21. Februar bis 10. März       Baja California

So

23

Feb

2020

Baja California

Die nächtliche Ueberfahrt mit "Camping an Bord" auf aalglatter See ist einfach nur super. Im eigenen Bett schlafen in der eigenen Küche kochen und das eigene Bad benutzen, was will man mehr. So könnten wir locker noch länger übers Meer gleiten, doch um 10 Uhr morgens legen wir auf der Baja California in La Paz an.

 

Erst werden einige Pesos fällig, für die was auch immer und dann heisst es eine Stunde warten bis wir an der Kontrollstelle, vor dem Verlassen des Hafengeländes ankommen.

 

Die Männer samt einem Schäferhund, der aber nicht so grosse Lust hat in unserem Womo rumzuschnuppern sind schnell wieder draussen. Zwei Mandarinen, zwei Birnen und zwei Aepfel müssen wir opfern und endlich sind wir auf der berühmeten Baja California unterwegs nach La Paz.

 

Zuerst zu Fiat wo wir die Teile bestellen, die sie jedoch mangels Lift für so grosse Fahrzeuge nicht montieren werden, einkaufen bei Walmart ( schliesslich brauchen wir ja wieder Früchte, die sicher von da kommen, wo wir die letzten gekauft haben) dann auf den Camping wo wir nicht nur viele riesige Mobile von Kanadiern vorfinden, an dessen Anblick wir uns inzwischen gewöhnt haben, nein auch verschiedene Schweizer Reisende, die entweder nach Norden oder Süden unterwegs sind.

 

Auch treffen wir auf Jean Marc und Cecil die Westschweizer, die sich hier auf dem Campingplatz niedergelassen haben, bis ihr Haus hier in La Paz fertig gestellt ist.

 

Obwohl ziemlich gestresst, nimmt sich Jean Marc Zeit und gibt uns viele nützliche Tipps für unsere Weiterreise nach Norden.

 

Nach zwei Ruhetagen werden wir ab Morgen eine kleine Rundreise um den südlichen Teil der Baja California starten.

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Fr

28

Feb

2020

Südspitzenumrundung der Baja California

Wir queren die Halbinsel Baja California und stehen schon bald am Pazifik. Endlich wieder frei und wie es uns gefällt. Hier bleiben wir zwei Nächte, sehen zwar die Fontänen der Wale sehr nah und sehr viele, aber Wale selber bekommen wir nur sehr schemenhaft zu Gesicht. 

 

Alois versucht nochmal mit Hilfe des Internets, die leuchtende Anzeige, bezüglich Oelwechsel manuell zurückzustellen, hat er doch gelesen, dass der Motor irgendwann nicht mehr mitmacht, wenn nicht auf die Aufforderung, resp. die Anzeige reagiert wird und tatsächlich die Weihnachtsbeleuchtung verschwindet. Ein voller Erfolg.

 

Wir erreichen die Südspitze der Baja California und wähnen uns an der Cote d'Azur. Cabo San Lucas und San Jose del Cabo, alles ist zusammengewachsen und Hotelanlagen reihen sich an Hotelanlagen und Golfplätzen. Nicht unsere Welt, also nichts wie weg in die Wildnis. 

 

Zuerst auf guter Teerstrasse, die dann aber alsbald in eine Sandpiste übergeht. Rauf und runter, mal schmal mal wellig mal bachbettmässig fahren wir im Schritttempo, ausser es geht mal wieder sehr steil nach oben, die nächsten 30 km alles entlang der Küste. Schöne Villen, schöne Buchten, schnelle Laufvögel und Schlangen die ebensoschnell weg sind von der Piste und sich nicht fotografieren lassen.

 

Wir stellen uns an eine Bucht wo wir guter Hoffnung sind, dass uns der Sandboden trägt und schon fährt die Schweizerin Gisela vor, die mit ihrem amerikanischen Mann Tom hier irgendwo einen Trailer stehen hat und uns einlädt bei ihnen in San Diego vorbeizukommen, wenn wir da durchfahren. Die Telefonnummern werden ausgetauscht und weg sind sie wieder.

 

Der Wind ist zwar sehr stark, kommt jedoch von Westen, über die Berge so dass sich das Wasser kaum kräuselt und wir das seichte, warme, klare Wasser herrlich geniessen können, bevor die Nacht wie immer sehr früh, bereits vor 19.00 Uhr hereinbricht.

