Montag, 9. Februar Kalamata
Wir staunen nicht schlecht: während die einen im dicken Wintermantel die Tauben füttern, nehmen die anderen ein Bad. Er ist tatsächlich nicht der einzige, obschon nur er sich bekreuzigt, bevor er ins Wasser steigt. Wir verzichten heute ausnahmsweise auf ein Bad im Meer.
Schliesslich haben wir noch Arbeit und machen uns auf ins Gaswerk. Die zweite leere Deutsche Flasche soll befüllt werden. Klappt wunderbar. In Kalamata gibt es einfach alles. Viel Industrie, viel
Verkehr und Ampeln, gewöhnungsbedürftig. Wir haben seit Piräus nicht mehr soviele Autos auf's Mal gesehen.
Gegen Abend soll es schneien und stürmen, mit Böen bis zu 100 h/km. Sicherheitshalber fahren wir auf den Camping Faro in Kalamata. Etwas verwildert, kein Mensch zeigt sich. Aber viel Strom zum heizen und viel Internet vom Hotel nebenan.
Tatsächlich gibt es einen fernsehfreien Abend und schlafen tun wir wie im Schüttelbecher.
Dienstag, 10. Februar Kalamata- Antikes Messini- Petalidi
Es ist sehr kalt, stürmen tut es nicht mehr und Schnee liegt auch nur auf den Hügeln. Das Butangas hat keine Lust das Wasser aufzuheizen, oder ist etwa die Truma kaputt?
Nichtsdestotrotz machen wir uns auf ins Antike Messini zu den Spartanern. Das heisst vorher halten wir noch bei einem Günstig-Kleidergeschäft. Beim Hosen probieren, ein Schrei aus der Nebenkabine. Alois:" Jetzt ist mir gerade die Hexe eingeschossen." Voltaren Tablette einwerfen.
Natürlich fahren wir trotzdem in die Antike Stadt. Sie soll zu den grössten Ausgrabungsstätten Griechenlands gehören. Wegen Schmerz gibt es keine Begehung aber die Ueberreste der 9km langen, 5m hohen und bis zu 3m dicken Stadtmauer sind auch so sehr imposant. Ein guter Ort für die Mittagspause.
Nachher fahren wir nach unten auf den letzten Finger des Peloponnes. Wir schaffen es gerade mal bis Petalidi. Das Butangas will immer noch nicht heizen, aber nach dem Wechsel auf Propan wird es mollig warm im Camper. Kaffee trinken und warten bis 17.00 Uhr, dann gibt es in der Apotheke nämlich Hitzepflaster für den geplagten Alois.
Mittwoch, 11.Februar Petalidi - Finikounda
Strahlend schönes Wetter und windstill, aber um 9 Uhr immer noch 0 Grad.
Alois Hexenschuss macht ihm immer noch zu schaffen, deshalb möchten wir auf einen Campingplatz, wo er sich in Ruhe auskurieren kann. Wir entdecken zwar viele schöne Freistehplätzchen, verschmähen diese aber schweren Herzens.
Unser Ziel Koroni umfahren wir elegant und unbemerkt. Was soll's, in Finikounda gibt es auch offene Plätze. Der Camping Anemomilos ist schön angelegt und macht einen sehr gepflegten Eindruck. " Offiziell öffnen wir ab März. Was zahlt ihr denn so an anderen Orten?", fragt der nette Betreiber. Alois:" So zwischen 10 und 15 Euro". " Ok, machen wir 10 Euro inkl. Strom und warme Dusche. Waschmaschine ist ebenfalls vorhanden."
Ein Deutscher mit Hund und ein Oesterreicher stehen bereits seit Monaten hier und sind sehr zufrieden. Wir natürlich auch. Draussen an der Sonne sitzen ist wunderbar, aber nur mit Jacke. Nix T-Shirt.
Donnerstag, 12. Februar Finikounda
Bewegung ist gut für den Rücken. Also auf über den Hügel. Nach 10 Minuten sind wir mitten im Karneval von Finikounda.
