25. Mai bis 7.Juni     Cody - Portal ( Kanadische Grenze)

Di

26

Mai

2020

Devils Tower

Wir wollen uns die Big 3 der USA anschauen. Dazu gehören der bereits besichtigte Yellowstone National Park, das Devils Tower National Monument und das Mount Rushmore National Memorial.

 

Aber zuerst geniessen wir in Cody mal wieder echtes Deutsches Essen mit echter Deutscher Schlagermusik aus den 70er Jahren und einem echten Deutschen Enkel, der von seiner hier eingewanderten Grossmutter sehr gut Deutsch gelernt hat.

 

Dann geht es nach Osten in das Big Horn Basin, das riesig ist. Plötzlich tut sich vor uns ein farbenfroher Canon auf. Hier wollen wir übernachten und uns den Canon etwas näher ansehen. Vieles ist bereits eingestürzt und Vorsicht ist geboten, aber die farbenpracht der Felsen ist einfach einmalig.

Weiter geht es dann am Memorial Day, an dem die Amerikaner den gefallenen Soldaten gedenken über den Big Horn Mountain auf fast 3000 m und in die gezuckerten Wälder. Wieder unten queren wir Buffalo, passieren Gillette, wo wir keine Rasierklingen finden, biegen später in Moorcroft von der Hauptsrasse ab und erreichen schliesslich so den Devils Tower. Da es Indianergebiet ist, ist der Park wie so vieles während der Coronazeiten geschlossen, aber wenigstens können wir bis nach hinten fahren und uns alles von so nah wie möglich ansehen. Einzig übernachten, das wir hier zum ersten Mal auf unserer Tour durch die USA sogar auf dem Campingplatz gemacht hätten, können wir halt nicht.

 

Die Präriehunde machen eine Show für uns und die Fuchsmama ist sicher auf der Jagd derselben während das junge Füchslein etwas verloren aussieht.

Da wir hier also nicht übernachten können, fahren wir in den Black Hill Forest wo es nur so von Rehen wimmelt. Ein Jagdgebiet vom Feinsten. Fast hätten wir deshalb sogar die Schnapszahl auf dem Armaturenbrett verpasst.

 

Wir fahren bis tief in den Wald hinein und stellen uns auf einen freien Platz, den die Herren mit ihren Quads gerade im Begriff sind zu verlassen. Hier könnten wir 14 Tage stehen uns reicht jedoch eine Nacht, zumal es hier für einmal kein Internet gibt.

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Mi

27

Mai

2020

Mount Rushmore National Memorial

Auf dem Weg zum Mount Rushmore National Memorial kommen wir nach South Dakota, wo es keine Corona Einschränkungen gegeben hat und gibt. Uebrigens sind die Menschen hier auch nicht kränker, als in anderen Staaten, aber das Schöne und Gute ist, dass hier keine Maskerade stattfindet.

 

Wir würden das in vollen Zügen geniessen, hätte uns nicht ausgerechnet heute die Nachricht von Seabridge erreicht, dass Grimaldi Line im verbleibenden Jahr 2020 keine Passagiere mehr nach Europa mit nimmt, wegen .......... Das für die Reservierung notwendige und natürlich bereits angezahlte Geld wird in Form eines Gutscheins!!! ausgestellt, der für eine spätere Frachtschiffreise nach Südamerika oder von Nordamerika nach Europa benützt werden kann. Das Auto kann natürlich trotzdem verschifft werden, aber das ist dann obwohl das gleiche Schiff und die gleiche Schifffahrtsgesellschaft,eben doch nicht das gleiche. Geht's noch? Alois meint:" Aergere dich nicht, änderst doch nichts." " Aber ich will mich ärgern, gopfridstutz."

 

Uebrigens haben wir gerade heute nicht viel Gutes von Kanada gelesen, das heisst dort hätten sie eine Riesenangst vor den Ausländern, die das Virus bringen, was für eine irre Welt. Wer wird mal die Verantwortung übernehmen für das Desaster das auf der ganzen Welt mit diesem " Killervirus" angerichetet wurde und noch weiterhin wird? In Südamerika hungern die Menschen und nicht nur dort.

 

Wir wissen im Moment nicht, was wir tun werden. 

