15. Januar bis 23. Februar 2022 Im Hochland

Sa

15

Jan

2022

Es wird kühler

Wir fahren so, wie es uns das Maps me vorgibt. Also zuerst mal auf der 200er viele Kilometer dem Pazifik weiter nach Norden. Die Autopista ist im Bau und es wälzt sich uns eine 20 km lange Kolonne im Schritttempo entgegen, die wohl alle nach Vallarta ans Meer möchten. Die brauchen jedoch noch viel Geduld.

 

Endlich geht es weg vom Meer ins Landesinnere und in die Höhe. Maps me ist seiner Zeit weit voraus, denn es leitet uns auf das neue, noch nicht fertig gestellte Autopista Stück, wo wir in einen Feldweg einbiegen sollen. Also wieder zurück zu den anderen Verkehrsteilnehmern und etlichen Kilometer weiter schliesslich tatsächlich auf die Autobahn.

 

Die nächsten 200 Kilometer sind weniger interessant, mal hoch mal runter immer so zwischen 1000 und 1500 m Höhe.

 

Wir passieren Tequila, was wir auch ohne Hinweistafel merken würden, denn die Agavenpflanzen prägen das Bild, das sich uns bietet. Da uns dieses Getränk nicht sehr zusagt, lassen wir das Städtchen auch dieses Mal links liegen.

 

Angekommen vor Guadalajara bewegt sich der Verkehr fast nur noch stehend und wir entschliessen uns bei einer Tankstelle zu übernachten. Es ist kalt, keine 20 Grad mehr und gegen morgen gehen die Temperaturen runter auf 12 Grad, brrrrr.

Charly hat für uns einen Termin bei Fiat für nächsten Dienstag vereinbart. Er hat das abgeklärt, die hätten das richtige Werkzeug um unseren Zahnriemen zu wechseln.

 

Da wir sowieso in diese Richtung fahren, möchten wir uns, nach unseren Erfahrungen in Tapachula, in der Garage nochmals vergewissern, ob sie tatsächlich in der Lage sind diese Arbeiten am Dienstag durchzuführen.

 

Guadalajara ist dann am Samstag Vormittag recht schnell passiert und über die Autopista sind die nächsten 100 Kilometer nach Ocotlan in Kürze zurückgelegt.

 

In Ocotlan eine riesige Baustelle. Aller Verkehr muss sich durch die Innenstadt quälen. Es dauert und dauert. Wir passieren meinen Lieblingskonzern, die Nestle. Seit Jahren boykottiere ich diese verbrecherische Firma, so gut es mir möglich ist. Charly erklärt uns später, dass ausserhalb von Ocotlan, eine noch viel grössere Fabrik, nämlich die grösste von ganz Mexiko ihre Produkte herstellt. Ok es gibt wahrscheinlich dadurch viele Arbeitsplätze in der Region. 

 

Nach einer Stunde sind wir durch und stehen zum Glück noch vor 14.00 Uhr vor der Fiatgarage. Wir erkundigen uns, ob sie die nötigen Werkzeuge haben. Nach der Begutachtung unseres Campers, stellen sie fest, dass sie diese nicht haben. Wieso wundert mich das nicht? Sie telefonieren mit Zamora und teilen uns mit, dass diese über das Nötige verfügen. Ein Termin wird nicht vereinbart. Den werden wir dann von Charly aus machen.

 

Ueber den nördlichen Teil des Lago de Chapala erreichen wir La Barca und fühlen uns in Santa Elena auf unserem angestammten Stellplatz wieder wie Zuhause.

 

Bei einem feinen Filet und den Gesprächen mit Charly lassen wir den ersten kurzen Regenschauer seit den Bergen in Guatemala über uns ergehen.

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Mi

19

Jan

2022

Frühlingshaft

Nachts gehen die Temperaturen unter die 10 Grad Grenze. Kaum zeigt sich die Sonne steigen sie jedoch wieder auf 25 Grad. Es ist Frühling auf 1500m.

 

Charly vereinbart in der Fiat Garage Zamora für Donnerstag einen Termin. Ob es dieses Mal klappen wird?

 

Doris und Marcel bringen aus Florida vom Aldi einen feinen Marzipan-Christstollen, den wir Schweizer zusammen vertilgen, mhmmmmmm......

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Fr

21

Jan

2022

Zamora die Kirchenstadt

Das Auto ist abgegeben, mit dem Taxi geht's ins  Zentrum. Morgen soll hier ein Kultur-Fest stattfinden mit Tanz und Musik, erzählt uns der Taxichauffeur auf der Fahrt zum Hotel. Dort können wir unser Gepäck deponieren.

