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Schön dass ihr uns besucht. Viel Spass beim Nachlesen unserer Abenteuer.

12. bis 16. August     Comrat (MD) - Lebdevika ( UA)

Freitag, 12. August  Comrat (MD) bis  Irgendwo an der T1607 (UA)

 

Wir verlassen das Land mit den tausenden von Walnussbaumalleen, die als Windschutz dienen. Die werden übrigens schon jetzt Säckeweise geplündert, geschält, gehäutet und in kleinen Portionen an den Strassenrändern und auf den Märkten vor allem von den Zigeunern verkauft. Alois: „ So schade, da muss ich doch auch mal versuchen, wie die sind.“

 

Wir erreichen recht schnell die Grenze zur Ukraine .  Wie alle anderen steigen wir aus. Der Zöllner  spricht mit uns, wir zucken die Achseln. Er meint sowas wie: „ Oh,  mein Gott“

( ohne Quatsch) schüttelt den Kopf und marschiert erstmal weg. Nachher kommt er mit einem andern Zöllner zurück,  und inspizieren das Womo von innen und aussen „ Ok“. Am Schalter werden die Pässe und der Fahrzeugausweis lang und länger begutachtet und in den Compi eingelesen. Wir sind anscheinend nicht verdächtig und können eine knappe Stunde später die Barriere passieren.

 

In Izmail mehr Frust als Lust. Alois wird mehrfach fast abgeschossen. „ Schau mal, die hupen und  bremsen kein bisschen ab.“ In der Bank wollen sie die restlichen moldawischen Lei nicht umtauschen. Selbst einer der  50 Euro Schein mit einem Minirisschen wird nicht akzeptiert. Die Dame hinter dem Schalter „ pfutert“ mit Alois rum. „ Ich will wieder nach Maldowien,“ meint mein Göttergatte. Natürlich bleiben wir.

 

Wer von uns zwei die glorreiche Idee gehabt hat auf der ukrainischen Seite nochmals ins Donaudelta zu fahren lässt sich nicht mehr so genau eruieren. Google maps empfiehlt uns einen Umweg. Wir entdecken jedoch eine „ schnellere“ Strasse.  Wir wissen jetzt, dass Strassen mit vierstelligen Nummern wenn möglich gemieden werden sollten.

 

Wir fahren auf einer Teerstrasse mitten durch die Felder und Bewässerungskanäle. Eigentlich ganz schön, wären da nicht die 50 cm tiefen Schlaglöcher. Von weitem sieht die Strasse richtig schnieke aus, aber…….. Hat es mal ausnahmsweise kein Schlagloch ist es eine Buckelpiste. Wir fahren wie die anderen Verkehrsteilnehmer Schlangenlinie und sind mal wieder mehr als froh um die Luftfederung.

 

Nach 20 km geben wir auf, fahren an einen Kanal und lassen den Tag, Tag sein.

„ Meinst du, du kannst überhaupt schlafen, wenn du an den morgigen Tag und die Strasse denkst?“ „Aber ja, denn ich bin total geschafft,“ meint Alois. Zuerst stürmt und regnet es noch gewaltig, aber im Laufe des abends wird’s ruhig und ruhiger. Wir schlafen den Schlaf der Gerechten.

 

Hier in der Ukraine ist das Wifi dünner gesät und sehr,sehr sehr langsam. Bilder kommen später

 

Samstag, 13. August  Irgendwo auf der T1607  bis  Wylkowe

 

Ausgeschlafen machen wir uns auf die Weiterfahrt. Alois.“ Schreib in den Reisebericht, dass es hier Falken, Eisvögel, Reiher und viele andere Vögel zu beobachten gibt.“  Ist wirklich super, wäre bloss die Strasse nicht. „ Wer hat eigentlich was gegen Schotterpisten?“ Alois:“ Die könnten ja auch mal die Löcher ausfüllen.“

 

In Kilija möchte eine Frau, die an der Bushaltestelle wartet, gerne mit nach Wylkowe fahren. Kein Problem. Ich setze mich nach hinten und lasse mich da durchschütteln. Sie unterhält sich angeregt aber etwas einseitig mit Alois und zwischendurch telefoniert sie. An einer Kreuzung meint sie, wir sollten auf dem Rückweg diese Strasse nehmen, sei besser. Vorbei an Reisfeldern, erreichen wir nach unserer morgendlichen Abfahrt  4 Stunden später unser  40 km entferntes Ziel. Die Dame möchte etwas bezahlen, was Alois natürlich nicht annimmt.  