 

Versöhnen tut mich der Besuch eines waschechten Saloons, die Fahrt durch den Bärenpark, die spielenden Kinder auf dem Spielplatz und der Anblick des Mount Rushmore  National Memorial. mit den 4 bis zur Fertigstellung 1941 des Monumentes, umvergesslichsten Präsidenten der Vereinigten Staaten.

 

Uebernachten tun wir einmal mehr mitten im Wald, diesmal auf einem gut besuchten Kletterparkplatz, wo die jungen Leute unter den Bäumen ihre kleinen Zelte aufbauen.

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Do

28

Mai

2020

Badlands Nationalpark/Pierre

In Rapid City erkundigen wir uns in einer Anwaltskanzlei bezüglich Aufenthalts Verlängerung. Die Leute sind sehr hilfsbereit und leiten uns an einen dafür zuständigen Anwalt in Sioux Falls weiter, der uns prompt per Mail anbietet uns bei der Verlängerung unseres Aufenthaltstatuses zu vertreten.Leider kann auch er uns keine Garantie dafür geben, dass wir die bekommen, so wie andere Reisnde ebenfalls Pech gehabt haben, mit dem Hinweis darauf, dass sie ja wegfliegen können, und das Womo?

 

Zeitgleich informiere ich mich bei Seabridge, über eine allfällige  Verschiffung via Baltimore. Das ist jerderzeit möglich auch sind sie nach wie vor bemüht die bereits geleiststen Anzahlungen für ihre Kunden zurück erstattet zu bekommen. Bis jetzt zeigt sich Grimaldi Line bockig, na ja.

 

Alois durchforstet das Internet nach Flügen Richtung Europa, Die Gefundenen dauern sehr lange mit unzähligen Zwischenstopps, sind sehr teuer und schliesslich ist ja nicht mal sicher ob diese nicht auch storniert werden und alles ginge dann auch viel zu schnell und " Kopf über Arsch" von statten.

 

So geht das alles nicht für uns. Wir werden wohl einfach an der Grenze erscheinen und uns überraschen lassen was passiert. Alois rechnet immer mit der Vernunft der Menschen, ich bin mir da seit ein paar Monaten nicht mehr so sicher,

 

In Rapid City entdecken wir unsere erste Fiatgarage in den USA, peilen diese an und lassen uns von der kompetenten, freundlichen und hilfsbereiten Crew eine neue Starterbatterie einsetzen. Super Service.

 

Auch will das Gas nicht mehr aus der zweiten Flasche in die Leitung des Womos. Beim Gasmensch stellt sich heraus, das innen drin der Anschluss vom Gascrasher verklemmt ist. Schnell ist der Fehler behoben und das Gas fliesst wieder wie es muss, die durchgeführte Dichtigkeitsprüfung ist positiv und so verabschieden wir uns auch von diesen hilfsbereiten Menschen. Es gibt also auch total positive Erlebnisse, sprich die Erlebnisse mit den Menschen sind sowieso bis jetzt durchwegs positiv, was immer mal wieder betont werden muss.

 

Heute zum Beispiel hält eine Auto neben uns, der junge Mann springt raus und fragt:" Aargau?" " Ja wir sind aus dem Kanton Aargau." " Ich habe da einen Freund, kenne Zofingen, Olten und bin sogar in der Aare geschwommen."  Er meint noch, dass er sich freut unsere Bekanntschaft gemacht zu haben und wünscht uns eine gute Reise.

 

Uebernachten tun wir am Rande des Badlands Nationalparks. In der Nacht wird es kühl und windig.

Nun aber rein in den Badlands Nationalpark. Einfach umwerfend und so riesig. Wir können uns kaum sattsehen. Zwar sind die Vistorcenters noch geschlossen, aber auch via Bildtafeln und dem am Eingang erhaltenen Prospekt können wir viel erfahren. 

 

Wieder draussen im Grassland lassen sich die Präriehunde von Auge zu Auge fotografieren. Was uns zuerst erstaunt, macht es nach genauem Hinschauen nicht mehr, gibt es am Gebäude doch einen Fütterungsautomaten der Erdnüsse auspuckt..

