26. November bis 18. Dezember    Kolumbianische Karibik

Mi

27

Nov

2019

Kolumbianische Karibik

Wir schmelzen dahin. Die Butter fünf Minuten aus dem Kühlschrank läuft davon, das Wasser ist sofort lauwarm und uns läuft nach dem Duschen noch nicht mal trocken, bereits wieder der Schweiss über Rücken und Brust. Die Klimaanlage ist echt für die Katz, lediglich wenn wir direkt drunterstehen trocknet sie den ständig rinnenden Schweiss. In der Nacht "kühlt" es auf 30 Grad ab, echt keine Temperatur für einen erholsamen Schlaf.

 

Heute war wieder ein Generalstreik angesagt, wir sitzen diesen im Schatten ab.In den Städten gibt es friedliche Kundgebungen. Abends gibt es dann Ausgangssperren, um Plünderungen und Vandalismus zu verhindern.

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So

01

Dez

2019

Verschiffung nach Veracruz gebucht

Wir melden uns telefonisch bei Ana in Cartagena an, sie betreibt eine Agentur für Verschiffungen.

 

Eigentlich rechnen wir mit unserer Ankunft gleichentags. Weit gefehlt, für die 160 km benötigen wir 5 Stunden und so stellen wir uns über Nacht kurz vor Cartagena an eine Esso Tankstelle, nicht sehr ruhig, aber gut bewacht.

 

Wir möchten unser Womo direkt von Südamerika nach Veracruz/ Mexiko Ro-Ro verschiffen. Gefühlte hundert Formulare und Kopien werden von der herzlichen Ana erstellt und ausgefüllt. Unser Frachtschiff soll am 18. Dezember Cartagena verlassen und bereits am 21. Dezember in Veracruz eintreffen? Das Ganze kann aber auch früher oder später stattfinden. Die Prozedur am Hafen in Cartagena soll zwei Tage in Anspruch nehmen ( Zollkontrolle und Drogenkontrolle, jeweils nicht am gleichen Tag). Die fälligen 2580 Dollar können wir mit der Kreditkarte bezahlen. In Veracruz stehen dann noch die Kosten für die Hafengebühren und den dortigen, bereits von Ana avisierten Agenten an. Natürlich kommen noch unsere Flug-, und Hotelkosten dazu, mitfahren auf dem Frachter dürfen wir nämlich nicht. Auf das Hafengelände darf nur der Fahrer und hoffentlich Ana, die Alois zusammen mit google translate zur Seite stehen wird.

 

Zwei Stunden später, mit vielen Erklärungen und Anweisungen, verlassen wir Cartagena, von dem wir noch nichts Schönes gesehen haben, der Küste entlang Richtung Norden.

Wir finden tatsächlich ein herrliches Plätzchen am Meer, wo ein angenehmer Wind weht und wir unser erstes Bad im warmen Atlantik nehmen können. Wir schlafen für einmal göttlich.

 

In Baranquilla im Homecenter kaufen wir eine dünne Spanplatte ( zur Abtrennung vom Fahrerhaus zur Wohnkabine) und einen Konverter zur Umwandlung von den ab Kolumbien nur noch vorhandenen 110 Volt in 220 Volt( unser Mittransportierter funktioniert nämlich nicht).

Da unser Gas zur Neige geht und die eine Flasche ja kaputt ist und es sich nicht empfiehlt diese noch mal nachzufüllen, stellen wir uns schliesslich nördlich von Santa Marta auf einen schönen Campingplatz direkt am Wasser mit Kokospalmen ( Achtung die fallen runter) und Raggiemusik. Hier treffen wir tatsächlich auf die ersten Wohnmobilisten seit wir in Kolumbien eingefahren sind.

 

 

Wir werden hier ein paar Ferien-, und Vorbereitungstage verbringen, bevor wir uns auf die 278 km zurück nach Cartagena begeben.

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Mi

04

Dez

2019

Palomino

Wir zügeln nochmals. Hier können wir, sollte uns tatsächlich das Gas ausgehen, nötigenfalls Wasser für unseren Morgenkaffee heiss machen und auch unsere restlichen Nahrungsmittel kochen, denn rüberschippern nach Mexiko ist nicht. 

 

Sind jetzt näher am Touristenörtchen Palomino, das wir mittels Taxi nach fünf Minuten erreicht haben. Hier gibt es verschiedene Restaurants, unter anderem eine Pizzeria, die echte italienische Pizzen serviert und wo es viele europäische Touristen gibt. 

 

Auf dem Campingplatz treffen wir auf den Schweizer Alex, der nach einem Jahr Südamerika auf dem Sprung zurück nach Europa ist. Reiseerfahrungen werden ausgetauscht, schöne und auch weniger schöne, wie das halt so ist, wenn man lange unterwegs ist. Er ist froh, vor seiner Rückreise seine noch zu einem Drittel gefüllte deutsche Gasflasche loszuwerden und wir noch fröher nun wieder über eine zweite zu verfügen. Alois:" Jetzt können wir bis zur Verschiffung mit Gas verschwenderisch umgehen, auf dem Schiff müssen die Flaschen nämlich komplett geleert sein."

