19. bis 30. Juni         Sucre - Puerto Suarez

Mi

19

Jun

2019

Sucre

Nach dem wir für einmal wieder gut geschlafen haben, machen wir uns auf ins historische Zentrum von Sucre.

 

Auf dem Weg dahin, verköstigen wir uns in einem kleinen Bolivianischen Lokal, wo wir für umgerechnet 3 Euro zwei komplette Menues bekommen.

 

Im Zentrum werden wir vor lauter weiss geblendet. Um den zentralen Platz herum befinden sich fast alle relevanten Gebäude. Nebst der Kathedrale, das Haus de Libertad in dem der Vertrag für Boliviens Unabhängigkeit unterzeichnet wurde und viele, viele Kirchen. 

 

Schade nur ist der Verkehr auch im Zentrum echt erdrückend. Da wird einem anders nicht vor der Höhe, aber von den Abgasen.

 

Total erschöpft kehren wir gegen Abend zurück zum Camper, wo wir die Beine hochlagern und uns von den Eindrücken erholen.

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Fr

21

Jun

2019

Durch Berg und Tal

Wir kommen fast nicht weg aus Sucre. Raus aus der Stadt geht es im Stop and go und dazu noch steil hoch. Wir fahren statt vorwärts beim Starten rückwärts. " Wir sind vermutlich durch das zusätzliche Gewicht der Klima und der Batterien einfach zu schwer", meint Alois. Einmal muss ich sogar aussteigen und den Hintermann bitten, ein paar Zentimeter zurück zu setzen, damit wir beim Versuch anzufahren nicht einen Zusammenstoss verursachen. Endlich geschafft.

 

Wir tanken bei einem jungen Herrn für den einheimischen Preis, super und dann geht es über die neu ausgebaute Ruta 5 die nächsten 250 km flott über Berg und Tal. Nur einige wenige Kilometer sind schon wieder, wegen Bergstürzen kaputt.

 

An einem Fluss stellen wir uns für die Nacht hin und beobachten die bescheidenen Versuche, der Fischer. Fisch bekommen wir demmach nicht, doch die Frau bringt uns schwarze, süsse Bohnen vorbei. " Muchas gracias".

Kaum ist die Sonne da geht es weiter und wir erreichen bei Aiquile die Ruta 7, die zwar mal asphaltiert war, aber nun so ziemlich verlöchert und zum Teil nur noch aus Sandpiste besteht. Alois:" Meinst du immer noch die Strassen in Bolivien sind hervorragend."

 

Die Anden liegen hinter uns, wir erreichen den Urwald.

 

In einem Dorf, denken wir, dass hier Karneval sein muss, so schön sind die Gewänder der Frauen und Männer. Trommeln ertönen, wahrscheinlich irgendein Fest.

 

In Samaipate möchten wir uns die Tierstation ansehen, in der kranke und verwundetete Wildtiere aufgepäppelt und auf die Freiheit vorbereitet werden. Aber wir stecken bald in den Gassen fest und kommen nur unter grössten Schwiergkeiten wieder raus aus dem Städtchen.

 

Dann halt zu den Inkaruinen. Die Strasse ist schmal und es hat Autos ohne Ende. Oben angekommen, finden wir nicht ein einziges Plätzchen zum Stehen, zudem will unser Womo einfach kein Gas mehr annehmen und es leuchtet die Motor- Kontolllampe. " Nun hat es uns bezüglich des Dieselpartikelfilters also doch erwischt."

 

Mit einem unangenehmen Gefühl fahren wir weiter, ohne die Stätten zu besuchen, an denen Che Guevara vergeblich versucht hat, Mitstreiter für seine Revolution zu finden, denn eine kurz zuvor durchgeführte Landreform, stellte die Campesinos zufrieden.

 

Nach 50 km leuchtet die Kontrollampe nicht mehr und das Womo nimmt auch wieder mehr Gas auf. Haben wir vielleicht Glück gehabt? 

 

Nach 90 km elender Strasse kommen wir durch die Vororte von Santa Cruz und damit über Schwellen ohne Ende, bevor wir endlich bei Dunkelheit den Camping Landhaus erreichen, wo wir auf Deutsch begrüsst werden. " Ja es ist die denkbar schlechteste Zeit durch dieses Gebiet zu fahren, es findet das zweitägige Fest des Sonnenaufgangs statt, an dem alles was Räder hat unterwegs ist."

 

Odile und Richard, unsere Bekannten aus Tarija sind bereits seit Samstag hier und wollten heute vergeblich ihr Visum für Bolivien verlängern lassen, haben sich gewundert, warum so viele Polizei-, und Militärpräsenz in Santa Cruz ist, richtig unheimlich. Sie lassen sich dann erklären, dass das alles eben wegen dieses Festes ist. Ab Montag wird das Leben wieder seinen gewohnten Gang nehmen.

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Mi

26

Jun

2019

Santa Cruz

Wir verbringn ein paar ruhige Tage in Santa Cruz. Schlagen uns die Bäuche voll mit Jägerschnitzel und Spätzle im Landhaus.

 

Lassen an unserem Womo das Oel wechseln.

 

Schlendern durch das historische Zentrum und staunen über das Angebot hinter den weissen Kolonialen Fassaden.

 

Beim Versuch, bei Fiat unseren Zündschlüssel nachmachen zu lassen, haben wir wieder keinen Erfolg, es würde einen Monat dauern, den bestellten Schlüssel zu bekommen, darauf haben wir nun gar keine Lust.

 

Also wollen wir den Zoo besuchen um endlich mal die Tiere zu sehen, die hier in der Wildnis leben, aber oha es ist Montag und der Zoo geschlossen. " Deshalb also die vielen freien Parkplätze." 