Durch Grassland, das seinem Namen alle Ehren macht fahren wir schliesslich nordwärts zur ältesten Stadt South Dakotas namens Fort Pierre. Sie liegt am Missouri River und es gibt hier etliche Museen, die leider geschlossen sind und eine wunderschöne Halbinsel namens Framboise die zum Wandern einlädt. Leider ist es nicht erlaubt, sich auf einen der zahlreich vorhandenen und zur Zeit leeren Parkplätze für die Nacht zu stellen.

 

So fahren wir rüber nach Pierre, vorbei am Capitol, das wir als Kulisse für unser Womo zweckentfremden um dann schliesslich beim Walmart hoch über der Stadt zu nächtigen.

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Sa

30

Mai

2020

Nette Begegnung in Pierre

Am Morgen, wir stehen immer noch vor dem Walmart in Pierre, werden wir von Ruth deren Urgrossmutter aus der Schweiz nach USA ausgewandert ist, freudig auf Deutsch begrüsst. 

 

Nach einer kurzen Unterhaltung lädt sie uns spontan zu ihnen nach Hause ein, da könnten wir Maria ihrer 17jährigen Tochter, von unseren Reisen erzählen, ihr Traum sei es nämlich,  auch mal mit einem Womo oder noch lieber mit einem Van durch die Welt zu reisen und von unterwegs zu arbeiten.

 

Wir nehmen die Einladung gerne an und nach wenigen Meilen befinden wir uns auf den sanften Hügeln ausserhalb des Städtchen. 

 

Wir verbringen zwei wunderschöne und unvergessliche Tage bei Ruth, ihrem Mann Lance und ihren Kindern. Viel erfahren wir über Land und Leute werden verwöhnt mit Speis und Trank, bekommen tolle Tipps für die Weiterreise und freuen uns sehr so spontan neue Freunde am anderen Ende der Welt gefunden zu haben. Nochmals vielen Dank für alles, ihr seid einfach toll.

 

Dank den Tipps geht es für uns danach nochmals Richtung Süden. Entlang des Missouri River auf einem Lewis und Clark Trail erreichen wir Fort Thomas wo wir auf einem Campground direkt am Ufer einen Uebernachtungsplatz finden.

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Mo

01

Jun

2020

Chamberlain

Wir erreichen Chamberlain und bestaunen erstmal die Dignity Statue, die eine Kombination von Kunst und Geschichte ist. Sie steht hoch über dem Fluss und wie man unschwer an ihr erkennt, bläst nicht nur heute ein gewaltiger Wind über der Prärie.

 

Das Lewis und Clarc Museum ist leider noch geschlossen, wir können lediglich durch das Gitter einen Blick hinein werfen. Doch der Wanderweg ist offen und warnt uns vor giftigen Schlangen, hier oben sehen wir keine.

 

Wieder unten am  Missouri stellen wir uns zusammen mit den Fischern, welche im übrigen sehr erfolgreich sind, leider sind alle Bilder verwackelt und unbrauchbar, ans Ufer, wo sich tatsächlich eine Schlange in Windeseile Alois nähert. Wer mehr erschrocken ist, lässt sich im nachhinein nicht eruieren, denn beide entfernen sich alsbald in rasanter Geschwindigkeit voneinander. Nur ich habe den Vorteil abslolut ungefährdet vom Womo aus zu fotografieren. In der Schule habe ich mal gelernt, dass Schlangen mit runden Pupillen, so wie diese hier, ungiftig seien, aber gilt das auch hier?

 

Nach einer ruhigen Nacht sehen wir uns das Lakota Museum an. Der Kaplan empfängt uns persönlich am Eingang und zeigt sich erfreut, dass sogar Menschen aus der Schweiz den Weg hierher in dieses kleine aber feine und sehr schön gestaltete Museum finden.

 

Wir verlassen danach Chamberlain, fahren in die Prärie, wo es mal wieder auf einer schnurgeraden Strasse durch fruchtbares Farm- und Ranchland Richtung Norden geht, es ist im übrigen über 30 Grad heiss und die Rinder suchen Abkühlung in den Weihern. Auf diesem Teil der Strecke sehen wir soviele überfahrene Tiere, wie selten auf unserer Reise. Vom Ponghorn bis zum Kaninchen ist alles vertreten.

