Der Himmel strahlt wieder und wir fahren über die Brücke nach Arkansas. Auch dieses Mal mache ich keine spezielle Rubrik für Mississippi, waren wir doch zu kurz in diesem Staat.

Aber nicht nur das, wir sind in Arkansas, aber nur ein paar Kilometer, dann stellen wir erstaunt fest, dass wir ja bereits in Louisiana sind.

Wir finden ein schönes Plätzchen am Rande eines Naturschutzgebietes, wo wir die vor zwei Tagen, bevor das Unwetter loslegte, marinierten Steaks endlich grillen können. Sie schmecken hervorragend. Begleitet wird unser Mahl von den Vögeln. Einer tönt echt wie eine Kinderschaukel, die mal wieder geölt werden sollte. 

Nun wir fahren weiter und überschreiten die Grenze zu Texas. Vier Staaten an einem Tag, das schafft man ohne weiteres, wenn die Grenzen so nahe beieinander liegen.

Uebernachten tun wir dann gleich auf dem Welcome Center und sind dieses Mal nicht die einzigen.

Nichts mit Beten und Traurigkeit am Karfreitag. Im Gegenteil überall werden die ausgeräumten nicht mehr gebrauchten Sachen angeboten. Garagenverkauf und sonstiger Flohmarkt. Gar keine schlechte Idee, das Alte muss raus um Platz zu schaffen für das Neue. Was für den einen ausgedient hat, ist für den anderen neu.

Wir wollen uns einen historischen Bahnhof  ansehen. Das Museum ist geschlossen und wir sind nicht die einzigen die anrennen.

Auch am Karfreitag wird gearbeitet. Wir können die Pneus von hinten nach vorne wechseln lassen.

Dann möchten wir uns noch die Southfolk Ranch nördlich von Dallas anschauen, J.R lässt grüssen, aber wir sind natürlich bereits zu spät und so können wir nicht näher ran. Hier wurden alle Aussenaufnahmen für die Serie gedreht. Alois:» Schon wieder 100 Dollar gespart.»

Wir übernachten nahe Dallas beim Walmart.

Am Vormittag fahren wir rein in die Grossstadt und stellen einmal mehr fest, dass es 4 oder 5 Spuren geben kann und trotzdem alles verstopft ist. Und wieder mal müssen wir aufpassen wie verrückt um nicht auf die Tollstrasse zu gelangen. Nun gut wir schaffen es.

Direkt beim historischen Platz wo J.F Kennedy ermordet wurde, gibt es einen grossen Parkplatz. Mit anderen Touristen betrachten wir den Ort des Geschehens und laufen dann in die Fussgängerzone, es ist schwülheiss. Vieles ist auch hier geschlossen, ob das an der Tageszeit liegt? Wir bekommen nicht mal einen Kaffee. Nun haben wir genug von der Stadt und hauen so schnell wie möglich ab aus Dallas.

Vor uns liegt die Pampa, endlich Ruhe und dann sind wir in Oklahoma.

Weideland und Ebene soweit das Auge reicht, wenig Behausungen, keine Cowboys, keine Indianer. Dafür begleitet uns jetzt immer ein starker Wind und Countrymusik.

Wir wollen uns an einen kleinen See stellen, aber wo ist er denn geblieben? Wir sind dann auch wieder weg.

Vorbei an Baumwollfeldern fahren wir an einen anderen See. Ob wir hier für die Nacht stehen können? Es bläst ein starker Wind, kein Windschutz weit und breit. Wir wissen auch nicht, ob irgendwann ein Parkwächter kommt, der uns hier wegschickt, also weiter.

Ueber den Fluss, sind wir wieder in Texas. Keine Oelpumpen, dafür Windräder.

Schliesslich stehen wir am Ostersonntag abends, nicht an einem romantischen Ort, sondern am Walmart, der wie fast alle anderen Geschäfte auch heute geöffnet hat. Wir merken also überhaupt nichts von Ostern, auch die LKW’s  sind unterwegs. Wenigstens ist der Sonnenuntergang romantisch.

Bald erreichen wir Amarillo und sind, ohne dass wir es recht merken auf 1200 m.ü. M, ist die Umgebung doch immer noch topfeben und öde, wie auf den letzten hunderten von Kilometern.

Hier haben wir viel Wäsche zu waschen, was aber schnell erledigt ist.

Wir treffen wieder auf die Route 66, die wir vom Westen der USA bestens kennen, freu, freu. Beim Vorbeifahren sehen wir uns die halb im Sand steckenden Cadillacs an, die den Weg in unsere Medien gefunden haben. Ein Ort um sich mittels Sprühfarbe zu verewigen.

Nun gut wir fahren neben der Interstate auf der " historischen" Route und gelangen schnell in eine Sackgasse, also wieder auf die Interstate 40 und durch den Rest der Pampa. Eigentlich ist nicht viel von Romantik zu sehen. Ein paar Ortschaften, in denen die alte Zeit zelebriert wird und vorallem viele Schilder, mehr nicht.

Einfahrt in New Mexiko, auf das ich besonders gespannt bin, erhoffe ich mir doch von diesem Staat viel Kultur und eindrückliche Landschaften.

Wir stellen uns bei einbrechender Dunkelheit auf die Russel Tankstelle. Es gibt auch ein kleines aber gut bestücktes Museum. Der Wind bläst weiter und es ist unangenehm kalt.