Wir möchten an den Atlantik. Doch dazu geht es erstmal in die Höhe. Kurvig rein in den Nebel und dann auf 3000m ü.M geniessen wir die Aussicht auf's Nebelmeer. Es ist kalt, wir sind froh um unsere Jacken. In der Höhe sind die Bäume ziemlich knorrig. Dann geht es wieder kurvig runter.
Nach dem Stau in Cartago erreichen wir San Jose. Es wird bereits dunkel und wir sind froh neben einem Sportplatz einen Parkplatz für die Nacht zu finden. Alois stellt mit Schrecken fest, dass wir wiederum einen Blackout haben. Die Frau, die nebenan wohnt ist dankbar für das Gefrierfleisch, das Glace und die Eier, die bei uns nur schlecht werden würden.
Wir fahren mit dem Taxi ins Zentrum, sind jedoch von San Jose nicht beeindruckt. Keine charmante Stadt, wie alle anderen Orte in Costa Rica. So schön die Landschaften, so hässlich die Städte.
Am Morgen sucht Alois einen Autoelektriker bei Google Maps. Er wird fündig, aber am " Ziel" ist nix zu sehen von einer Werkstatt. Wir sind ziemlich ratlos und fragen eine junge Frau, die gerade ihren Hund ausführt, wo denn die Werkstatt sei? Sie bekommt per Telefon die Auskunft, dass der Mann hier wohnt, seine Werkstatt jedoch in Guadeloupe sei. Was jetzt? Andrea erklärt uns, dass ihr Vater ebenfalls einen Camper besitze und es einen Camper Club in Costa Rica gäbe. Nach verschiedenen Telefonaten gibt sie uns eine Adresse in Cartago, wo wir sicher Hilfe bekommen würden. Zufälle gibt es oder hält da jemand seine schützende Hand über uns?
Wir fahren zurück nach Cartago. Mario der Präsident des 25 Mitglieder umfassenden Clubs, hat noch verschiedene andere Camper mit Problemen auf seinem Gelände. Er und Alex schauen sich unser Problem an, telefoniert rum und meint, am Nachmittag kämen zwei Elektriker, die mehr verstehen von der ganzen Sache. Verschiedene Leute kommen vorbei um unser Womo zu bestaunen. Einer der Camper hat ebenfalls einen Fiat Ducato. Der Tag vergeht mit lustigen Gesprächen. " Die Europäer sind schon verrückt, die bereisen die ganze Welt, wir Ticos sind lediglich in Costa Rica unterwegs." Und noch viele andere Sprüche bekommen wir zu hören.
Um 15.00 Uhr kommt Manuel, macht sich ans Werk und nach einer Stunde ist der Strom wieder da. Es sei ein Kontakt gewesen, der den Ausfall verursacht habe. Wir bezahlen 200 Dollar und Mario meint, wir hätten Garantie, wenn wir wieder einen Stromausfall hätten. Na ja wir wollen morgen weiter und werden vermutlich nicht zurückkehren. Wir bedanken uns tausendmal und verbringen eine ruhige Nacht auf dem Gelände.
Zum Atlantik wollen wir nicht mehr, ginge es doch da wieder kurvig steil hoch und runter nach Limon. Fleisch und anderes Verderbliches, ausser Milch kaufen wir nicht mehr ein. Alois:" Jetzt werden wir halt Vegetarier, zumindest wenn wir im Womo kochen." Wissen wir doch nicht, wann der nächste Ausfall kommt.
Waschen ist nun dringend nötig. Da wir sowieso wieder über San Jose fahren müssen, nehmen wir die 30 Kilometer wieder unter die Räder. Die nette Dame im Waschsalon wechselt die Wäsche in den Trockner, damit wir während der Stunde in Ruhe Kaffee trinken können und uns unsere weiteren Reisepläne überlegen können.
Wir übernachten in der Nähe des Flughafens, sehen die Edelweiss, die Richtung Schweiz gestartet ist und verbringen ansonsten eine ruhige Nacht.
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