Willkommen

Schön dass ihr uns besucht. Viel Spass beim Nachlesen unserer Abenteuer.

9. bis 12. Juli Alüksne - Toila (Est)

Mittwoch, 9. Juli Alüksne - Vöru

 

Am Morgen bietet uns der freundliche Campingplatzbesitzer frisch gefangenen Fisch an. Wir entscheiden uns für den kleineren Zander, den er für uns fertig vorbereitet. Braucht heute abend nur noch gebraten zu werden.

 

Natürlich finde ich wieder eine Abkürzung. Diesmal klappt es auch. 

Sobald wir Estland erreichen, wird die Landschaft hügelig. Hatten wir lange nicht mehr. Beim höchsten Berg des ganzen Baltikums, dem " Suur munamägi" 318 m ü. M machen wir einen Halt und "erklimmen" denselben. Auf den Turm fahren wir dann bequem mit dem Lift. Rundherum Wald, Wald, Wald soweit das Auge reicht und das reicht weit.

 

Die Burgruine von Vana- Vastseliina ist ebenfalls ein Blick wert. Nebenan im Kaffee gibt es für Alois ein süsses Omlette und für mich eine deftige Suppe.

 

In Piusa lassen wir eine Viertelstündige, für uns völlig unverständliche Erklärung, vermutlich estnisch, finnisch oder lettisch über uns ergehen bevor wir einen Blick in die Sandsteinhöhlen werfen dürfen. Reingehen ist nicht, denn weiter hinten ist alles eingestürzt. Unzählige Fledermäuse bewohnen dieselben, aber natürlich sehen wir auch von ihnen nichts. Die zum Teil bis zu 45 m hohen Sandsteinwände des Tales sind dafür sehr eindrücklich.

 

Am Tamulasee in Vöru suchen wir uns ein Plätzchen zum übernachten, geniessen den leckeren Zander und den Sonnenuntergang.

 

 

 

Donnerstag, 10. Juli Vöru - Kolkja am Peipsisee

 

Heute ist es bewölkt. Wir brechen auf nach Tartu, die Stadt mit den unzähligen Museen.

 

Auf dem Rathausplatz, beim Mittagessen bläst der starke Wind die schwarzen Wolken weg und es wird wieder richtig heiss.

 

Telefon aus Zürich: " Das Visum für den Iran wird seit Neuestem nur noch erteilt, wenn ein iranischer Reiseführer mit an Bord ist." Die Dame vom Reisebüro vermutet, dass dies am gescheiterten Hilfsgütertransport aus der Schweiz liegen könnte. Wir blasen die geplante Reise in den Iran und Oman ab. " Da müssten wir ja zu einem genau festgelegten Zeitpunkt an der iranischen Grenze sein und überhaupt ständig einen Begleiter dabeizuhaben, der reinste Horror, ganz zu schweigen von den Kosten! Und auf dem Rückweg wäre es ja wieder dasselbe." Ein Traum wird begraben. 

 

In den bedrückenden Zellen des KGB-Museums relativiert sich unser Traumplatzer sehr schnell. 

 

Am Peipsisee in Varnja suchen wir den Campingplatz am Keksi 17. Das Dorf ist sehr klein und es führt nur eine Strasse durch. Trotzdem werden wir nicht fündig und fahren weiter Richtung Kolkja in der Hoffnung ein Uebernachtungsplätzchen am See zu finden. Ein Häusschen reiht sich an's andere und es ist schon schwierig überhaupt den See zu sehen, geschweige denn einen Parkplatz. 

 

In Kolkja gibt es einen hübschen, kleinen Campingplatz. Die herbeieilende Grossmutter redet ununterbrochen auf mich ein alles auf russisch! Es scheint sie nicht weiter zu beeindrucken, dass ich kein Wort verstehe." Sauna, Sauna?" " Nein, wir wollen keine Sauna, nur ein Plätzchen für's Womo." Eigentlich verstehen wir uns blendend. Sowieso wird der Sohn, der in Tartu arbeitet bald kommen. 

 

Kurz darauf kommen drei Womo's aus Finnland an, diese wollen Sauna. Zum Glück haben wir uns bereits installiert, denn die Finnen stellen sich sehr kompliziert an beim Positionieren ihrer Wohnmobile. Freundlich werden sie erst nach drei Bieren.

 

Langsam wird es kühl. Das ganze Womo wird nach Alois Jacke durchsucht. Die hängt wohl noch am Stuhl im Restaurant am Rathausplatz in Tartu. " Zieh doch die Trainerjacke an, morgen kaufen wir eine neue" " Waaas, das ist meine absolute Lieblingsjacke, so eine krieg ich nie wieder. Wir fahren morgen zurück nach Tartu und holen sie ab!"

 

Irgendwie ist heute nicht so ein guter Tag.

Freitag, 11. Juli Kolkia - Tartu - Kauksi

 

Alois meint es tatsächlich ernst. 45 km zurück nach Tartu. Das Restaurant ist noch geschlossen, also Kaffee trinken und warten beim Nachbarn.  Ich bin schon leicht säuerlich. 11 Uhr das Restaurant öffnet. Für die Fundsachen ist der Manager zuständig, der kommt um 12 Uhr. " Wehe, deine Jacke ist nicht hier, dann hab ich was gut."

 

Wir benutzen die Wartezeit zum Besuch der "Suppenstadt". Ein ganzes Viertel, das aus Holzhäusern aus dem 19. Jahrhundert besteht.

 

Er hat Glück, die Jacke ist da. Alois:" Eigentlich ist sie gar nicht mehr so schön."

"Sag jetzt einfach nichts mehr, ich will zurück zu den "Altgläubigen", die seinerzeit vor den Russen über den Peipsisee geflohen sind."

 

Wieder am Peipsisee treffen wir zwar nicht auf " Altgläubige", dafür auf einen Popen vor seiner 120 Jahre alten orthodoxen Kirche. Aleksander erzählt uns gern deren Geschichte. 

 

Nahe Kauksi stellen wir uns auf den Campinplatz nahe dem See. Die Fahrräder runter und losgeradelt. Ohje, plötzlich sandig, Alois verliert das Gleichgewicht und stürzt vom Rad. Schmerzen in der rechten Hüfte und Schulter. Zurück und salben. Hoffentlich hilft's.

 

Samstag, 12. Juli Kauksi - Narva - Toila

 


Wir verlassen den See Richtung Norden. Von hier bis Narva leben nur sehr wenige Esten. 95% der hier ansässigen Bewohner sind Russen.

 

Auf der Hauptstrasse nach Narva nimmt der Verkehr beträchtlich zu, nicht mehr viel von Beschaulichkeit und Ruhe.

 

In Narva bei der Hermannsburg treffen wir während unseres 2-stündigen Aufenthaltes auf nicht weniger als 5 Hochzeitsgesellschaften. Auch hören wir wieder Deutsch und Englisch um uns herum. Anscheinend wandeln wir ab jetzt wieder auf den " richtigen Touristenpfaden".

 

Das Meer sehen wir nur kurz, während der Fahrt nach Toila. Der Campingplatz neben dem Spahotel ist liebevoll gestaltet. Wie nicht anders zu erwarten ist er gut besetzt, verfügt jedoch über genügend freie Plätze. 

 

Den steilen Treppenabstieg an's Meer nehmen wir nicht unter die Füsse. Alois tun Hüfte und Schulter noch zu sehr weh und ich mag nicht alleine runter. Sowieso habe ich endlich wieder einmal Gelegenheit die Home page nachzuführen. Obwohl es in Estland quasi überall Wifi gibt, ist dies unser erster Uebernachtungsplatz mit Internet.