Raus aus dem Colca Canon

Am Morgen haben wir das Schauspiel der Kondore ganz exclusiv nur für uns. Streichen die Kondore über unseren Kopf macht es „ wusch“. Dieses einmalige Erlebnis werden wir wohl nie vergessen und als eines der Schönsten in unserem Gedächtnis behalten.

Obwohl, hätten wir nur 1/5 von dem gewusst, was uns höhen-. und pistenmässig erwartet, hätten wir das wahrscheinlich verpasst.

 

Wir ziehen nämlich den Rundkurs, sprich die Piste vor, denn auf dieser Seite muss es ja bald in tiefere Lagen gehen.

 

Zuerst geht es jedoch auf Asphalt nochmal hoch, auf über 4000m. „ Sorry, das ist auf dem Plan nicht ersichtlich, aber jetzt geht es dann sicher runter.“ Alles ist noch bebaut, grün, Terrassen,  Aecker, Vieh, Hühner und  viele Menschen säumen unseren Weg.

Dann kommen wir in Huambo tatsächlich runter auf 3200m und die 120 km Piste beginnen. „ Du hast doch gesagt, es gehe runter, schau bloss da geht es nur nach oben.“ „ Ups, ja wir sind wieder auf 4200m, aber dahinter werden wir in die Tiefe kommen.“

 

Farbige Felsen, Schluchten und nur noch vereinzelt  Vicunas und ausgetrocknete Lagunen vor, neben, über und hinter uns.

 

Es geht wirklich wieder runter auf 3200m und danach geht es leider nochmals hoch auf über 4300m.ü.M. Alois „ Das darf doch einfach nicht wahr sein.“ Zum Glück spielt unserer Womo mit und macht keine Mätzchen.

 

Die Piste ist echt gut und Verkehr gibt es keinen, lediglich 5 Fahrzeuge kommen uns entgegen. Von hinten kommt gar keines.

 

 

Wir haben es geschafft. Es geht ins Tal. Zuerst an den Hängen noch blühende Kakteen und dann die Wüste.

 

Leider ist die Piste die letzten 60 km mehr ein Geröll und Bachbett. Die Augen schmerzen von der Helle. Der Flusslauf ist vollends ausgetrocknet. Eine echt lebensfeindliche Gegend.

Die letzten 15 km auf der Ebene auf gerade mal 1500m.ü.M. ziehen sich hin. Armselige Behausungen säumen die Piste und ganz weit vorne, wie eine Fatamorgana sehen wir einen grünen Streifen, Alto Siguas. Wie abgeschnitten ist es grün und blüht.

Im Städtchen, wissen wir dann wieso uns fast kein Fahrzeug gekreuzt hat.

 

Die Strassensperren sind zwar weg, doch die Steine und die abgebrannten Pneus liegen noch rum.

 

Nach einer nahrhaften Hühnersuppe, wollen wir die letzten 100 km auf der Panamericana Sur nach Arequipa unter die Räder nehmen. Zuerst liegen noch Steine im Weg, doch nachdem wir die Oase in der Schlucht durchfahren haben und wieder oben in der Wüste sind, wird die Strasse echt gut.

 

Leider nur bis zur nächsten Oase im Talgrund und bis zum Tunnel. Vor, im und nach dem Tunnel alles voll von Steinblöcken, echt gefährlich und dunkel wird es auch.

 

 

In Vitorio, einem kleinen schnuseligen Städtchen geben wir auf und stellen uns an den Hauptplatz, wo wir nächtigen. 

 

Ein Auto fährt rum und aus dem Lautsprecher wird was von morgen verkündet. Wir stellen uns auf einen ruhigen morgigen Tag in Vitorio ein.

 

Um 22.00 Uhr wird es auf dem Platz lebendig. Eine Gruppe von jungen Männern, wird von der Dorfbevölkerung mit Knallern begrüsst und bejubelt. Sie sind wohl in einem internationalen Wettbewerb, von was auch immer, bis ins Finale gekommen. Dann kehrt Ruhe ein.

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