 

In Miller stellen wir uns auf den Gratis Campingplatz im City Park und suchen für den Rest des Tages den Schatten. 

 

Uebrigens wir spüren bis jetzt absolut nichts von den Unruhen, denn wir halten uns ausserhalb von grossen Städten auf.

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Di

02

Jun

2020

Sitting Bull , Sakakawea /Lemmon

Nach zwei Tagen Prärie und nur wenigen kleinen Ortschaften erreichen wir unsere letzte Station in South Dakota.

 

Aber zuerst schauen wir uns noch die  Monumente von Sakakawea, der bei uns nicht so bekannten blitzgescheiten Shoshonin, die Lewis und Clark bei ihrer Expedition durch South Dakota tatkräftigst unterstützt hat und das Monument des bei uns weitaus berühmteren Sitting Bull am Missouri River an. 

Westwärts geht es dann immer mehr oder weniger entlang der Bahnlinie bis nach Lemmon, wie gesagt unserer letzten Station in South Dakota.

 

Was es da nicht alles gibt. Zum einen die Skulpturen aus Schrott von dem Künstler John Lopez hergestellt, überall in Lemmon verteilt und einfach einzigartig und bewundernswert.

 

Dann den versteinerten Wald Park mitten in Lemmon. Nachdem wir uns alles ausgiebig angesehen haben, stellen wir uns zum Einkaufszentrum an den Dorfrand und verdauen die heutigen Eindrücke.

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Fr

05

Jun

2020

Theodore Roosevelt Nationalpark

North Dakota empfängt uns mit einem gewaltigen Gewitter, das aber alsbald wieder der Sonne Platz macht.

 

Wir erwischen eine Stichstrasse nach Norden, die uns seit langem Mal wieder durchrüttelt. Einige Farmerhäuser sind verlassen, dafür gibt es umso mehr Oelförderanlagen. 

 

Beim Theodor Roosevelt Nationalpark fahren wir erst in den südlichen Teil der Badlands. Irgendwo in der Mitte lag einst die Elkranch vom ehemaligen US Präsidenten, dem zu Ehren dieser Park so benannt wurde. Wir sehen viele Bisons, einige Mustangs, ein Reh und viele, viele Präriehunde, die man unbedingt nicht füttern soll. Das die hier eine echte Plage sind, sieht man von Weitem.

 

Der Camping mitten im Park ist geschlossen, so übernachten wir beim Visitor Center mit schönster Aussicht über die Badlands und in bester Gesellschaft mit einem stattlichen Bison.

 

100 km trennen uns vom nördlichen Teil des Theodor Roosevelt Nationalparks, mit noch mehr Bisons, Langhornrindern, keinen Mustangs und absolut keinen Präriehunden. Enttäuschend wenige Tiere, aber die Felsformationen sind einmal mehr fantastisch, versteinerte Baumstämme arbeiten sich mit Hilfe des Windes aus dem ehemaligen Schlamm heraus, der little Missouri River schlängelt sich durch den Baumwollwald und wir denken, dass wir die Elkhorn Ranch zumindest erahnen.

 

Auf dem Campingplatz, der "natürlich" auch noch geschlossen ist, können wir zumindest lunchen. Die kleine Wanderung endet abrupt am Flussufer, das 3 Meter steil abfällt. Also geniessen wir einfach noch eine Weile das Vogelkonzert, bevor wir weiter nach Norden fahren durch noch mehr Oelfelder bis wir schliesslich in Williston landen, wo wir zum ersten Mal seit wir in den USA weilen echt Mühe haben einen Uebernachtungsplatz zu finden. Obwohl alle riesigen Parkplätze leer bis noch leerer sind, stehen überall Uebernachtungsverbotsschilder, sogar beim Walmart.

 

Schliesslich werden wir bei einer Tankstelle fündig, wo es echt spannend ist. Die Polizei kontrolliert zwei Autos, wobei beide ihr Auto danach nicht mehr von der Stelle rühren dürfen. Nicht mal auf den 20 m entfernten Parkplatz, das muss dann irgendein Freiwilliger machen. Alois hat sich mit den Worten ich verstehe leider kein Englisch dem Wunsch des jungen Mannes, der wohl etwas von allem zuviel Intus hatte, entzogen.