Nach der sternenklaren, kühlen Nacht klettern die Temperuren schnell wieder auf knapp 30 Grad, wir nehmen die restlichen 30 km Sandpiste unter die Räder, nachdem Alois die schwer beschädigte Schürze am Hinterteil des Womos behelfsmässig verklebt hat und sich dabei bei einer hastigen Bewegung wieder mal die Hexe eingefangen hat. An dieser Stelle sei der Michi aus Kanada ganz herzlich gegrüsst, der uns den Tipp mit der Sandstrasse gegeben hat. 

 

Wieder auf festem Boden erreichen wir im Landesinnern die historische Stadt  El Triunfo, wo Silber abgebaut wurde. Hier bleiben wir über Nacht und schauen uns das Ganze ganz genau an und sind begeistert.

 

Wieder in La Paz sind zu unserem Erstaunen, die bestellten Ersatzteile angekommen und bei Firestone, werden sie morgen montiert.

 

Ich würde gerne, was nur an wenigen Orten auf der Welt möglich ist, mit den Walhaien schwimmen, leider lässt Alois Rücken eine Bootstour nicht zu und bei Anfrage der Touranbieter scheinen auch keine Plätze mehr frei zu sein, also lassen wir das sein und werden morgen, nach dem Werkstattbesuch wohl Richtung Norden weiterfahren.

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So

01

Mär

2020

Grauwale in Puerto Mateos

Während die bei Firestone die Ersatzteile fachmännisch montieren, laufen wir in La Paz runter an den Malecon und erleben dabei wie die Stadt an einem Samstagmorgen langsam zum Leben erwacht.

 

Am Nachmittag ist alles erledigt, das wechseln der Bremsklötze war auch nötig, die Bremsscheiben glänzen nach dem abdrehen wieder wie neu und das klacksen beim Fahren ist weg. 

 

Wir queren die Insel auf ein neues. Auf einer fast schnurgeraden Strasse, geht es jedoch erstmal 200 km nach Norden, wo wir mal wieder bei Pemex übernachten, dann auf einer mit dem Lineal gezogenen Strasse Richtung Westen bis wir Puerto Mateos erreichen.

 

Alois ruht und ich mach mich alsbald auf eine Tour zur Grauwalbeobachtung.

 

Wir fahren mit dem Bötchen zuerst durch die Lagune, vorbei an den Dünen, den Mangroven, bis wir schliesslich im offenen Meer bei ziemlichem Wellengang die Wale um uns rum haben.

 

Die Riesen tauchen unter den Booten durch, begrüssen uns mit Kopfnicken, man bekommt fast den Eindruck sie holen sich ihre Streicheleinheiten ab, die freundlichen Mütter mit ihren neugierigen Kids, denen sie zu erklären scheinen, dass wir ebenso freundliche Zeitgenossen sind wie sie. Wahnsinns Eindrücke.

 

Es ist mit dem strammen Wind richtig kalt und sobald die Sonne weg ist noch kälter. Später gesellen sich noch vier weitere Wohnmobile zu uns, die zum guten Glück jedoch keine Generatoren laufen lassen.

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Mi

04

Mär

2020

Loreto/ Santa Rosalia

Wieder quer, leicht nordöstlich an den Golf von Kalifornien. Zuerst über topfebenes Land, dann um uns rum auf einmal Schluchten, Felsen, Berge, Kurven und immer wieder die zerklüftete Küste. Ein völlig andere Topografie.

 

In Loreto, gegründet 1697 von den Jesuiten gegründet, ist die erste und älteste Stadt auf der Baja California, stellen wir uns auf den zentral gelegenen Campingplatz direkt an der Fussgängerzone. Wir geniessen das Pueblo Magico mit seinen gepflegten Strassen, Plätzen und lassen uns kulinarisch verwöhnen.

 

Am Morgen gibt es eine Kundgebung im Zentrum. Auf meine Frage für was hier demonstriert wird, meint eine Dame für bessere Arbeitsbedingungen. " Sind die denn so schlecht?" " Nein, nein die Demo ist ganz friedlich." Offensichtlich hat sie mich falsch verstanden.

