1. bis 14. September        Puerto Chicama - Tumbes

Mo

02

Sep

2019

Cajamarca

Ich habe noch nicht genug von den Kulturen Perus, also geht es wieder rein in die Berge.

 

Zuerst ein paar Kilometer über die Panamericana und dann 100 km durch das fruchtbare Tal mit vielen Reisfeldern entlang des Rio Jaquetepepe. Wir passieren den riesigen Stausee, bevor es steil nach oben über den 3200 m hohen Pass geht und wir schliesslich Cajamarca das auf 2750 m liegt, erreichen. Es ist die Schicksalsstadt des Inka Atahualpa.

  

Es ist schwierig in Cajamarca einen sicheren Stellplatz zu finden. Das Einkaufszentrum, das wir zuerst anpeilen scheint uns nicht sehr geeignet.

 

Also raus ins 10 km entfernte Banos del Inca. „ Leider“ findet hier gerade das 5-tägige Huanchaco-Fest statt und so ist auf dem grossen Parkplatz und drum herum alles mit Autos verstellt.

 

Juan und Sofia, ein sehr liebenswertes peruanisches Pärchen sieht unsere Notsituation, erbarmt sich unser und wir dürfen mit unserem Wohnmobil in ihrem grossen Garten stehen.

 

Beim Kaffee erfahren wir viel über die vorwiegend landwirtschaftliche Region. Sie produzieren verschiedene Käsesorten, sind bekannt für die getrockneten Steinpilze und eines der bevorzugten Transportmittel in den umliegenden Bergen ist nach wie vor das Maultier. Juan arbeitet „überirdisch“ in einer der zwei grossen internationalen Goldminen.

 

Beim stattfindenden Fest, das es übrigens auch in Trujillo gibt, werden Erzeugnisse der Küste herangeschafft, vor allem Zuckerrohr, der zum Teil gleich so gekaut wird, um das Süsse rauszukriegen, oder an Ort und Stelle für die Besucher ausgepresst oder zu Honig verarbeitet wird. Wir gehen gemeinsam über das nahegelegene Festgelände.

Der Inka Atahualpa

 

Anderntags chauffiert uns Sofia ins Zentrum von Cajamarca. Leider da Montag, sind die Museen geschlossen.

 

Atahualpa der Alleinherrscher über die Inkas, wurde im Jahr 1532 mittels eines Tricks von Pizarro in diese von 10‘000 Menschen bewohnte Kultstätte gelockt und gefangengenommen. Atahualpa hoffte, sich von den goldgierigen Spaniern durch einen Raum voll Gold freikaufen zu können. Pizarro willigte in den Handel ein und gab Atahualpa zwei Monate Zeit. Tag und Nacht schleppten die Inka Gold herbei. Die Spanier schmolzen es an Ort und Stelle zu transportfähigen Klumpen ein. 34 Tage lang glühten die Oefen. Auch die Männer von Pizarros Haufen erhielten ihren Anteil.

Zwischenzeitlich hatte Atahualpa weitere Truppen nach Cajamarca beordert und Pizarro bekam kalte Füsse. Statt sich an die Abmachung zu halten, verurteilte er ihn wegen Hochverrats zum Tode und liess ihn erdrosseln.

 

Dies war nicht nur der letzte Akt der Tragödie von Cajamarca, sondern auch der Anfang vom Ende der Inkas. Heute ist als einziges noch das Haus in dem der Inkakönig festgehalten und der Raum wo das Gold gestapelt wurde, in Cajamarca erhalten. Alles andere wurde dem Erdboden gleichgemacht.

 

Vom Plaza de Armas, der umgeben von zahlreichen Kirchen und Häusern ist, steigen wir hoch zur Santa Apolonia, von wo wir einen herrlichen Blick über die Stadt und die umliegenden Berge haben. Anschliessend laufen wir durchs Zentrum, bevor wir uns mittels eines Kleinbusses zurück nach Banos del Inca befördern lassen.

 

Abends werden wir von Sofia und Juan zu leckeren selbstgemachten Pizzas eingeladen. Herzlichen Dank euch zwei für die spontan gewährte Gastfreundschaft und die informativen Gespräche. Solltet ihr mal wieder nach Europa kommen und wir zufällig auch vor Ort, seid ihr herzlich bei uns eingeladen.