 

Wir durchstreifen die Stadt, erledigen im Copyshop das Nötige, trinken Kaffee mit Süssem und freuen uns, dass der Hauptplatz bei der Kathedrale nicht mehr illegal betreten werden muss.

 

Irgendwie scheint noch Weihnachtsstimmung zu herrschen. Auch aus dem Lautsprecher erklingt den ganzen Tag " Stille Nacht" in allen möglichen Sprachen.

 

Am Nachmittag checken wir ein, beziehen unser Zimmer und schlafen erst mal eine Runde, sind wir heute doch bereits vor der Sonne aufgestanden.

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Mo

24

Jan

2022

Noch mehr Zamora

Nach einer nicht so guten Nacht, lediglich Leintücher zum Zudecken und sehr harten Betten, checken wir aus, verbummeln die Zeit in der Innenstadt und fahren schliesslich am Nachmittag zur Garage. Dort warten wir bis die Mittagspause um 16.00 Uhr vorbei ist, nur damit uns mitgeteilt wird, dass es noch einiges mehr zu machen gibt beim Fahrzeug und sie diese Teile bestellen müssten. OK, aber warum haben sie uns das nicht schon gestern mitgeteilt? Mexiko! " Das Fahrzeug müssen sie stehen lassen und können nicht darin wohnen, aber am Mittwoch können sie es abholen."

 

Wir also ein neues Hotel gebucht, eingecheckt das Zimmer nicht für gut befunden, hat nicht mal ein Fenster und nur ein Bett. Also upgraden für 6 Euro pro Tag und ein Zimmer mit grosser fast Privatterrasse und 2 Betten beziehen. So zahlen wir " stolze" 40 Euro inkl . Frühstück pro Nacht. Hier fühlen wir uns echt viel wohler und weichere Betten mit warmen Decken haben wir auch.

 

Wir wollen in unserem " alten" Hotel Kaffee trinken gehen, denn der ist wirklich lecker dort. Alles voll von Militär drumherum. Was ist denn da los? Anderntags fragen wir. Ja da war ein General am Essen, darum die Bewachung. 

 

Gegen Abend geht es mir nicht so gut und auch am nächsten Tag fühle ich mich grippig. Ob das an der kalten Nacht im ersten Hotel lag oder an einer sonstigen Erkältung oder Corona wer weiss es. Auf jeden Fall habe ich mich nicht in der Oeffentlichkeit gezeigt und nach der zweiten Nacht geht es mir wieder gut.

 

Wir werden uns wohl am Mittwoch Morgen telefonisch nach dem Stand der Dinge in der Garage erkundigen, bevor wir das wirklich gute Hotel preisgeben.

 

Sollte es nicht klappen am Mittwoch kann ich keinen Beitrag mehr schreiben, denn mir geht am Compi der Pfus aus.

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Sa

29

Jan

2022

Es ist vollbracht

Natürlich ist das Auto nicht am Mittwoch fertig, wäre auch ein Wunder gewesen. Die notwendige Wasserpumpe gibt es lediglich in ganz Mexiko an einem Ort, oder nur ein Exemplar. Wir werden vertröstet. " Es dauert vermutlich 1, 2 Tage länger."  OK wir buchen noch 2 Nächte und glauben noch nicht so recht, das dem so ist. Wir stellen uns auf einen Monat ein.

 

Alois hat in der Zeitung gelesen, dass mitnichten ein General im Hotel gegessen hat, sondern ein 17jähriger vor diesem erschossen wurde. Der Kellner wollte uns wohl bloss nicht beunruhigen. Na ja beunruhigt sind wir nicht, da wir höchstens ein Kollateralschaden wären. Wir sind in der Stadt inzwischen bekannt wie bunte Hunde und werden allüberall freundlich gegrüsst, andere Touristen sehen wir nicht.

 

Wir sehen viele Autos ohne Nummern rumfahren. Das liegt wohl daran, dass bei Falschparkern die Nummern von der Polizei abmontiert werden. Auf dem Polizeiposten können diese nach Bezahlung der Busse wieder abgeholt werden.

 

Noch ein Schmankerl. Im Walmart wird jeweils alles von Pensionierten in kleine Plastiksäcke abgefüllt. Zumindest war dem so. Von 100 auf 0. Keine Verpacker mehr und kein Verpackungsmaterial mehr von einem Tag zum anderen, aus ökologischen Gründen. Normalerweise nehmen wir ja unseren Sack selber mit, aber dieser ist im Camper und so tragen wir die Einkäufe irgendwie zwischen und unter den Armen raus. Natürlich entfallen so auch die Jobs.