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So

07

Jun

2020

Grenzgeschichte in Coronazeiten

Wir kommen der Grenze immer näher, doch wir sind noch früh dran und so entdecken wir auf der Strecke nach Norden Dinge, die wohl selten von Europäischen Touristen wahrgenommen werden. Uebernachten tun wir auf einer Anhöhe mit 360 Grad Panorama. Es ist ein heiliger Platz der Ureinwohner, auf dem in einem Häusschen gut gesichert und geschützt Steine mit Petroglyphen vom Donnervogel stehen. 

 

Nachts geht mit "Sturmgebrus" ein gewaltiges Gewitter über uns nieder, vielleicht war die Idee mit dem Rundumblick doch nicht so gut und einmal mehr hoffen wir, dass so ein Camper auch ein Faradayscher Käfig ist, obwohl uns da ja nicht nur Blech umgibt.

Auch am Samstag stürmt es weiter, es ist echt schwierig gegen den Wind zu fahren. Aber nicht nur wir bekunden Mühe nicht vom rechten Weg abzukommen, nein auch die Vögel machen Kapriolen, was lustig anzusehen ist.

 

In Crosby schauen wir uns das Pioneer Dorf an, das jetzt ziemlich ausgestorben wirkt, findet doch das jährliche Fest erst im Juli statt.

Trotz Verzögerungstaktik erreichen wir Portal, den Grenzübergang den wir auserkoren haben, es gibt deren viele, viel zu früh. Sollen wir heute am 6. Juni noch warten bis morgen? Wir besuchen erstmal die einzige Gastststätte im Ort, lassen uns feine Hamburger servieren und die Atmosphäre auf uns wirken. Der redselige Wirt freut sich über Fremde, es kommen nämlich, wen wundert's seit Wochen keine mehr. Die LKW Fahrer haben wenig Zeit für ein Schwätzchen. Die Farmer hier im Norden vorwiegend Menschen aus Skandinavien und Kanada seien alles Millionäre, hätten sie doch riesige Flächen, die sie ihr eigen nennen. Die Oelindustrie die später dazu gekommen sei, sei auch nicht ohne. Jedem Dorfbewohner der in die Kneipe kommt werden wir vorgestellt und unsere spezielle Situation mit dem ablaufenden Visum geschildert. 

 

Wir entscheiden uns schliesslich dafür jetzt beim Amerikanischen Grenzübergang vorzusprechen, was sich vorerst als gar nicht so einfach erweist, stehen wir doch alsbald in der Truckerlane vor dem Kanadischen Grenzübergang, die Lane mit den Personenautos ist nämlich komplett abgesperrt. Also wieder rückwärts und ein Parkplatz gesucht. Rein ins Amerikanische Gebäude, wo uns einzige " Kunden" drei ernst dreinblickende Zollbeamte erwarten. Ich erläutere unser Problem, sie gucken sich unsere Pässe an, nehmen die Visa raus, stempeln sie ab und werfen sie in die Schublade. Sie diskutieren miteinander, ich höre Flugzeug, mir fällt das Herz in Hose und ich meine:" Nein, nein das geht nicht, wir haben bereits ein Schiff in Halifax reserviert und unseren Camper können wir unmöglich in den USA zurück lassen. Dann fahrt mal rüber zu den Kanadiern. " Und wenn sie uns nicht reinlassen?" " Das werden die schon." Und so sind sie uns nach einer Viertelstunde elegant los.

 