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Mi

04

Sep

2019

Leimabamba

Die nächste Etappe von 280 km ist dann wieder eine echte Herausforderung. Es geht auf schmaler Strasse bergauf und runter, von hohen Pässen zum tropischen Flusstal( 800m) um dann schliesslich über den Abro Barro Nero ( 3650 m) und durch Weideland Leimabamba ( 2200) zu erreichen.

 

Die Vegetation und die Temperatur wechseln ständig, von 6 Grad bis zu 35 Grad. Es ist durchaus möglich, dass wir uns nach 2-stündiger Fahrt, luftlinienmässig gerade mal 10 km weiter bewegt haben.

 

Nach 8 Stunden kommen wie völlig groggy im kleinen gepflegten Bergdorf an und werden von den Bewohnern aufs Herzlichste begrüsst.

 

Verschiedene Mädchengruppen besichtigen begeistert unser Womo und machen mit Alois Interviews.

 

Wir stellen gerade fest, dass wir schon lange keinen Camper mehr gesehen haben, da kurven Mia, Bart und Ena mit ihrem Camper aus Chachapoya kommend um die Ecke und stellen sich hinter uns. Der Abend vergeht mit Gesprächen über Reiseerlebnisse und vielen Tipps für die jeweilige Weiterreise wie im Fluge.

Am Morgen hat sich dann Amei, die über 70-jährige seit Jahren Alleinreisende, mit ihrem kleinen Auto bei uns eingefunden. Frühstück gibt es auf dem Plaza de Armas.

 

Wenig später findet sich die Seniorentruppe von Leimebamaba ebenfalls auf dem Platz ein um ein Wurfspiel mit kleinen Steinen zu veranstalten.

 

Wir fahren ein paar Kilometer zurück und besuchen etwas ausserhalb von Leimabamba eines der schönst gestalteten Museen Südamerikas.

 

Es gibt Videoerläuterungen über den im Jahre 1996 völlig unversehrten Fund von über 300 Mumien der Chachapoyas, die in einem Felsengrab weit oberhalb der Lagune del Condor entdeckt wurden.

 

Sie betrieben zwar eine andere Art der Mumifizierung, jedoch ebenfalls in hockender Stellung, in der Ausstellung gibt es viele Grabbeigaben und sonstige Stücke aus ihrer Zeit ( 500 - 1570 n.Ch.) zu bewundern.

 

Danach verabschieden wir uns von unseren Reisebekanntschaften und nehmen die 40 km Strecke bis kurz vor Tingo unter die Räder. Dort stellen wir uns auf die von Oscar liebevoll gestaltete  Estancia Chillo. ( Empfehlung von Sofia und Juan).

 

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Do

05

Sep

2019

Wolkenkrieger

So nun aber auf zu den Chachapoyas „ Wolkenkriegern“. Alles ist hier gut organisiert. Zuerst mit dem Bus von Tingo Nuevo zur Seilbahn und dort mit der ersten touristischen Seilbahn Perus, welche im Jahr 2017 eröffnet wurde auf 3000 m Höhe.

 

Der geneigte Leser hat vielleicht mit Erstaunen festgestellt, dass wir weder Cusco noch den Machupicchu besucht haben. Eine absolut bewusst gefällte Entscheidung, dort gibt es nicht nur für uns viel zu viele Menschen, nein es ist für Europäer auch fast unerschwinglich und das Geld geht an den amerikanischen Investor.

 

Die Anlage der Wolkenkrieger ist die zweitgrösste Perus. Noch nicht so touristisch ausgeschlachtet und absolut erschwinglich. Mit 10 Euro inkl. Bus, Bahnfahrt und Eintritt ist man dabei.

 

Die Wolkenkrieger ein wahrhaft fites und wehrhaftes Indianervolk, das so vermutet man im 9.Jhd.aus Kolumbien eingewandert ist und am Andenabhang Fürstentürmer auf zwischen 2800 und 3400 m Höhe gegründet hat.

