Cajamarca

Ich habe noch nicht genug von den Kulturen Perus, also geht es wieder rein in die Berge.

 

Zuerst ein paar Kilometer über die Panamericana und dann 100 km durch das fruchtbare Tal mit vielen Reisfeldern entlang des Rio Jaquetepepe. Wir passieren den riesigen Stausee, bevor es steil nach oben über den 3200 m hohen Pass geht und wir schliesslich Cajamarca das auf 2750 m liegt, erreichen. Es ist die Schicksalsstadt des Inka Atahualpa.

  

Es ist schwierig in Cajamarca einen sicheren Stellplatz zu finden. Das Einkaufszentrum, das wir zuerst anpeilen scheint uns nicht sehr geeignet.

 

Also raus ins 10 km entfernte Banos del Inca. „ Leider“ findet hier gerade das 5-tägige Huanchaco-Fest statt und so ist auf dem grossen Parkplatz und drum herum alles mit Autos verstellt.

 

Juan und Sofia, ein sehr liebenswertes peruanisches Pärchen sieht unsere Notsituation, erbarmt sich unser und wir dürfen mit unserem Wohnmobil in ihrem grossen Garten stehen.

 

Beim Kaffee erfahren wir viel über die vorwiegend landwirtschaftliche Region. Sie produzieren verschiedene Käsesorten, sind bekannt für die getrockneten Steinpilze und eines der bevorzugten Transportmittel in den umliegenden Bergen ist nach wie vor das Maultier. Juan arbeitet „überirdisch“ in einer der zwei grossen internationalen Goldminen.

 

Beim stattfindenden Fest, das es übrigens auch in Trujillo gibt, werden Erzeugnisse der Küste herangeschafft, vor allem Zuckerrohr, der zum Teil gleich so gekaut wird, um das Süsse rauszukriegen, oder an Ort und Stelle für die Besucher ausgepresst oder zu Honig verarbeitet wird. Wir gehen gemeinsam über das nahegelegene Festgelände.

Der Inka Atahualpa

 

Anderntags chauffiert uns Sofia ins Zentrum von Cajamarca. Leider da Montag, sind die Museen geschlossen.

 

Atahualpa der Alleinherrscher über die Inkas, wurde im Jahr 1532 mittels eines Tricks von Pizarro in diese von 10‘000 Menschen bewohnte Kultstätte gelockt und gefangengenommen. Atahualpa hoffte, sich von den goldgierigen Spaniern durch einen Raum voll Gold freikaufen zu können. Pizarro willigte in den Handel ein und gab Atahualpa zwei Monate Zeit. Tag und Nacht schleppten die Inka Gold herbei. Die Spanier schmolzen es an Ort und Stelle zu transportfähigen Klumpen ein. 34 Tage lang glühten die Oefen. Auch die Männer von Pizarros Haufen erhielten ihren Anteil.

Zwischenzeitlich hatte Atahualpa weitere Truppen nach Cajamarca beordert und Pizarro bekam kalte Füsse. Statt sich an die Abmachung zu halten, verurteilte er ihn wegen Hochverrats zum Tode und liess ihn erdrosseln.

 

Dies war nicht nur der letzte Akt der Tragödie von Cajamarca, sondern auch der Anfang vom Ende der Inkas. Heute ist als einziges noch das Haus in dem der Inkakönig festgehalten und der Raum wo das Gold gestapelt wurde, in Cajamarca erhalten. Alles andere wurde dem Erdboden gleichgemacht.

 

Vom Plaza de Armas, der umgeben von zahlreichen Kirchen und Häusern ist, steigen wir hoch zur Santa Apolonia, von wo wir einen herrlichen Blick über die Stadt und die umliegenden Berge haben. Anschliessend laufen wir durchs Zentrum, bevor wir uns mittels eines Kleinbusses zurück nach Banos del Inca befördern lassen.

 

Abends werden wir von Sofia und Juan zu leckeren selbstgemachten Pizzas eingeladen. Herzlichen Dank euch zwei für die spontan gewährte Gastfreundschaft und die informativen Gespräche. Solltet ihr mal wieder nach Europa kommen und wir zufällig auch vor Ort, seid ihr herzlich bei uns eingeladen.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0