 

Vielleicht wäre es ökologischer die Masken in die Tonne zu schmeissen. Es rennen hier ca. 80% der Leute mit denselben rum und es liegen auch sehr viele im Rinnstein. Wenigstens wird man nicht angemacht, wenn man keine solche trägt. Solange die Menschen dieses Symbol tragen, ist die Plandemie nicht vorbei. Maske gleich jeder ist potentiell gefährlich, mundtot und auf Abstand. Maske weg gleich Angst weg, was ja gar nicht geht, ausser auf dem Lande.

 

Alois Handy fällt mir aus den Händen, was die Scheibe nicht überlebt. Wir finden einen Reparateur, geben das Handy ab und sollen es um 15.00 Uhr wieder abholen. Wir sind da, doch das Geschäft macht von 14.30 Uhr bis 17.00 Uhr Siesta. OK also sind wir nach der Pause wieder da. Gut geflickt nehmen wir es in Empfang. Beim Einschalten, bitte SIM einlegen. Hä? Wir also wieder zurück. " Was habt ihr für eine SIM- Karte?" Auf einem Foto zeigt uns der Flicker einen ganzen Haufen Chips, wir sehen unsere Karte und so kommen wir wieder in den Besitz derselben. Das ist Mexiko.

 

Beim Walmart entdecken wir ein Casino. Wir möchten unsere Ausgaben wieder einspielen, was uns jedoch nicht so richtig gelingt.

 

Wir essen mal italienisch, mexikanisch, französisch, chinesisch und auch mal amerikanisch Hier gibt es wirklich viel Abwechslung.

 

Am Freitag Abend ist unser Camper erstaunlicherweise tatsächlich fertig und wir können diesen in Empfang nehmen. Das Ganze kostet uns 1200 Euro. In der Schweiz wäre das vermutlich ein Mehrfaches gewesen.  Da es bereits dunkelt, verbringen wir eine Nacht vor dem Walmart, äh im Casino, mit nochmals mässigem Erfolg und fahren am Samstag Morgen zurück zu Charly.

 

In La Barca überfahren wir ein Rotlicht, da wir nicht so genau wissen, dass dieses uns betrifft und werden von hinten angehupt. Der Töffpolizist meint, wir bekommen nun ein Ticket, was Alois mit einem Schweizer Sackmesserli als Geschenk erledigt.

 

Nun sind wir wieder bei Charly.

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Mi

23

Feb

2022

Autogeschichten

Aber bevor wir abreisen wird unser Auto wieder zum Autospengler gebracht. Das Loch, das wir aus Guatemala mitgebracht haben ist nach einem Tag in Atotonilco wieder weg.

 

Dann ist der Stuhl kaputt, aber Alois hat ihn schnell wieder in Ordnung gebracht. Beim Gas befüllen geht das Gewinde vom Adapter in die Binsen. Ist jetzt die Heimkehr angesagt? Ach nein eine Lösung wird gefunden und das Ding tut wieder seinen Dienst.

 

Dann treffen auch noch Doris und Herbert bei Charly ein. Sie haben es geschafft in Guatemala ein Langreisevisum für Mexiko zu erlangen ( 4 Jahre).  Wir versuchen das vielleicht von der Schweiz aus.

 

Alois schaut unters Auto. " Hätte ich das bloss nicht getan", meint er. Doch es war gut, denn die sich langsam verkrümmende Achse, hat den Pneu bis auf die Metallfäden runter abgeschliffen. Also nochmals in die Stadt und die Achse richten lassen. Die neuen Pneus werden dann auch gleich montiert. Das Verstärken der Achse würde ein paar Tage dauern, das werden wir wahrscheinlich in Auftrag geben, wenn wir auf Heimaturlaub sind.

 

Wieder einen Tag im 10 km entfernten Atotonilco, wo wir immer mal wieder eine schöne Ecke entdecken. Es gibt da sogar ein Casino. Für einmal Mal haben wir Glück und die Reparatur ist bezahlt und ein Wochenaufenthalt inkl. Kost und Logis bei Charly auch.

 

So jetzt sollte alles wieder in Ordnung sein.

 

Eigentlich wäre es jetzt Zeit die Reise nach Norden anzutreten. Zufällig erfahren wir, dass in Atotonilco zum ersten Mal in Mexiko ein Campertreffen ab nächsten Donnerstag stattfindet. Da wir uns das nicht entgehen lassen können, bleiben wir also noch etwas länger in der Gegend.

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