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Schön dass ihr uns besucht. Viel Spass beim Nachlesen unserer Abenteuer.

18.bis 23. Oktober Göreme - Tasucu

Samstag, 18. Oktober Göreme - Sultan Hani

 

Alois radelt früh morgens auf den Berg, um endlich auch mal die Ballons zu sehen. Zu sehen gibt es diese nicht, denn das Wetter ist zu unbeständig, die Ballons bleiben unten.

 

Trotzdem fahren wir bei kühlem Wetter, aber mit wieder funktionsfähigem Stewi, weiter nach Westen.

 

In Nevsehir machen wir einen Zwischenstopp bei Bimeks im grossen Einkaufstempel. Hier können wir, dank unserer türkischen Sim-Karte, den 170 TL ( 60 Euro)  Gutschein einlösen, den wir beim Kauf des Computers erhalten haben. Eine Laptoptasche und andere Kleinigkeiten freuen uns riesig.

 

Wir möchten eigentlich beim Kratersee nächtigen, jedoch pfeift ein eisiger Wind am See und wir nehmen nach einem kurzen Fotostopp reissaus.

 

Vorbei an beschaulichen kleinen Dörfchen und Hügeln, durchfahren wir das sehr belebte Aksaray und erreichen eine riesige Ebene. Der Himmel öffnet seine Schleusen, zum Glück sind wir bald in Sultan Hani. Wir warten und rufen 10 Minuten auf dem Campingplatz, niemand erscheint, obwohl ein Moped davor steht. Na und, fahren wir eben ins Zentrum zum Parken. Auf halben Weg, folgt uns das Moped." Ich bin der Besitzer des Campingplatzes, kommt doch zu mir." Waren wir ja gerade, aber da ist ja niemand" " Jetzt schon." Also wieder retour.

 

Nach dem Tee, gibt es eine Teppichvorführung. " Bitte tu mir einen Gefallen, kauf einfach keinen." Alois: " Doch, schau der ist doch so schön und dazu ein absolutes Schnäppchen!" Wir werden wohl einen längeren Camper kaufen müssen.

Sonntag 19. Oktober Sultan Hani – Karaman

 

So jetzt haben wir genug von den kühlen Temperaturen. Ab in den Süden.

Aber zuerst organisiert der Campingplatzbesitzer einen Sanitärmeister, der uns das vor einigen Tagen auf einer Rüttelpiste verloren gegangene marokkanische Abwasserventil  ersetzt.  Jetzt sind wir stolze Besitzer eines türkischen Systems.

 

Wir durchqueren  eine riesige landwirtschaftlich sehr intensiv genutzte Hochebene. Jetzt im Herbst ist fast alles braun, nur wo zurzeit noch bewässert wird, zeigt sich grün.  Die Lehmhäuser der kleinen Dörfer sind strohbedeckt.

 

 

Bei Karapinar sehen wir uns die Mondlandschaft bei einem kleinen Vulkan an. Leider pfeift uns auch hier ein eisiger Wind um die Ohren und in Ermangelung einer Mütze, setzen wir uns wieder ins Auto und fliegen auf der geraden Strasse bis nach Karaman. Neben einem Picknickplatz, hinter einem grossen Gebäude  finden wir, mit Einverständnis eines Uniformierten, einen schönen, windgeschützten  ruhigen Stellplatz für die Nacht. Sogar ARD bekommen wir wieder rein. Gut für mich, Lindenstrasse!

 

Immer noch auf 1000 m Höhe ist es nach wie vor kalt, aber morgen wird es auf der Weiterfahrt an‘s Meer ganz sicher wärmer, Insallah.

 

 

Montag, 20. Oktober Karaman – Tasucu


Ein Tag der Superlativen. Morgens über einen 1650 m hohen Pass. Zum ersten Mal Frost auf den Sträuchern und Gräsern. Der eisige Sturm begleitet uns die ganze Fahrt über.


