang für Frauenrechte, legale Schwangerschaftsabbrüche und weiteren Forderungen, begleitet durch viel Polizei, langsam durch die abgesperrte Strasse bewegt.

 

Wir setzen uns schliesslich in eines der zahlreichen Strassenrestaurants unter einen "Sonnenschirm", die Schirm und Pellerinenverkäufer machen gute Geschäfte. Essen obligatorisch, dafür gute Sicht auf die zu erwartende Parade.

 

Um 22.00 Uhr geht es los. Die Polizeimusikkapelle und einige Reiter eröffen das Spektakel, gefolgt von den prächtig geschmückten Wagen mit den Weinköniginnen aus den verschiedenen Regionen. Als wir nach Mitternacht, ziemlich durchgefroren zu unserem rollenden Heim zurückkehren ist die Parade immer noch im Gange. 

 

Am Samstag sehen wir die prächtige Stadt mit ihren breiten Strassen und Plätzen, den über 45'000 schattenspendenden Platanen, den zahlreichen Strassencafes, mit ihrem ein bisschen an Aix-en-Provence erinnernden Flair, auch bei Tageslicht. 

 

Mendoza wurde schon mehrfach von immer wiederkehrenden fürchterlichen Erdbeben fast gänzlich zerstört. Deshalb sind die Häuser eher niedrig gehalten, fast keine Häuser aus der Kolonialzeit erhalten, grosse Plätze als Fluchtpunkte entstanden und die Avenidas sehr breit.

 

Der Umzug dauert über 5 Stunden. Die Gauchos aus den verschiedenen Regionen, mit ihren Pferden und Wagen faszinieren uns am meisten. Auch Kinder, die wohl bereits im Sattel geboren wurden, reiten wie selbstverständlich durch die Menge.

 

Mendoza gefällt uns sehr gut, also gedenken wir hier zu bleiben, bis sich die Sonne wieder zeigt und wir uns über die Anden nochmals nach Chile aufmachen werden.

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