 

Der Inkakönig Tupac besiegte die Chachapoya um 1470, konnte sie aber letztendlich nie endgültig unterwerfen. Trotz Massendeportationen und härtesten Strafaktionen kam es immer wieder zu Aufständen gegen das Inkareich. Der Historiker Waldemar Espinoza vertritt die Auffassung, dass die Chachapoya den härtesten Widerstand gegen die Inka leisteten.

 

Erst  den Spaniern gelang es um 1570 die Wolkenkrieger zu bodigen.  Doch Kuelab wurde so wie es aussieht, auch von den Spaniern nicht entdeckt. Es sollen weisshäutige, grössere Menschen gewesen sein, deren Frauen sehr schön gewesen seien und die auf den Darstellungen sogar bei Kriegshandlungen mitgewirkt haben.

 

Wir kraxeln hoch und schnappen dabei nach Luft. Ein Pferd besteigen, sowie es viele andere Besucher machen, wollen wir nicht. „ Diesen steilen Trampelpfad hoch auf einem Pferd, nie im Leben.“

 

Wie um dem Namen der ehemaligen Bewohner Genüge zu tun, hängen die Wolken immer tiefer und es beginnt zu nieseln, trotzdem ist die Aussicht in alle Richtungen fantastisch.

Die gewaltige Festungsanlage, gebaut aus 100 bis 200 kg schweren Granitblöcken, liegt auf dem höchsten Bergrücken der Gegend. Sie wurde 1843 eher zufällig entdeckt. Datiert wird sie aus dem 12.Jhd.n.Chr.

 

Das gesamte Areal ist von einer ca. 1.5 km langen und knapp 20 m hohen Festungsmauer umgeben, die die Form einer Ellipse mit einer maximalen Weite von 120 m hat. Nur drei Eingänge führen ins Innere, die so eng sind, dass jeweils nur eine Person durchtreten kann. Also eine ideale Bauweise um Feinde effektiv bekämpfen zu können.

 

Im Innern gibt es mehrere Stadtviertel mit über 400 ovalen bis runden Steinhäusern, deren Mauern mit geometrischen Mustern verziert sind.

 

Wieder zurück in Tingo Nuevo, das alte Tingo wurde 1993 grösstenteils durch Hochwasserfluten weggerissen, wobei es keine Toten zu beklagen gab, da die Menschen zu diesem Zeitpunkt auf den Feldern waren, stellen wir uns für die Nacht auf den Plaza Armas, wo gerade ein mehrtägiges Fest stattfindet.

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Fr

06

Sep

2019

Sakrophage von Karajia

Zuerst besuchen wir das 40 km entfernte Chachapoyas, die Hauptstadt Amazoniens auf 2240 Höhe. Es ist auch das Tor um ins Amazonastiefland zu gelangen.

 

Wir verweilen nicht lange in Chachapoyas, da wir als einzige am Plaza de Armas parken, eine andere Möglichkeit finden wir nicht, sind jedoch von der langen und für Südamerika eher seltenen Fussgängerzone sehr angetan.

 

Auch haben wir eine Stunde später wider Erwarten keine Busse und keine Polizei am Auto und können fast ungehindert, ausser der kleinen Demo vor dem Gemeindehaus die uns eine Weile aufhält, unsere Fahrt fortsetzen.

Wir machen uns nun auf den Weg nach Karaija. In Tingo hat uns der Tourismusmensch erklärt, dass wir mit dem Auto die 40 km hoch zum Oertchen fahren und danach in einer halben Stunde runter zu den Sarkophagen laufen könnten, zurück dauere es dann etwas länger. Wir glauben ja immer alles.

 

Die Fahrt über die schlechte schmale Erdpiste dauert dann knapp 2 Stunden. " Lass uns umdrehen, der Weg ist ja nur noch noch ein Trampelpfad." " Kommt nicht in Frage, die letzten Kilometer schaffen wir auch noch," so Alois.

 

Es beginnt zu regnen und die Piste wird auch noch glitschig, aber wir erreichen Karaija heil und stellen, nicht mal zu unserem Erstaunen, fest, dass die anderen paar Touris mit Jeeps ankommen.