Laute Musik, fröhlich tanzende und essende Griechen. Wir werden zu Schweinebraten mit Brot eingeladen.
Das Städtchen ist sehr hübsch mit einem kleinen Fischerhafen und einer Gaststätte neben der anderen. Im Sommer muss es hier von Touristen nur so wimmeln.
Dank des russischen Hochs ist der Himmel klar und blau, aber die Temperatur mag immer noch nicht über 10 Grad steigen. Hoffen wir, dass das wärmere Klima ab Sonntag wie von den Politikern vereinbart, tatsächlich eintrifft.
Freitag, 13. Februar
Das Fahrrad ist dank Kabelbinder wieder einsatzfähig. Alois dank Medis und Hitzepflaster velotauglich.
In Finidouka ist heute gar nichts los. Alois:"Jetzt hab ich mich den ganzen Tag auf die feinen Patisserie im Restaurant gefreut und nun ist dieses geschlossen!" "Können ja morgen nochmal hin, sind sicher die gleichen Stückchen wie gestern in der Vitrine und ganz besonders frisch." Kaffee gibt es im Restaurant nebenan.
Strahlendes ruhiges Wetter und jeden Tag ein Grad wärmer, dann ist es bis nächste Woche ganz bestimmt sommerlich.
Samstag, 14. Februar Valentinstag
Die Vögel zwitschern und trillieren. Die Bäume blühen.
Es könnte ganz einfach nicht schöner sein.
Sonntag, 15. Februar
Das Super Wetter bleibt uns erhalten. Die Temperatur pendelt sich so um 15 Grad ein.
Es ist wieder ganz schön was los in Finidouka. Wahrscheinlich finden sich viele Heimwehfinidouker zu diesem Anlass ein. An anderen Tagen haben wir nämlich nie so viel Volk gesehen.
Es wird gebechert, geschlemmt, getanzt, geneckt und geplaudert. Auch die Torten im Restaurant sehen nicht nur sehr schön aus, sie sind auch absolut frisch und lecker.
Nach 2 Stunden, wir haben genug vom Remmidemmi fahren wir zum Sonnenbaden zurück auf unseren friedlichen und ruhigen Campingplatz.
Montag, 16. Februar
Ideales Wetter für " Frühlingsputzete".
Alois findet überall Kleinigkeiten zum Flicken. Zum Glück ist sein Hexenschuss wieder heil. Schräubchen haben sich gelockert oder sind gar ausgerissen.
"Nie mehr fahr ich über Schotterpisten, alles ist so billig verarbeitet und das Laubsägeliholz hält ja gar nichts aus" "Dafür ist das Womo auch leicht und wir haben genügend Kapazität für die Ladung, alles kann man nicht haben"
Morgen möchten wir weiter. Den Betreiber haben wir jedoch seit 3 Tagen nicht mehr gesehen. Alois: " Was machen wir, wenn der sich auch morgen nicht blicken lässt?" Ich:" Dann können wir ja das Geld in den Briefkasten werfen."Alois:" Super, dann nimmt es der Pöstler mit." Ich:" Diesen Briefkasten meine ich natürlich nicht." Alois:" Oder wir bleiben einfach hier, bis im März."
Dienstag, 17. Februar Ausflug nach Methoni
Am Vormittag kein Campingplatzbetreiber. Zechpreller sind wir nicht, also machen uns halt mit den Fahrrädern auf, zu unserem nächsten Ziel. Es sind nur 10 km Fahrt, drei mal rauf und drei mal runter. Methoni ( Venedigs Auge) das hübsche Städtchen mit seiner riesigen Festung ist sehr eindrücklich.
Einen Bancomaten der erstaunlicherweise noch Geld spukt finden wir ebenfalls. Im Moment plündern die Griechen ihre Konten und legen ihr bisschen verbliebenes Geld unters Kopfkissen. Würden wir sicher auch so machen.
Auf der Rückfahrt frischt der Wind auf und weht uns ekelhaft entgegen. Die drei mal rauf machen beträchtlich mehr Mühe.
Abends lässt der Wind nach, aber immer noch kein Platzbetreiber weit und breit.