 

Am Dienstag Abend regnet es und es kühlt gegen 15 Gad ab. " Das ist der Südwind von der Antarktis," erklärt uns der Juniorchef vom Landhaus. Hier in Südamerika ist halt alles umgekehrt, wie in Europa.

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Fr

28

Jun

2019

San Jose de Chiquito

Langsam wollen wir weiter, aber vorher können wir bei einem Autoschlüsselmacher in Santa Cruz unseren Zündschlüssel nachmachen lassen. Es dauert zwar eine gute Stunde bis er den Rohling mit viel exakter Handarbeit geschliffen, gebohrt und den Code mit seinem Gerät programmiert hat, aber unser Ersatzschlüssel funktioniert danach tadellos. Wir sind jetzt wieder entspannter unterwegs.

 

Einen Brief den die Schweizer Bank mit Orginialunterschrift zugestellt haben will, können wir nicht aufgeben. Wir haben tagelang eine Post gesucht, bis wir erfahren, dass DHL, diesen Part von der pleitegegangenen Post übernommen hat, doch die DHL ist dünngesät und wir werden auch da nicht fündig. Uebringens ist ein Brief, den wir im Februar in Chile aufgegeben haben, bis jetzt nicht auf der Schweizer Bank eingetroffen.

 

Ach ja und die Restzahlung für die Klimaanlage, die wieder aber nicht mehr vollständig zurück auf meinen Konto gelandet ist, ging dank der Mithilfe von Reto Gerber aus dem Rosaleda Resort doch noch an den Elektromechaniker in Filadelfia.

 

Wir rasen also mit 100 Stundenkilometer über die schnurgerade Strasse durch den „Bolivianisch- Brasilischen Korridor gegen Osten. Eigentlich möchte ich in dieser Gegend eine Siedlung der traditionellen Mennoniten besuchen. Sie leben wie vor 200 Jahren sprechen ein nicht sehr gut verständliches Plattdeutsch und verweigern alles was die Moderne so mit sich bringt. Aber Alois rast und wir sehen lediglich einige Pferdekutschen, mit Latzhosenmännern und Frauen in altertümlichen Trachten. Schade.

 

Auch gibt es verschiedene Jesuitische Missiones mit den typischen Holzkirchen, vielleicht bekomme ich ja davon noch was zu sehen.

 

 

Nach 250 km, die Temperaturen sind inzwischen auf 29 Grad gestiegen, erreichen wir bei völliger Dunkelheit San Jose de Chiquito und stellen uns beim 5 Sternehotel in den Garten neben den Swimmingpool.

Anderntags suchen wir den Hauptplatz im Zentrum mit seiner imposanten 

Steinkirche, die jedoch geschlossen ist.

 

Im Städtchen findet eine „ Olympiade“ statt, die den ganzen Tag über dauert. Trommeln ertönen und die Menschen sind vor und nach der Siesta alle auf den Strassen.

 

Bei unserer Rückkehr zum Hotel, hat sich ein junges Amerikanisch- Schweizerisches Pärchen mit ihrem Jeep eingefunden. Sie sind von Halifax seit geraumer Zeit durch ganz Amerika unterwegs und möchten ab Herbst wieder in der Schweiz in Brot und Arbeit stehen. Das wird ihnen sicher nicht so leicht fallen, nach dieser Zeit der absoluten Freiheit.

 

Nach 23 Uhr ist es vorbei mit der Ruhe in San Jose de Chiquito Von überall her schallt Musik und die Hähne und Hunde geben ebenfalls tausendfach ihren Senf dazu. Was für eine Nacht. Um 8 Uhr morgens wird die Musik vom Trommeln abgelöst. Wir sind froh aufstehen zu können um den Tag in Angriff zu nehmen.

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So

30

Jun

2019

Puerto Suarez

Wir schauen uns das alte Santa Cruz an. 1561 gegründet und später 250 km weiter westlich aufgebaut, da die kriegerischen Auseinandersetzungen, die Eroberer nach Westen zwangen. Es gibt nicht viel mehr als ein paar Grundmauern und Erklärungen zu bestaunen.

 

Das Valle de la Luna mit seinem Kreuzweg besichtigen wir ebenfalls und geniessen die Aussicht vom Tafelberg in die Weite.

Bald schon tauchen in der Ferne weitere Tafelberge auf und das Gebiet wird hügeliger. Bei 35 Grad Aussentemperatur sind wir froh an den Aguas Calientes anzukommen.

Der Fluss ist tatsächlich 39 Grad warm und kristallklar. Herrlich. Leider können wir nur eine Nacht auf dem Badegelände bleiben, da die Anlage jeweils  am Montag geschlossen ist.

Also halt weiter nach Puerto Suarez. Hier wollen wir auf Anraten vieler Reisender das Formular für unser Womo im Internet ausfüllen und ausdrucken, ansonsten es anscheinend keine Einreise nach Brasilien gibt.

 

Leichter gesagt als getan. Wir verbringen zuerst geraume Zeit mit der Suche nach einem W-Lan und danach plagen wir uns mit dem für uns zum Teil unverständlichen Formular rum. Schliesslich ist uns das gelungen, aber wir können trotzdem nicht rüber, da die Schalter für die Grenzabfertigungen am Sonntanachmittag geschlossen sind.

 

Also stellen wir uns in Puerto Suarez an den See, geniessen zum ersten Mal im Leben einen fritierten Piranha, echt lecker und echt gross.

 

Am Morgen ist der Himmel bedeckt und die Stimmung mit den vielen Vögeln, die auf unserem Dach rumpicken, hoffentlich nehmen unsere Solarpanels keinen Schaden, ziemlich mystisch.

 

Und die Spannung steigt, ob wir nun mit unserem Formular nach Brasilien reinkommen.

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