 

Für einmal sind es die Jungs aus dem Dorf, die all ihren Mut zusammenklauben und uns um eine Besichtigung unseres rollenden Heim bitten.

Die anderen Touris machen sich trotz Regen auf den Weg nach unten, wir haben Zeit zu warten, bis der Regen ein Einsehen hat und machen uns erst dann an den Abstieg. Eine junge österreichische Touristin die uns schnaufend entgegenkommt meint:" Lachhaft, das ist nie und nimmer bloss ein Kilometer." Das sind ja gute Aussichten.

 

Nach dem beschwerlichen Abstieg, sind aber die Aussichten einmalig. Eine selbst für Peru einzigartige Sehenswürdigkeit.

 

1985 wurden die geheimnisvollen Steinstatuen erstmals der Oeffentlichkeit vorgestellt. Es sind Sarkophage, denn sie bargen Mumien in Hockerstellung. Die Statuen enden in gemeisselten Gesichtern, die Nasen mit akkurat ausgearbeiteten Nasenlöchern sind auffallend gross und es scheint, als ob die Menschensäulen einen Helm und einen Bart tragen, irgendwie erinnern sie an die Steinstatuen von Rapa Nui ( Osterinsel). Ueber ihnen thronen in der Felsenwand einige Totenschädel.

 

Unter den Felsen, wo die Sarkophage weit oberhalb platziert sind, wie kommt man bloss auf die Idee, hier eine Grabstätte zu errichten, kraxeln wir zum zweiten Aussichtspunkt und können einfach nur staunen.

 

Leider müssen wir auch wieder alles zurück und hätten es wohl nicht vor Einbruch der Nacht geschafft, hätten wir nicht todesmutig, doch so ein bereitstehendes Pferd bestiegen und uns zurück nach Karaija tragen lassen.

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So

08

Sep

2019

Ueber die Berge wieder an die Küste

Morgens um 7 Uhr kommt die Sonne hoch es ist 6 Grad warm und die dunklen Wolken kommen langsam näher.

 

Wir wollen weg, bevor es anfängt zu regnen und uns auf der schmalen Erdpiste die Touristenjeeps entgegenkommen.

 

Tatsächlich sind wir um 9 Uhr auf der schönen und asphaltierten Strasse und fahren entlang des Flusses durch eine imposante Schlucht. Eine der schönsten Strecken, die wir auf unserer Reise befahren.

 

Trotzdem wollen wir raus aus dieser Amazonasregion, steht doch die Regenzeit an und dann sind oftmals Strassen verschüttet, beim Anblick des oftmals bröckeligen Gesteins, kein Wunder.

 

Irgendwann weitet sich das Tal und Reis, Reis und nochmals Reis, daneben gibt es Kokos und viel Cacao, wo früher mal ein grosses Coca-Anbaugebiet war.

 

Wir fahren und fahren, die Kordilleren scheinen mal wieder kein Ende zu nehmen. Nach 350 km und 11 Stunden sind wir durch, erreichen das sehr ärmlich wirkende Tal, schöne Plätze in den Zentren der Dörfer gibt es nicht mehr. So stellen wir uns an eine Tankstelle und schlafen beim nahen Discolärm nicht so gut.

 

Ein paar Kilometer weiter erreichen wir die Freizeit und Ferienanlage las Pirkas wo wir einen Ruhetag einlegen.

 

Echtes Kontrastprogramm zu den letzten Tagen. Künstliche Bespassung, Pool mit Rutsche und einen kleinen Zoo, wo wir " endlich" mal die Affen in Ruhe ablichten können.

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Mi

11

Sep

2019

Lambayeque/ Chiclayo

Am Vormittag trudeln wir unangemeldet bei Divemotor in Lambayeque ein. Nach kurzer Rücksprache des Portiers mit Fiat dürfen wir aufs Gelände fahren.

 

Sofort nimmt sich ein Fiatmitarbeiter uns an, erkennt unser Problem mit der fehlenden Luftzufuhr durch unser Belüftungssystem. Wir können seit ein paar Tagen die Lüftung im Fahrerhaus nicht mehr einschalten, auch wenn es zwischenzeitlich unangenehme 35 Grad warm waren, da der Motor lediglich ein lautes Brummen von sich gibt und die ganze Armatur bebt und zittert. Alles vom Staub und Sand verstopft.

