Sakrophage von Karajia

Zuerst besuchen wir das 40 km entfernte Chachapoyas, die Hauptstadt Amazoniens auf 2240 Höhe. Es ist auch das Tor um ins Amazonastiefland zu gelangen.

 

Wir verweilen nicht lange in Chachapoyas, da wir als einzige am Plaza de Armas parken, eine andere Möglichkeit finden wir nicht, sind jedoch von der langen und für Südamerika eher seltenen Fussgängerzone sehr angetan.

 

Auch haben wir eine Stunde später wider Erwarten keine Busse und keine Polizei am Auto und können fast ungehindert, ausser der kleinen Demo vor dem Gemeindehaus die uns eine Weile aufhält, unsere Fahrt fortsetzen.

Wir machen uns nun auf den Weg nach Karaija. In Tingo hat uns der Tourismusmensch erklärt, dass wir mit dem Auto die 40 km hoch zum Oertchen fahren und danach in einer halben Stunde runter zu den Sarkophagen laufen könnten, zurück dauere es dann etwas länger. Wir glauben ja immer alles.

 

Die Fahrt über die schlechte schmale Erdpiste dauert dann knapp 2 Stunden. " Lass uns umdrehen, der Weg ist ja nur noch noch ein Trampelpfad." " Kommt nicht in Frage, die letzten Kilometer schaffen wir auch noch," so Alois.

 

Es beginnt zu regnen und die Piste wird auch noch glitschig, aber wir erreichen Karaija heil und stellen, nicht mal zu unserem Erstaunen, fest, dass die anderen paar Touris mit Jeeps ankommen.

 

Für einmal sind es die Jungs aus dem Dorf, die all ihren Mut zusammenklauben und uns um eine Besichtigung unseres rollenden Heim bitten.

Die anderen Touris machen sich trotz Regen auf den Weg nach unten, wir haben Zeit zu warten, bis der Regen ein Einsehen hat und machen uns erst dann an den Abstieg. Eine junge österreichische Touristin die uns schnaufend entgegenkommt meint:" Lachhaft, das ist nie und nimmer bloss ein Kilometer." Das sind ja gute Aussichten.

 

Nach dem beschwerlichen Abstieg, sind aber die Aussichten einmalig. Eine selbst für Peru einzigartige Sehenswürdigkeit.

 

1985 wurden die geheimnisvollen Steinstatuen erstmals der Oeffentlichkeit vorgestellt. Es sind Sarkophage, denn sie bargen Mumien in Hockerstellung. Die Statuen enden in gemeisselten Gesichtern, die Nasen mit akkurat ausgearbeiteten Nasenlöchern sind auffallend gross und es scheint, als ob die Menschensäulen einen Helm und einen Bart tragen, irgendwie erinnern sie an die Steinstatuen von Rapa Nui ( Osterinsel). Ueber ihnen thronen in der Felsenwand einige Totenschädel.

 

Unter den Felsen, wo die Sarkophage weit oberhalb platziert sind, wie kommt man bloss auf die Idee, hier eine Grabstätte zu errichten, kraxeln wir zum zweiten Aussichtspunkt und können einfach nur staunen.

 

Leider müssen wir auch wieder alles zurück und hätten es wohl nicht vor Einbruch der Nacht geschafft, hätten wir nicht todesmutig, doch so ein bereitstehendes Pferd bestiegen und uns zurück nach Karaija tragen lassen.

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