 

Wären nicht die stechenden, fast unsichtbaren Mistviecher würden wir uns auf dem sehr schön angelegten Campingplatz, mit den herzlichen Betreibern rundum wohl fühlen.

 

Bereits ein Jahr sind wir nun in Südamerika unterwegs. Ein tolles Jahr mit den unterschiedlichsten Eindrücken und nun sehr gespannt auf Nordamerika.

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So

08

Dez

2019

Die Tage plätschern dahin

Mit Besuchen im Dorf Palomina, fläzen im Liegstuhl, dösen, lesen und absolut nichts tun plätschern die Tage so dahin. Wir geniessen die Zeit und lassen es uns einfach gutgehen.

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Do

12

Dez

2019

Grossstadtfeeling und Freinacht

Wir verlassen den idyllischen Platz bei Palomina. Nicht weil er uns verleidet ist,  nein, weil uns das Bargeld ausgeht und es hier Leistungen nur gegen Bares gibt.

 

Raus aus dem Dschungel nimmt der Verkehr massiv zu. Es ist fast wie ein kleiner Kulturschock nach der beschaulichen Ruhe die moderne Grosstadt Santa Marta zu passieren, wo wir im supermodernen riesigen Einkaufscenter auf gefühlt 100 Bancomaten treffen, Chinesisches Essen geniessen (das Essen in den letzten paar Südamerikanischen Staaten ist uns sowas von verleidet) und uns mit "Stille Nacht" berieseln lassen.

 

Vor Baranquilla kommt der Verkehr, wegen einer Grossbaustelle ( neue Brücke) über zwei Stunden total zum erliegen. Wir übernachten an einer Tankstelle, bevor wir am Morgen bei fast normalem Verkehr in die Grossstadt reinfahren, wo wir die Statue von Shakira besuchen, deren Geburtsstadt Baranquilla ist.

 

Danach übernachten wir nochmals an der ruhigen Bucht. Hier ist das Bad im Meer nicht nur möglich, sondern einfach nur herrlich. 

 

In den letzten Tagen hat es keine Regengüsse mehr gegeben, die Regenzeit scheint in Kolumbien vorbei zu sein. Auch bläst ein angenehmer Wind, der die Hitze erträglicher macht.

Leider sind zwei, der danach von uns angepeilten Uebernachtungsplätze gar nicht nach unserm Geschmack und so stehen wir schliesslich 20 km vor Cartagena in einem kleinen Dörfchen vor einem Restaurant.

 

Wir bekommen Besuch von zwei aufgestellten Polizisten. Sie interessieren sich sehr, wie uns Südamerika im Ganzen und Kolumbien im Besonderen,  gefallen hat. Es entwickelt sich ein interessantes Gespräch über Land und Leute. Beim Weggehen meinen sie noch, dass sie am nächsten Tag mit einigen Kollegen vorbeikämen, die uns auch gerne kennen lernen würden. " Hasta luego."

 

Auch ein paar Jugendliche leisten uns Gesellschaft und lassen sich von uns zu ihrem Schulalltag "ausfröglen".

 

Wir schlafen gerade mal gut eine Stunde, da klopft es um Mitternacht nachhaltig an unsere Türe. Zwei Polizisten stehen draussen. " Ist das nicht ein bisschen eine seltsame Zeit für einen Besuch, oder gibt es ein Problem wegen unseres Uebernachtungsplatzes?" " Nein, nein, aber wir haben ein Problem mit unserem Auto , das weiter hinten steht und ihr könnt uns sicher helfen." Mir ist das Ganze nicht so geheuer, aber Alois sitzt bereits am Steuer und folgt den zweien, die voraus laufen. 

 

 

Leider merkt er zu spät ( schlaftrunken wie er ist und dunkel wie es ist), dass deren Auto hoffnungslos im nassen Lehmboden fest steckt und wir nun auch. Die Polizisten merken noch nichts und hängen zuversichtlich unser Abschleppseil an ihren Haken. Alois versucht zurück zu setzen und gräbt sich wie vorausgesehen nur noch mehr ein. Nach einigen Versuchen trinken wir gemeinsam Kaffee und Alois meint:" Dann schlafen wir halt hier und sehen morgen weiter." Das wollen die zwei aber nicht, stehen wir doch dummerweise in der Richtung in die sie müssen, wenn sie irgendwie, irgendwann mal wieder raus wollen.

 

Um 2.00 Uhr erscheinen an die 10 jungen Polizisten, die versuchen mit Manpower, Steinen und Holzbrettern, die wir Dank der Hubstützen zwar gut platzieren können, aber in der Dunkelheit nur spärlich finden, den Camper rückwärts zu bewegen. Ausser dass die Kupplung beträglich zu stinken beginnt und sich unser Womo immer mehr eingräbt, passiert nicht viel.

 

Nach weiteren zwei Stunden geben auch die jungen fröhlichen Polizisten auf, machen in ihrem Auto laute Musik, singen, stellen die Sirene an, scherzen, lachen und geben ihre Weisheiten per Megaphon bekannt, wohlweislich befinden wir uns in einem Wohngebiet.