 

Nach ein paar Stunden warten im klimatisierten Räumchen mit der tollen Kaffeemaschine, die ich ausgiebig nutze und lesen eines Krimis, ist der Pollenfilter durch einen von uns mitgeführten ersetzt und das gesamte System durchgepustet und gereinigt. Alles paletti, der Motor schnurrt wieder wie gehabt und frische Luft strömt aus den Düsen. Auch die Scheibenwischer werden erneuert. Wir löhnen 85 Dollar und machen uns auf der Panamericana durch die Wüste auf nach Norden.

 

 

Nach 40 km, die Sonne geht gleich unter, gibt es beim Kreuzen mit einem Lastwagen einen „Riesenchlapf“ und wir haben ein Spinne in der Frontscheibe. Ein bisschen Glas rieselt auf’s Armaturenbrett. „ Sch……..“.

Beim nächsten möglichen Halt an einem über 24 Stunden bewachten Rastplatz nächtigen wir. Am Morgen hat sich dann einer der Risse bis fast ans untere Ende der Scheibe ausgebreitet.

 

Wenden und die 60 km zurück nach Lambayeque. Bei Fiat werden wir sofort, wie alte Bekannte durchs Tor eingelassen und die Mannschaft klärt ab, ob unsere Scheibe von Lima aus geliefert werden kann. „ Euer Modell ist leider zu neu und nicht erhältlich. Aber wir klären ab, ob wir euch eine Alternative anbieten können. Wollt ihr hier auf dem Gelände übernachten?“ Wollen wir nicht.

 

Wir stellen uns für die Nacht am Rande von Lambayeque auf einen Hotelrasen.

 

So können wir noch den Tumbas Reales de Sipan besuchen. Der ganze Stolz Nordperus. Eine nachgebaute Pyramide in der sich drei Königsgräber mit den dazugehörigen Grabbeigaben befinden, unter anderem das des Herrschers von Sipan selbst. Die Sipan sind wohl laut Ueberlieferungen, mit Schilfbooten vom Meer her gekommen und haben sich hier angesiedelt.

 

Ins Museum rein nehmen darf man gar nichts, vor allem keine Kamera und kein Smartphone, fotografieren streng verboten.

 

Nachher durchstreifen wir den grossen überdachten Markt und sehen uns den Plaza de Armas und die Kirche an.

Um 10.00 Uhr trudeln wir wieder bei Fiat ein und müssen erst mal warten, ist aber kein Problem bei gutem Kaffee. Leider ergeben auch die intensiven Recherchen nach einer Alternative keine Ergebnisse. Die Lieferung aus Europa würde ungefähr 20 Tage dauern. „ Vielleicht können sie euch in Chiclayo die Risse fixieren, damit sie sich nicht noch weiter ausbreiten, wir hier können das nicht.“

 

Also die 12 km nach Chiclayo. Eine selten vermüllte, staubige und heute windige kühle Stadt. Dabei haben wir doch bei Fiat im Hochglanzprospekt gelesen, dass die Schweizer vor zwei Jahren für sehr viel Geld Müllautos für Chiclayo gespendet haben. Sehen tun wir lediglich Abfallberge, aber keinen „ Kübelwagen.“

 

Nach mehrmaligem  Nachfragen, finden wir schliesslich die „Autoglasreparaturstrasse“. Wir stellen uns vor ein im Moment noch geschlossenes Geschäft und werden sofort vom  geschäftstüchtigen Manuel nach vorne zu seinem Geschäft gewunken.

 

Wir möchten eigentlich ein Glas-Reparatur-Kit kaufen, doch Manuel sieht sich das Malheur an, misst die Scheibe aus, bedeutet Alois ihm in sein Lager zu folgen und da steht tatsächlich genau "unsere" Scheibe rum. Manuel schreibt auf das völlig verstaubte Glas (Import aus USA) mit dem Finger 650 US Dollar und der Handel wird mit Handschlag besiegelt.