Mein Herz hämmert ziemlich, als wir uns schliesslich mit dem Kanadier beim Einlasstor, er sitzt 2 Meter über unseren Köpfen unterhalten sollen, wir sind ja auf der Truckerlane. Ich steige aus, und so können wir uns etwas besser verständigen. Er füllt einen Laufzettel mit unseren Angaben aus und schickt uns ins Kanadische Zollgebäude. Auch hier sind wir wen wundert es die einzigen diesseits des Schalters. Alle sind sehr freundlich, fragen nach unserem Anliegen unserem Ziel, nach unseren Pässen, nach unserer Adresse in der Schweiz und meinen, da wir eine einmalige Sache seien, dauere die Abklärung etwas länger und wir sollen doch draussen im Camper warten. Wir warten 3/4 Stunden und uns wird danach mitgeteilt, dass unser Schiff ja erst im Oktober fährt, wir also keine dringend notwendige Fahrt in Kanada zu machen hätten und so leider nicht einreisen dürften. "Ups und was jetzt?" Genauso wie ich es mir in meinen schlimmsten Albträumen vorgestellt habe, wir stecken zwischen den Grenzen fest. Der Beamte lacht: " Nein, nein fahrt einfach zurück zu den Amerikanern und gebt ihnen das von uns ausgefüllte Formular. Es wird sicher alles gut und ist die Grenze wieder offen könnt ihr ohne Probleme einreisen." Alois fragt noch wann denn das sein werde und der Beamte meint, das wisse er halt auch nicht, denn das entscheide die Regierung. Die Pässe gebe er uns, wenn wir um das Gebäude rumgefahren wieder in Richtung USA unterwegs seien. Kurzfristig sind wir also zum ersten Mal in unserem Leben in Kanada, wo es auch nicht anders aussieht als auf der anderen Seite. Alois:" Jetzt könnten wir einfach weiterfahren." " Ja super, ohne Pässe."

 

Wir umrunden das Gebäude, nehmen unsere Pässe entgegen und stehen alsbald vor den Kameras auf der USA Seite. Die strenge Beamtin nimmt unsere Pässe entgegen zieht sie durch den Scanner und schickt uns zum Zollgebäude, wo wir bereits vor etwas mehr als einer Stunde schon mal drin waren.  Einer " neuen" Beamtin mit einem dickeren Stern, das hat Alois sofort gemerkt, schildern wir erneut unser Problem, meinen wenn wir nur ein bisschen länger in den USA bleiben dürften, wäre das einfach super, geben wiederum unsere Pässe plus das Formular der Kanadier ab und werden gebeten Platz zu nehmen und zu warten.

Im hinteren Teil des Büros sehen wir sie diskutieren. Nach einer Weile kommt ein anderer Beamter nach vorne zu uns, plaudert mit uns über unsere Reise nach Amerika, durch Amerika, unsere geplante Rückreise von Halifax nach Hamburg und erklärt uns schliesslich, dass wir ein Visum für weitere 30 Tage in den USA bekommen. "Plumps"das war der Stein, der mir vom Herzen gefallen ist. Wir hören es stempeln, werden an den Schalter gerufen und die supernette Beamtin gibt uns unsere Pässe zurück. Das Visum ist ab dem 8. Juni, wegen Corona um weitere 30 Tage verlängert und  wir haben jetzt sogar einen Stempel im Pass. Sie meint noch lächelnd, wir dürften uns jetzt weiter in der USA aufhalten und zwar überall wo es uns gefällt. " Vielen, vielen Dank sie sind sehr freundlich und was kostet das verlängerte Visum?" " Nichts." Nach zwei Stunden haben wir also unsere Verlängerung gratis und sind weiterhin völlig legal in den USA. Einfach nur super.

 

Ich bin ja so was von erleichtert, da muss ich mir doch gleich eine Zigarette genehmigen, die erste nach fast sechs Monaten, wahrscheinlich ist das wieder der Anfang vom Ende des Nichtrauchens. Alois meint bloss lapidar:" Das ist doch genauso abgelaufen, wie ich mir das vorgestellt habe und wenn die Grenze am 7. Juli immer noch nicht offen ist, machen wir das Ganze halt nochmals." Ich:" Nie und nimmer, dann fahren wir nach Baltimore und verschiffen das Auto von dort aus nach Hamburg." Alois:" Das wäre doch schade, denn viel von Kanada haben wir noch nicht gesehen."

 

Uebernachten tun wir ganz einsam an einem Fluss und kaum stehen wir, bekommen wir auch schon Besuch von einem Reh und von etlichen Zecken die auf uns rumkrabbeln, was weniger zur Erheiterung beiträgt. Wir lesen, dass die Amerikanischen Zecken nicht nur Borreliose und FSME verursachen können, sondern auch schwere Allergien auf rotes Fleisch. Jedes Jahr erkranken in den USA 427'000 Menschen an Borreliose, in Europa sind es 65'000 Leute.

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