Einmal fliegt eine Kiste von einem entgegenkommenden Laster, nur gerade 2 m vor unserem Camper quer über die Strasse. Alois:“ Das hast du wieder nicht fotografiert!“ „ Wie denn, hätte ich auch nicht, wenn ich mit dem Fotoapparat bereit gewesen wäre, mir wäre wohl vor Schreck die Kamera aus den Händen geflogen!“ Ich eigne mich nicht wirklich zur Fotoreporterin, weder als Kriegsberichterstatterin, noch als Actionfotografin.


Gestern Einöde, heute Schluchten, Berge, Flusstäler, Dörfer die an Hängen kleben. Pinienwälder, Oliven-, und Feigenbäume, Dattelpalmen einfach irre. Rauf und runter, um jede Ecke wieder ein toller Ausblick. Und das Beste, wir fahren der Sonne entgegen. Ein türkisches Pärchen, unterwegs mit dem Wohnmobil, sie halten neben uns und erklären uns die Gegend. Freuen sich über das Foto. In Marokko hätte der Mann seine Frau wohl hinter seinen Rücken geschoben. Etwas weiter Werni, ein Schweizer mit Kanadischem Pass, der seit 3 Jahren mit dem Wohnmobil in Europa unterwegs ist um nach 25 Jahren wieder mal die alte Heimat zu sehen.


Endlich das Meer ist in Sicht. Wir peilen den herzigen, kleinen Campingplatz Akcakil in einem windgeschützten Büchtlein, gleich hinter Tasucu, bei Silifke an. Ich spring ins warme, kristallklare Wasser. Freu, freu, das erste Bad im offenen Gewässer, seit unserem Reisestart im September.

Blick auf den Fährhafen von Tasucu
Blick auf den Fährhafen von Tasucu

Dienstag, 21. Oktober Tasucu

 

Herrliches Sommerwetter beim Aufstehen. Die Sonne scheint, der Wind hat sich gelegt und die Dusche ist kälter als das Meer.

 

Wir überlegen uns nach Zypern überzusetzen. Von hier aus wäre das ideal. Der Bericht von Pumare, schlechte Infrastruktur, teure Preise und sowohl Alois als auch ich waren vor vielen, vielen Jahren schon mal da, lässt uns davon Abstand nehmen.

 

Heute bleiben wir einfach mal hier, geniessen den wundervollen Tag und ruhen uns aus.


Am Nachmittag gibt es noch leckeren Kuchen, vom türkischen Kaffeekränzli nebenan. Danke!

Mittwoch, 22. Oktober Tasucu

 

Haben es leider versäumt uns mit Food einzudecken, bevor wir uns auf den Campingplatz gesetzt haben. Also schwingen wir uns auf die Räder und fahren die 4 km nach Tasucu.

 

Im Migros treffen wir Werni, den wir bereits in Zypern wähnten. Er steht mit seinem Camper frei hinter dem Hafen.

 

Das Wetter aus Europa hat bereits Antalya erreicht, also bleiben wir noch hier. Zwar soll es ab übermorgen auch hier regnen, auch wenn man sich das gar nicht vorstellen mag und kann.


Alois befestigt unser neues Abwasserventil zusätzlich mit Draht. Er meint: " Ich habe keine Lust, mir später auch noch ein griechisches System anzueignen." Auch sonst gibt es wieder einiges zu kleben.  


Donnerstag, 23. Oktober Tasucu


Da wir uns eine andere Aussicht wünschen, verlassen wir den Camping und suchen uns auf der anderen Seite der Stadt ein Plätzchen.


Da braut sich am Himmel was zusammen. Mit Sturm und Gebrause nähert sich das Gewitter von Osten! Zum Glück ist der Camper dicht. Nach einer Stunde ist der Spuk vorbei. Alois setzt das Womo noch näher ans Wasser. " Was ist, wenn das Meer bis zu uns raufkommt?" " Dann schwimmen wir davon" seine lapidare Antwort. 


Sobald es ganz dunkel ist, beginnen die Hunde mit einem Heulkonzert. Hätten wir diese nicht vorher schon gesehen, würde ich auf Wölfe tippen, bibber....ich versuche sie mit Pouletknochen zu bestechen.


Bald ist alles ruhig, nur noch die Wellen rauschen.