 

Ein paar Stunden später ( tolle Arbeit Manuel, du hast uns glücklich gemacht!) können wir mit unserer neuen Windschutzscheibe die Reise fortsetzen und stellen uns zur gleichen Raststätte wie zwei Tage zuvor. Diesmal schlafe ich eindeutig besser, da ich keine Angst mehr haben muss, dass mir die Scheibe um die Ohren fliegen wird. Alois:“ Das wäre sowieso nicht passiert.“

 

Hier ist das Internet mal wieder grottenschlecht, die Bilder folgen später

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Fr

13

Sep

2019

Der Pazifikküste entlang nordwärts

Auf der Panamericana geht die Fahrt weiter bis es uns aushängt, wir wollen an die Küste und so machen wir das dann auch.

 

Das üppige Grün, die Reis-, Bananen-, und Kokosplantagen, weichen der Wüste und irgendwann fahren wir halt wieder auf einer Erdpiste, aber was soll's.

 

In dieser Region wird Erdöl gefördert. Sei es an Land wie auch mittels Bohrinseln im Pazifik. Es ist das grösste Erdölabbaugebiet Perus. Wir werden genaustens kontrolliert und die Angaben werden ins grosse Buch geschrieben, bevor wir nach Lobitos einfahren dürfen.

 

Lobos sehen wir da keine, dafür Fischer, Pelikane und Surfer. 

 

Als die Sonne untergeht, schläft der Wind und wir ebenso bald ein.

Vorbei an Cabo Blanco, rein nach Nuro. Die Fahrt mutet surrealistisch an. Lebendsfeinliches Gebiet, einzelne Begegnungen, viele Pumpen, viele Pipelines, einige Wachhäusschen.

 

Hier in Nuro soll man Wale vom Land aus sehen. Was wir sehen sind viele Meerschildkröten, mit denen man vom Pier aus schwimmen kann. Mit Schwimmweste und Bewacher. Es ist erstens eher frisch im Wasser und sowieso, das möchte ich nicht, die Dinger sind ja riesig.

 

Walwatching mit dem Boot wäre möglich.

 

Weiter nach Los Organos, vielleicht sehen wir hier Wale. Unterwegs sehen wir zwar zwei junge Wale am Strand, aber die sind leider mausetot, dafür laufen die Krabben wie wild auf dem Sand herum, kommen wir ihnen zu nahe, verschwinden sie wieselflink in Sandlöchern und natürlich können wir auch viele Möwen beobachten.

 

Schliesslich fahren wir mitten durch eine Oel-Sammelstelle mit Riesenturbinen und kurz darauf machen wir einen unfreiwilligen halbstündigen Halt. Zum Glück fährt gerade ein Arbeiter vorbei der beim Freipuddeln des Womos und der Piste hilft. Muchas grazias. 

 

Noch zwei, drei Kurven und wir sind in Los Organos, stellen uns an den Strand und sehen auch hier schwimmende Menschen mit Meerschildkröten.

 

Natürlich gibt es auch von hier aus Walwatching. Aber soll ich es wagen in ein Boot zu steigen? Schliesslich habe ich seit etlichen Tagen, genau genommen seit meiner letzten grossen Portion Ceviche, einen sehr nervösen, wenn nicht gar überreizten Darm.

 

Da trink ich mal etwas Alkoholisches, wer weiss vielleicht geht es mir und meinem Verdauungssystem danach besser.

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Sa

14

Sep

2019

Peru ade

Der letzte Tag in Peru auf dem Camping Swiss-Wassi vergeht schnell und genau so schnell zieht es uns über die Grenze nach Ecuador. 

 

Das Walwatching lassen wir sein.

 

In Cabo Blanco hatte übrigens Ernest Hemingway die Inspiration für seinen Bestseller " Der alte Mann und das Meer" und einen Grossteil des Buches geschrieben. Auch Teile des Films fanden hier ihre Kulissen. An dieser Küste ist des Planktonreichtums wegens nicht nur die Kinderstube der Wale, nein es gibt auch bis zu 700 kg schwere Schwertfische.

 

Nur noch die Europabrücke in Tumbes überqueren........

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