Mayas und Zapatistas

Wir haben Palenque rechts liegen gelassen, ist uns zu touristisch. Wir möchten viel lieber noch mal eine unbekanntere Mayaruine, das heisst weniger überfüllte Tempelanlage, besuchen.

 

Unser Weg führt uns vorbei an Emiliano Zapato, dem Dorf das nach dem Freiheitskämpfer( 1879 - 1919) benannt wurde. Entgegen den Angaben von anderen Reisenden bestehen die Blockaden lediglich aus von Kindern über die Strasse gespannten Schnüren. Sie möchten so ihre Früchte an den Mann bringen. Wir schenken ihnen Orangen und sie lassen uns passieren.

 

In Ocosingo gehts quer durch die quirlige Stadt. Schon von Weitem erblicken wir Tonina, das wie alle Tempel möglichst auf einer Anhöhe gebaut wurde.

 

Im kleinen Museum gibt es nebst vielen Ausstellungsstücken ein Modell der gesamten Anlage. 

 

Der Weg zur Ruine ist sehr schön angelegt und das kleine Restaurant bei der Anlage bietet besten Espresso.

 

Die Anlage selber ist sehr gut erhalten. Das erklimmen aller 8 Terrassen und die Aussicht von oben überlasse ich Alois, denn bereits bei der zweiten mache ich schlapp, sind die Stufen doch sehr schmal und das Ganze sehr steil. Rauf ginge ja vielleicht noch, aber wieder ohne Schaden runter?

 

Auf dem Parkplatz bei der Anlage dürfen wir nicht nächtigen, also ist es mal wieder eine Tankstelle bei Ocosingo wo wir nach diesem Ausflug die Nacht verbringen.

Am anderen Morgen geht es dann erst richtig durch Zapatistengebiet. Immer wieder Tafeln, mit den Forderungen der Nuevo Zapatistas, deren im Januar 1994 begonnener Aufstand rigoros vom Militär niedergeschlagen wurde.

 

Auf den nächsten 100 km sehen wir weder Militär noch Polizei, nicht mal einen Kehrichtwagen, dafür sehr viel Abfall am Wegesrand und zum Teil sehr ärmliche Indios auf der Strasse. Die Region ist stark besiedelt, was sich an den Schwellen, in Mexiko Topes genannt, über die wir gefühlt alle 20m hoppeln müssen, sehr eindrücklich manifestiert. " Da können wir froh sein, wenn am Ende der Reise durch Mexiko unsere Kupplung und Bremsen noch einigermassen funktionieren."

 

Auf kleinen Feldern die die Indios dem Dschungel abgetrotzt haben, bauen sie vorallem Mais, Kaffee und Kakao an.

 

Schliesslich sind wir dann doch auf der kurvigen Strasse auf über 2000 müM angelangt. Der Dschungel um uns rum hat sich fast unmerklich in einen Pinienwald verwandelt und die Temperatur liegt gerade mal noch bei 15 Grad. Lange Hosen machen für einmal wieder Sinn.

Kurz  bevor wir San Cristobal erreichen wimmelt es wieder von Militär und Polizei. 

 

Wir stellen uns auf den sehr schönen Campingplatz und für einmal sind wir nicht mehr die einzigen Camper auf weiter Flur.

 

Das historische Zentrum mit den Fussgängerzonen erreichen wir nach einem 20 Minuten Marsch. Hier treffen wir  Petra und Mathias, mit welchen wir vor ein paar Jahren auf einem Campingplatz bei Foum Z'guid in Marokko lediglich ein paar Worte gewechselt und uns danach jedoch nie aus den Augen verloren haben. Sie erobern die Welt mit ihren Rädern und ihre spannenden und eindrücklichen Reiseerlebnisse könnt ihr auf ihrem Blog nachlesen. Wir verbringen einige kurzweilige, interessante Stunden zusammen. Wer weiss wo auf der grossen weiten Welt wir uns das nächste Mal wieder treffen?

 

Wir bleiben noch einen weiteren Tag im sehr sauberen und schön zurechtgemachten Kolonialen Städtchen mit seinem grossen Angebot an internationalem Essen, Kaffees, etc.

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Kommentare: 3
  • #1

    Sus Grubenmann (Mittwoch, 29 Januar 2020 22:26)

    So spannende Erlebnisse! Danke, dass ihr uns daran teilhaben lässt! Weiter gute Reise wünschen die Tessinerli

  • #2

    Jan&Thea (Pensionados) (Freitag, 31 Januar 2020 14:34)

    Wie schön siet das aus, super Natur. Wir lesen alles mit sehr viel Spass.

  • #3

    weltentrotter.de (Sonntag, 02 Februar 2020 02:03)

    Prima, dass es mit unserem Treffen in San Cristobal geklappt hat. Es war ein wirklich schöner und interessanter Abend mit Euch. Das machen wir mal wieder - irgendwo auf dieser Welt, werden wir uns vielleicht nochmal über den Weg fahren. Bis dahin, habt eine schöne Zeit!
    Viele Grüße von Petra und Mathias