 

Wir passieren wohl einen der schönsten Küstenabschnitte der Baja California. Märchenhafte Strände mit glasklarem Wasser und vielen, vielen Snow Birds, die sich hier für die Wintermonate häuslich eingerichtet haben.

 

So wunderschön es aussieht, so kalt ist es. Stahlblauer Himmel, 18 Grad und ein Nordwind, der einem die Glieder im Leib gefrieren lässt, also gefühlt gegen 0 Grad. Draussen sitzen ist nicht und so ziehen wir weiter.

 

In Santa Rosalia, der historischen Minenstadt, stellen wir uns für die Nacht im Zentrum auf den Hauptplatz.

 

Die Französische Minengesellschaft Boleo hat hier gewirkt, davon zeugen die Bauweise der Häuser. 

 

Eine ganz besondere Sehenswürdigkeit ist die fast vollständig aus Stahl gebaute Kirche Santa Barbarba, die von Gustav Eiffel als Prototyp für die Missionen in Afrika gebaut und an der Weltausstellung in Paris 1889 gezeigt wurde. Die Besitzer der Minengesellschaft Boleo haben die Kirche gekauft, um das Kap Horn rum schippern lassen und hier in Santa Rosalia um 1897 für die Frommen aufgestellen lassen.

 

Am Morgen schauen wir uns noch kurz das Minenmuseum an.

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Do

05

Mär

2020

San Ignacio

Ein weiteres Mal geht es quer in nördwestlicher Richtung durch die Baja California, die flächenmässig fast zweimal so gross wie die Schweiz, jedoch über 1200 km lang und somit die längste Halbinsel auf dem amerikanischen Kontinent ist. Permanent leben gerade mal 800‘000 Menschen auf der Baja California und es hat viel, viel „ leeren“ Platz, man tritt sich also eher selten auf die Füsse, weder physisch noch mental. Ueberhaupt sind die Mexikaner sehr entspannt auch im Strassenverkehr. Es ist absolut normal, dass man einem anderen Verkehrsteilnehmer ob Vortritt oder nicht, die Vorfahrt anbietet und für Fussgänger wird immer und überall angehalten. Die Hupe wird nur in ganz seltenen Fällen benutzt, meistens um dem Vordermann freundlich mitzuteilen, dass die Ampel bereits vor 30 Sekunden auf grün gewechselt hat.

 

Mitten auf der Insel treffen wir auf die Oasenstadt San Ignacio, die ebenfalls von Jesuiten im 18.Jhrd gegründet wurde. Eine Lagune mit vielen Dattelpalmen. Wir fühlen uns einmal mehr nach Marokko versetzt. Ich muss unbedingt mal nachsehen auf welchem Breitengrad dieser Teil der Baja California liegt.

 

Wie schon so oft stellen wir uns auch hier neben den Hauptplatz, geniessen die Wärme und verbringen danach eine ruhige Nacht im verschlafenen Städtchen San Ignacio.

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Sa

07

Mär

2020

Lagune Ojo de Liebre

Als mein Internet noch gut war, hatte ich keine echte Motivation zum Schreiben, da ich genug damit zu tun hatte, die Eindrücke zu verarbeiten. Als ich dann endlich wieder Lust hatte, gab's keine Netzabdeckung, denn im Norden der Baja California ist die Infrastruktur dürftig. Nun kommen die Berichte halt mal wieder mit einiger Verspätung.

 

Die Berge ziehen sich zurück und lange bevor wir die Küste erreichen, liegt vor uns eine unheimlich weite Ebene.

 

Vor Guerrero Negro biegen wir ab auf die Piste des Salinen-, und Biosphärengebietes von Vizcaino. Wir werden registriert und dürfen die 20 km runter an den Strand fahren, wo wir uns auf dem Camping einen Platz mit Aussicht auf’s Wasser aussuchen. Man soll von hier aus Wale sehen.

 

Die Lagune ist riesig und weit draussen sehen wir die Gischt und auch mal Sprünge der Grauwale, aber eben……..

 

Angelika und Steffen, sie sind mit ihrem Wohnmobil auf der Baja unterwegs, haben heute eine Waltour gemacht und sind begeistert. Ich kann Alois, dem sein Rücken bedeutend besser ist, dazu überreden morgen ebenfalls eine Tour zu machen.