 

Vylkone ist das ukrainische Venedig. Die ersten Bewohner waren vertriebene Lipovaner und Kosaken. Bis heute werden die Traditionen der Altgläubigen gepflegt. Es gibt hier mehr Boote als Einwohner. Wirklich sehenswert.

 

Alois isst eine Spezialität, die ich nicht erwähnen darf. „ Sonst reden meine Töchter nicht mehr mit mir.“ Ich halte mich an gegrillten Fisch.

 

Auf dem grossen Platz direkt an der Donau richten wir uns für die Nacht ein. Gegenüber liegt der grössere Teil des Donaudeltas auf rumänischer Seite. Irgendwann auf dieser Reise waren wir wohl nicht mehr als 10 km Luftlinie entfernt. Die Bewohner sind sehr gesprächig, wenige Junge sprechen etwas englisch.  

 

Junge Mädchen schenken uns Blumen aus dem Garten und zwei Jungs interessieren sich für das Womo von innen. Alois beschenkt sie mit Schweizer Taschenmessern. Ungefähr 12 Platzhunde leisten uns ebenfalls Gesellschaft und verbellen die Mofafahrer.

Später am Abend schreckt Alois mehrmals von seinem „ Sofaschlaf“ auf und meint:“ Immer Löcher und noch mehr Löcher, jedesmal wenn ich einschlafe, Löcher und dann weckt mich das Hundegebell.“

 

 

Na dann gute Nacht!

Sonntag, 14. August  Vylkone bis Lebedivka

 

Die Hunde haben des nachts Ruhe gegeben und wir gut geschlafen. Morgens um 10 Uhr kommen die ersten Busse. Touristen werden ausgespuckt und machen sich auf zur Besichtigung der Pelikane. Die haben wir ja bereits auf der anderen Seite der Donau gesehen, also fahren wir weiter.

 

Die Strasse ist tatsächlich etwas besser, sicher 1000 Schlaglöcher weniger. Links und rechts der Schlaglochpiste riesige zum Teil bereits abgeerntete Felder. Die Sonnenblumen und der Mais stehen noch. Die Krähen tun sich an den Weintrauben gütlich.  

 

Wir sehen Schwarzstörche, Eisvögel und auch sonstige seltsame Vögel.  Fotografieren geht nicht recht, fahren wir sind die Fotos verwackelt, halten wir an, sind die Vögel viel zu weit weg. So habe ich heute viele nichtssagende blaue Himmel Bilder geschossen.

 

Nochmals biegen wieder wir Richtung Küste ab, vorbei an den Lagunen geht es nach Lebedivka. Ein bekannter Kur-, und Familienferienort mit sowjetischem Charme und einem schönen Sandstrand. Hier soll es Delfine zu beobachten geben. Welche Freude, tatsächlich sehen wir bereits heute Abend die ersten Exemplare.

 

 

Montag 15. und Dienstag, 16. August Lebedivka

 

Das kleine Örtchen mit zwei Dutzend ständigen Einwohnern, beherbergt  im Sommer Tausende von Feriengästen. Es wurde im 18. Jhd. von Deutschen als Kurort gegründet. Während der Sowjetzeit als Sanatorium für Kinder genutzt, gibt es jetzt neben den alten Ferienanlagen vermehrt schöne kleine Hotels.

 

Speisekartenlesen ist nicht, uns wird aber immer geholfen und wir bekommen das, was wir uns vorstellen und verstanden haben.

 

Die Menschen haben keine Berührungsängste. Liegt es an der allgemeinen Ferienstimmung? Einige sprechen englisch, plaudern auch in ihrer Sprache mit uns. Viele erkennen die Svizzeri-Autonummer.  Sie interessieren sich sehr, woher wir kommen, ob es uns hier gefällt, finden unser Womo toll und stehen meistens schon drin ehe wir uns versehen. Westliche Touristen gibt es keine. Ukrainer, Moldaver, Weissrussen, Russen, seltener Polen und Balten.

 

 

Delfine sehen wir keine mehr, obwohl wir abends und morgens mit den anderen Touris auf das Meer starren. Ich:“ Vielleicht machen die ihre Show nur sonntags.“ Alois:“ Oder sie lassen sonntags die Atrappen los.“