 

Um 5 Uhr morgens fährt ein Polizist mit einem grossen Mannschaftswagen vor und will uns hinten anhängen. Wir haben da jedoch keinen Haken und lehnen dieses Vorhaben vehement und kategorisch ab. Mit einem letzten Kraftakt, mehr Holz und Steinen schaffen es die jungen Polizisten gemeinsam mit Alois das Womo auf festen Boden zu bringen.

 

Das Polizeiauto ist nach 3 Versuchen mittels Seil auch aus dem Lehm.

 

Wir legen uns in der Morgendämmerung noch eine Stunde auf's Ohr, bevor uns die auf's Womo knallende Sonne weckt.

 

Von unserer Agentin Ana bekommen wir die Meldung, dass noch die Versicherung für Alois gemacht werden muss, ohne die er das Hafengelände nicht betreten darf. Da seine Anwesenheit dafür erforderlich ist, fahren wir direkt nach Cartagena, lassen unser Womo vom Lehm befreien, erledigen das mit der Versicherung, buchen uns im Hotel Bellavista mit dem grossen sicheren Parkplatz ein und werden das Womo bis am Montag, wo es in den Hafen gefahren werden muss, nicht mehr bewegen.

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So

15

Dez

2019

Cartagena

Wir erkunden Cartagena.

 

Das historische Zentrum ist echt beeindruckend. Einzig störend sind die vielen Strassenhändler die sich sehr penetrant mit ihren Sprüchen auf die zahlreichen Touristen stürzen. Wir laufen über den Stadtwall, der die Altstadt fast vollständig umgibt. Es ist eine Höllenhitze und ohne Schatten.....

 

Am angenehmsten ist es da noch in den zahlreichen klimatisierten Einkaufstempeln um die Altstadt herum in den modernen Wohnvierteln mit den Hochhäusern und Hotelburgen. Der Besuch beim Frisör und das Richten der Brille kosten gerade mal 16 Euro.

 

Auf dem Rückweg in unser kleines ebenerdiges Hostel mit seinen zahlreichen bepflanzten Innenhöfen, staunen wir über die Anwesenheit von Soldaten, die alle paar Meter an der Promenade stehen." Ist etwas passiert?" " Nein, nein, es wird wohl der Präsident hier durchfahren."

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Mi

18

Dez

2019

Auto abgeben/ Hochzeitstag/ Zoll und Drogenkontrolle

Das Auto ist am 16. Dezember bereit zur Abgabe am Hafen. Die Gasflaschen sind leer. Tank bis auf einen Viertel leer, Sprühdosen draussen, fast alle Lebensmittel ebenso, der Wohnraum vom Führerhaus mittels Spanplatte getrennt und alles Sichtbare in den Kästen verstaut.

 

Ein Agent fährt mit uns zum 40 Minuten entfernten Hafen hinaus. Ich werde ausserhalb platziert, denn es darf nur der Fahrzeughalter auf's Gelände, auch der Agent muss draussen bleiben. Alois ist auf sich selber gestellt.

 

Das Auto wird gewogen, es werden die Schäden genaustens aufgezeichnet und fotografiert. Die Chassinummer wird mehrfach durch verschiedene Beamten aufgeschrieben und von der Oberaufseherin ebenfalls nochmals fotografiert. Viele Stempel werden auf den Forumularen platziert. Nach drei Stunden ist das Prozedere erledigt und wir werden vom Agenten ins Zentrum gebracht, wo wir unseren 8. Hochzeitstag mit einem für einmal sehr leckeren Rindssteak feiern

 

Am 17.Dezember lasse ich Alois um 6.40 Uhr alleine mit dem Agenten für die Drogenkontrolle ziehen, denn ich darf ja eh nicht rein ins Hafengelände.

 

Um 14.00 Uhr ist Alois wieder da. Er musste einige Kisten aus der Garage und dem Zwischenboden ausräumen und öffnen. Der Hund der daran schnupperte wurde bei einer der Kisten ziemlich wild, hat sie mehrfach umzingelt und schliesslich reingepinkelt. Das fanden die Drogenfahnder ziemlich lustig, Alois weniger.

 

Das Innere des Campers wurde nur oberflächlich mit und ohne Hund begutachtet. Weder wurde das Gas kontrolliert noch nach Spraydosen gefahndet, hätten also ruhig alles drinlassen können.

 

Nun ist das Auto mit Klebstreifen versiegelt und wartet auf die morgige Verladung. Wir müssen warten bis es auf See ist, kann gut und gerne also übermorgen werden, bevor wir die Flugtickets nach Veracruz und das Hotel in Veracruz buchen können. Ankommen soll das Frachtschiff am 24. Dezember in Veracruz und da am 25. Dezember ein Feiertag ist, können wir unser Womo vermutlich am 26. Dezember in Empfang nehmen.

 

Unsere Agentin Ana hat alles sehr kompetent und immer freundlich lächelnd für uns erledigt. Vielen herzlichen Dank, können wir sehr empfehlen. Ana Rodriguez, Cartagena. Tel: 0057 301 41 46 464

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