Ibera Park

Die Entscheidung durch welches Portal wir den 700'000 ha grossen Naturpark besuchen wollen, fällt schwer, denn es gibt ganz verschiedene Zugänge.

 

Schliesslich fahren wir 190 km nach Concepcion, wo man anscheinend sehr viele Tiere sehen soll. Nachdem wir wiederum einige Polizeikontrollen mit der Frage nachdem woher und wohin passiert haben, erreichen wir das um 14.00 Uhr natürlich total verschlafene kleine Städtchen.

 

Da wir weder eine Agentur noch eine Touristeninfo entdecken und der Campingplatz geschlossen ist, fahren wir gleich mal über die Piste, auf der wir einen Vorgeschmack auf die Fauna und Flora des Parks bekommen zum Parkeingang Carambola.

 

Der Rancher, der den Eingang bewacht, erklärt uns, dass wir mit unserem Womo auf der Sandpiste keine Chance hätten. Wir sollen in Concepcion eine Tour mit einem 4x4 Jeep buchen. Alois:" Ja das sehe ich auch so." 

 

Also wieder ins Städtchen, wo wir uns zum Hauptplatz stellen. Da wir in der nächsten Stunde überhaupt nicht "belästigt" werden, (in Marokko hätten wir bestimmt schon vier Angebote für eine Tour bekommen), nehme ich schliesslich Kontakt mit Luciando auf, der seinerseits Kontakt mit dem Präsidenten des Parks aufnimmt, welcher seinerseits mit einem Guide Kontakt aufnimmt, der uns mit seinem Jeep zur gut versteckten Agentur fährt. Endlich können wir für Morgen Nachmittag, (der Morgen ist leider bereits ausgebucht), eine gut 2-stündige Tour mit Jeep und Boot durch den Park, buchen. 

 

Am Abend tanzen zuerst die Kinder zu folkloristischen Klängen, "hinter Gittern", neben der Kirche ( darum keine Fotos) und anschliessend gut zwei Stunden die Erwachsenen. Alois:"Das ist Musik, die man hören mag."

 

Später nach 2.00 Uhr bis um 07.00 morgens gibt es dann andere Musik. 

Pünktlich um 14 Uhr stehen wir bereit zur Abfahrt. " Pünktlich" um 15 Uhr geht es dann zuerst die 30 km über die Piste mit unserem Guide Marcos, zu den Lagunen, wo sich uns noch ein Argentinisches Pärchen anschliesst.

 

Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Boot tuckern wir los. In dieser Region des Parkes ist es verboten zu wandern und zu baden, das Fischen ist nur per Boot erlaubt, wen wundert's. 

 

Für mich fährt Marcos das Boot jeweils ein bisschen zu nahe an die Kaimane ran. Ich mag es nicht so gerne den 2 - 3 m grossen schnellen Tieren Aug in Aug gegenüber zu sitzen. Die anderen Passagiere lachen mich aus.

 

Da fühle ich mich beim Fotografieren der niedlichen Wasserschweine und Vögel, klein und gross, die wir zu Gesicht bekommen schon wesentlich wohler. Wobei der Nervenkitzel bei den Dutzenden von Kaimanen nichts desto trotz wesentlich grösser ist, haben wir doch noch nie Kaimane in der freien Wildbahn erlebt. Marcos meint:" Kleine Wasserschweine, verspeisen die Räuber sehr wohl." 

 

Marcos offeriert uns irgendwo im Sumpf, den mitgebrachten Mate, der wie üblich reihum gereicht wird und dann geht es bei schönstem Licht zurück zum Steg.

 

Auf der Rückfahrt über die Piste, entdecken wir zahlreiche Wasserschweine, die nun bei Dunkelheit auf die Wiesen kommen um zu äsen und dort auch zu nächtigen. Die ganze Tour hat schliesslich gute 4 Stunden gedauert.

 

Kaum sind wir zurück beim Womo, klopft es an unsere Türe und ein junges Pärchen, das im 140 km entfernten Bella Vista lebt, lädt uns spontan zum Asado zu ihnen nach Hause ein. " Heute sind wir viel zu müde, nach all den Eindrücken." Marcelo meint:" Aber dann sicher morgen." Wir können der herzlichen Einladung nicht widerstehen und die Nummern werden ausgetauscht.

 

Völlig kaputt fallen wir gegen 23 Uhr im noch ruhigen Concepcion ins Bett, bis uns gegen 01.00 Uhr die laute Musik und das Gelächter, das bis um 07.00 Uhr morgens dauert, in "Laune" hält. Dann kehrt Ruhe ein.

 

Ich glaube wir werden uns nie an den Rhytmus der Südamerikaner gewöhnen.

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Kommentare: 3
  • #1

    Corina und wolfgang (Sonntag, 14 April 2019 16:57)

    Dein fotokurs trägt früchte. Fantastische bilder. Weiterhin tolle erlebnisse und ganz liebe grüsse

  • #2

    Bernd Piehler (Montag, 15 April 2019 22:22)

    Hallo ihr Lieben, jeden Bericht von Euch verfolge ich mit vollem Interesse !!!!! Ich beneide Euch zu höchst um die gewaltigen Erlebnisse - warnsinnig, warnsinnig ........ Nun habt ihr schon fast meine alte Heimat erreicht!!! - werdet ihr durch Paraguay fahren ? falls ja, werdet ihr bestimmt in Posadas über die Brücke nach Encarnacion fahren. Berichtet doch bitte mal wie eure Fahrstrecke durch Paraguay geplant ist ? Ich wünsche euch weiterhin sehr viel Freude, alles Gute, geile Erlebnisse, Gesundheit und immer ein knautschfreies Womo. Liebe Grüße aus der Lüneburger Heide / kurz vor Hamburg von Bernd Piehler

  • #3

    Womo-Nomaden (Mittwoch, 17 April 2019 13:14)

    Hallo Bernd
    Schön von dir zu hören. Ja wir sind bis jetzt von Südamerika total begeistert. Bevor wir nach Paraguay fahren, besuchen wir auf der Argentischen Seite die Region Misiones und die Iguazúwasserfälle. Danach werden wir voraussichtlich quer durch deine alte Heimat nach Asuncion unterwegs sein, wo wir Leute zu treffen hoffen, die wir vor 7 Jahren in Marokko kennengelernt haben. Wir legen uns jeweils routenmässig nicht gross im Voraus fest, konsultieren nach und nach unsere Reiseführer und folgen oftmals spontan den Tipps von anderen Reisenden oder Einheimischen.
    LG aus dem kleinen hübschen Städtchen Puerto Rico am Rio Parana
    Yvonne und Alois