 

Alle unsere Erwartungen werden bei Weitem übertroffen. Nur wenige Boote sind unterwegs, das Meer sehr ruhig und in der Lagune soll es an die 800 Grauwale geben, die hier ihre Jungen gebären und die ersten Wochen grossziehen. 

 

Die Bilder sprechen für sich und Alois ist froh hat er sich dazu durchgerungen an der Waltour teilzunehmen, ist es doch ein einmaliges für mich zweimaliges einzigartiges Erlebnis.

 

Danach stellen wir uns zum Leuchtturm von Guerrero Negro, der im Marschland vor der Stadt liegt.

 

Hier treffen wir auf Karl Heinz und Betty, die mit ihrem selbst gebauten Holzhäusschen auf Feuerwehrauto unterwegs sind.

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Mo

09

Mär

2020

Bahia de los Angeles

Am Samstag füllen wir Wasser, Gas, tanken voll, ergänzen die Vorräte und machen uns wieder auf nach Norden. Wir verlassen die südliche Baja California und fahren in den nördlichen Teil. Polizei-, Militär-, und Nahrungsmittelkontrollen werden bei einigen gemacht, wir bleiben völlig unbehelligt.

 

Alles ist grün und blüht rot, gelb, violett und die Kakteen, zum Teil Arten die uns völlig fremd sind, beginnen ebenfalls zu blühen.

 

Es wird wieder bergig und vor der Bahia de los Angeles sehen wir einmal mehr auf den Golf von Kalifornien, hier mit vielen vorgelagerten Inselchen.

 

 

Leider ist die Walhaisaison hier bereits im Dezember vorbei, zwar schade, aber auch so ist es ein wahrer Genuss bei völliger Windstille und 25 Grad das Farbenspiel der Felsen, das Springen der Fische und das Fangen derselben durch die Pelikane, Möwen und Kormorane zu beobachten.

 

In der Nacht stürmt es dann gewaltig und auch am Morgen bläst noch ein unangenehmer Wind. Trotzdem fahren wir noch etwas weiter nach hinten in die Bucht und werden nachnittags mit abermals Windstille, viel Sonne und Wärme belohnt.

 

Als I-Tüpfelchen zeigen sich etliche Delphine und später erleben wir einen kitschigen Sonnenuntergang.

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Di

10

Mär

2020

Heisse Quellen /San Felipe

Wir wollen zu den heissen Quellen im Meer bei Puertecitos, dabei treffen wir auf die wahrscheinlich neueste Strasse der Baja California, von der uns ein anderer Reisender erzählt hat. Früher eine Piste, unser Navi meint jedenfalls immer noch wir hätten für die Strecke von 200 km ab der Bahia Los Angeles 9 Stunden zu fahren. In Wahrheit erreichen wir Puertocristo nach nur gerade mal 2 Stunden.

 

Puertocecitos mitten in der Wüste, wirkt ein bisschen heruntergekommen. Der Camping ohne fliessendes Wasser und ohne funktionierendes Stromsystem, ohne Internet und mit geschlossenem Restaurant, dafür darf man sooft man möchte in die heissen Quellen springen.

 

Wir möchten und laufen den Kilometer hoch, zu den Quellen im Meer. Leider ist bei Flut gar nichts warm und wir wieder zurück und warten bis das Wasser zurückgeht. Drei Stunden später ist es soweit. In einigen Becken ist dann das Wasser so heiss, dass nicht mal das Durchwaten möglich ist, natur halt und schwefelig riecht es, als ob der Teufel direkt unter den Felsen sitzen würde, aber sicher ganz gesund.

 

Wir wiederholen die Therapie auf jeden Fall anderntags gleich nochmals

 

Dann fahren wir weiter nach San Felipe, wo wir planen ein paar Tage zu bleiben, bis wir über die Grenze nach USA fahren. 

 

Wir stehen auf dem Camping zwischen zwei Riesen. Alois:" Wer da keine Komplexe kriegt......die könnten uns locker in ihre Garage verfrachten."  Die Kanadier sind jedoch sehr nett und sich absolut nicht zu schade mit uns zu plaudern uns beim Befüllen des Wassers, etc. zu helfen.

 

Zum ersten Mal seit knapp 3 Monaten regnet es, was uns nach einer halben Stunde bereits verleidet ist, doch der Regen bleibt uns auch nachts über treu.

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