Gas, Cali, Kaffeplantage, alles nix.

Super es gibt Gas, wir lassen unsere leere Flasche füllen. Doch die Freude währt nur kurz, denn als der freundliche Herr die Flasche nach einer halben Stunde zurückbringt, entweicht aus derselben mächtig zischend eine kalte Wolke. Da muss was gewaltig schief gelaufen sein. "Habt ihr einen Verschluss?" " Häääää, die hat doch sowas wie ein Ventil." Die wieder befüllbare Gasflasche ist wohl im Eimer. Nach einer weiteren halben Stunde haben wir einen "fast Verschluss" drauf und die Gasflasche ist im Fach. Wohl ist uns nicht gerade, denn es riecht immer noch nach Gas. Später lassen wir noch mehr Gas entweichen, tun den Verschluss wieder drauf und nun ist sie wenigstens dicht.  

 

 

Auf den letzten 40 km vor Cali wird die Strasse gerade, das Kurvenfahren hat auf 1000m ü.M. ein Ende. Wir befinden uns auf einer sehr schönen Autopista. Die Städte werden auf derselben elegant umfahren.

 

Wessen Idee war das eigentlich in die 2.5 Mio.Stadt Cali reinzufahren um einen Supermarkt anzupeilen? Mea Culpa, aber zu meiner Verteidigung sei zu vermerken, dass unser Navi die Baustellen mit den dazugehörigen Umleitungen nicht erkannt hat. Ohne Baustellen wären wir auf der breiten Hauptstrasse wohl direkt auf den grossen Einkaufstempel gestossen. So bewegen wir uns im Schneckentempo durch's Verkehrschaos. Nicht mal anhalten bei einem der schönen Restaurants die wir passieren ist möglich, Parkplätze einfach nicht vorhanden. Zum Einkaufen kommen wir schliesslich dann doch noch in einem kleineren Supermarkt( hätten wir auch ausserhalb von Cali haben können)  und sind froh, Stunden später 12 km von Cali entfernt, an einer Tankstelle einen Nachtplatz zu finden.

Am nächsten Morgen ich habe im I-Overlander eine wunderschöne Kaffeplantage mit Camping ausgemacht, trägt uns die Autopista die nächsten 160 km in Windeseile, mit dem Passieren von 4 Mautstellen an denen jeweils an die 3 Euro fällig sind und mit Umfahrung der Städte in die grösste Kaffeeregion Kolumbiens.

 

Einmal werden wir an einer Polizeikontrolle gestoppt. Der junge Beamte will sich lediglich mit uns unterhalten. Er freut sich für uns, dass wir die Welt erkunden können, er würde sehr gerne mit seinem Motorrad einmal nach Patagonien fahren, doch leider fehle ihm das Geld dazu. Auch macht er uns darauf aufmerksam, dass wir im schönen Kolumbien vorsichtig sein sollen, denn es gäbe gar viele schlechte Menschen im Land.

 

 

Leider ist die Zufahrt, also die letzten 600 m zur Hazienda ( Alois geht die Strecke zu Fuss ab) für uns grenzwärtig, wenn überhaupt mit unserem übergewichtigen Auto, machbar, steil und schmal. Sollte es regnen, was es dann natürlich auch tut kommen wir da nie mehr weg. Schade zwar, aber wir werden sicher im Land mit einer halben Million Kaffeebauern noch auf einen selbigen treffen.

 

 

Wir stellen uns an einen kleinen See lunchen und entscheiden uns für die Weiterfahrt Richtung Medellin. Weit kommen wir nicht. An der übernächsten Mautstelle wird uns mitgeteilt, dass die Strasse bis 18.00 Uhr wegen Bauarbeiten gesperrt ist. 

 

Im Dunkeln fahren möchten wir nicht, also stellen wir uns für die Nacht auf einen Mirador mit Aussicht ( heute nicht), Cafeteria und Bewachung.

 

Endlich nehmen wir den Reiseführer zur Hand, stellen fest, dass wir Dank unserer schnellen Fahrt einiges an Sehenswertem verpasst haben und werden morgen 75 km zurück auf der teuren Autopista fahren. Die letzten zwei Tage waren irgendwie nicht so der Hammer.

 

Am Morgen bei Sonnenaufgang erblicken wir überrascht den gletscherbedeckten aktiven Vulkan Nevada del Ruiz. Ein wahrlich majestätischer Anblick. 

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Kommentare: 1
  • #1

    Christa und Walter (Donnerstag, 14 November 2019 15:44)

    Alles wird gut... zurück nach Chile bzw. Bolivien ist momentan sicher auch keine Alternative wenn man hier die Bilder und Berichte sieht. Viel Spaß weiterhin....