Loma Plata

Wir fahren via Erdpiste in den 20 km entfenten Nachbarort Loma Plata. Die Piste ist trocken und entsprechend staubig. Regnet es, tut man gut daran, keinen Meter mehr weiter zu fahren, denn dann wird die zwar sehr breite Piste zur Seifenbahn, die Profile füllen sich mit nassen Sand und das Steuern wird auch für 4x4 Fahrzege unmöglich, man rutscht unweigerlich seitlich in den Matsch, von wo es kein Weiterkommen gibt.

 

Wir erreichen zwar verstaubt, aber gut Loma Plata, fahren kreuz und quer durch den Ort, wo wie in fast allen Orten Südamerikas die Strassen schachbrettartig angeordnet sind ( wir lassen uns später erklären, dass das eben genau in Loma Plata nicht der Fall ist), und lediglich, wie fast überall im Chaco,( wenn überhaupt), die Hauptstrasse asphaltiert ist.

 

Loma Plata war die erste Mennonitensiedlung im Chaco. Auch hier wird überall Deutsch gesprochen. Wir unterhalten uns sehr angeregt und stundenlang mit einigen Einwohnern. Auch ganz junge Leute wissen sehr gut Bescheid über ihre Geschichte und erzählen uns viel darüber.

 

Ein Herr erzählt uns, dass er eine Ranch in 100 km Entfernung besitzt und er jetzt im Hotel abwarten muss, bis die Piste wieder trocken ist. Er meint so ein Wohnmobil wäre nicht das Schlechteste für ihn, denn dann hätte er sein Häusschen bei sich. Seine Rinder sind jetzt ganz alleine, aber sie hätten die Möglichkeit sich auf einer Anhöhe aufzuhalten und so den Wassermassen zu entgehen.

 

Eigentlich möchten wir ja zur Lagune Capitan, wo es noch viel mehr Tiere zu beobachten gibt, aber leider ist wieder Regen angesagt und wir wollen das Risiko stecken zu bleiben nicht eingehen. 

 

Aber selbst hier mitten in Loma Plata entdecken wir exotische Tiere. Zum Beispiel, das uns aus den Sümpfen Argentiniens bereits bekannte Wasserschwein, das zur Rasse der Meerschweine gehört und mit bis zu 60 kg Körpergewicht, das grösste lebende Nagetier ist. 

 

Sehr viele vorallem Deutsche Firmen sind hier angesiedelt, unter anderem eine die auf Klimatechnik spezialisiert ist. Rudi belebt unsere Klimanalage im Auto und durch blosses Handauflegen unsere Dieselheizung wieder. Das ist ja schon was ganz Herrliches, denn wenigstens beim Fahren können wir nun unsere heissen Köpfe kühlen.

 

Natürlich regnet es am Sonntagabend wieder kurz aber heftig und die Strassen werden matschig, doch am Montag Vormittag scheint die Sonne und die Fahrt zurück nach Filadelfia verläuft völlig unspektakulär. Der trockene Chaco wird uns wohl eher als nasser Chaco in Erinnerung bleiben.

 

Im Hotel Florida warten wir nun immer noch auf den Bescheid vom Autoelektriker bezüglich Klimaanlage im Wohnbereich. Alois macht sich währenddessen im Internet schlau und meint:" Das wird wohl nix."

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