30. November bis 8. Dezember     Montevideo - Valizas

Fr

30

Nov

2018

Montevideo

Das Problem mit dem Strom ist nach wie vor da, irgendwas scheint mit dem Dongle nicht zu stimmen. Wir lassen uns jedoch nicht verrückt machen, wissen wir doch, dass Andre heute abend nochmals hier stehen wird und wir wiederum auf seinen Strom zählen können. 

 

Also nochmals auf in die Stadt. Besuch der Markthalle und Besuch des sehr eindrücklichen Andenmuseums. Die im Jahre 1972 in den Anden abgestürzte Maschine mit der Rugbymannschaft aus Urugay hat damals weltweit Aufsehen erregt. 16 Menschen wurden nach 72 Tagen härtesten Ueberlebenskampfes gerettet.

 

Wir verbringen nochmals einen gemeinsamen Abend beim Leuchtturm, mit Sekt aus der Ardeche gespendet von unseren französischen Freunden, bevor sich unsere Wege morgen trennen werden.

 

Wir möchten auf diesem Wege allen ganz herzlich danken, die uns virtuell mit ihren guten Wünschen auf der 34 tägigen Seereise von Hamburg nach Montevideo begleitet haben.

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So

02

Dez

2018

Suizo Paraiso

Ich bin echt froh, sind wir nicht mehr auf dem Frachter. Der Wind bläst wie verrückt und die Wellen beim Leuchtturm schlagen hoch.

 

Das Stromproblem besteht nach wie vor. Wir verabschieden uns und machen uns auf den Weg zum Camping Suizo Paraiso. Automatisch geraten wir auf die Zahlstrasse, denn der Fluss kann lediglich darüber passiert werden und 100 Pesos werden fällig. 

 

Herzlich werden wir von Sylvia und Heinz in Schweizerdeutsch begrüsst, stellen uns neben die Büsche in den Windschatten, füllen den Wassertank auf und schliessen den Strom an.

 

Roberto, der gestern mit dem Flugzeug aus Deutschland angekommen ist, erkennt das für Reto mitgebrachte Paket, das er in dessen Auftrag nach Orsingen geschickt hat, sofort wieder.

 

Gemeinsam machen sich die Männer an die Arbeit, denn auch bei anderen Reisenden, die ihr Womo per Schiff nach Südamerika geschickt haben, seien Batterieprobleme aufgetreten. Diese konnten glücklicherweise behoben werden.

 

Heinz schreibt eine Mail an den bereits Abgereisten, Alois schreibt an Amumot. Wir bekommen beiderseits ähnliche Tipps, die wir heute versuchen umzusetzen, jedoch mit der Prognose, dass die tiefentladenen Batterien wahrscheinlich nicht wiederbelebar seien, da irgend so ein Heini, mit grösster Wahrscheinlichkeit nachträglich ein Gerät zwischen den Ladeaufpasser und die Batterien angeschlossen hat. Schöne Aussichten.

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Mo

03

Dez

2018

Gas aus Pirapolis

Dank der Hilfe von Robert und Amumot hat sich unser Stromsystem ein bisschen wiederbelebt. Die Stromspannung steigt etwas an, aber natürlich noch keine Ladung der Batterien.

 

Zusammen mit Mireille und Jean-Jaques, die ein Problem mit ihrem Gasdruckminderer haben, fahren wir nach Pirapolis. Wir geben unsere leere Flasche bei Riogas ab und sollen sie in zwei Stunden wieder befüllt abholen. Unseren französischen Freunden können sie da leider nicht weiterhelfen.

 

Im Städtchen parken wir vor dem im Jahre 1930 erbauten, historischen Hotel, das das Casino beherbergt und einst das grösste von ganz Südamerika gewesen sein soll.

 

Wir flanieren auf der Promenade, speisen gut und fahren nach der Zeit zurück zu Riogas, wo wir auf Sonja und Rene treffen, die sich ebenfalls mit neuem Gas eingedeckt haben. Also zurück ins Städtchen zum Apero. Die zwei stehen frei an der Küste, was wir auch gerne tun würden, täten unsere Batterien das, was ihre eigentliche Arbeit wäre.

 

So fahren wir halt zurück auf den Campingplatz, stellen fest, dass die Stromspannung mittlerweile noch ein klitzekleines bisschen gestiegen ist und schliessen uns von Neuem am Landstrom an. Es bleibt jedoch dabei, die Hoffnung stirbt zuletzt.

 

Abends bereitet Andre das erste Asado vor. Das Fleisch dafür legt jeder selber auf den Grill. 

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Di

04

Dez

2018

Tretroller im Einsatz

Erstmals in Südamerika kommen unsere Elektrotretroller zum Einsatz. Die Bord-Batterien können sich, wenn sie denn wollen, schliesslich selber laden.

 

Auf der " Autobahn" geht es ein paar Kilometer nach Santa Anna. Die Segway-Kickscooter funktionieren tadellos, sogar auf der Naturstrasse.

 

Das Städtchen, in den nächsten Wochen wohl gut besucht, macht zur Zeit noch einen verschlafenen Eindruck. Wir finden jedoch ein offenes Restaurant und einen kleinen Supermarkt, in dem es alles zu kaufen gibt was man für den täglichen Bedarf braucht.

 

Schlussendlich haben wir ca. 14 km zurückgelegt, einzig der Daumen vom "Gasgeben" ist mir beinahe eingeschlafen, sonst alles paletti.

 

Wieder zurück kümmert sich mein stressgeplagter Alois wieder um unser Stromproblem, denke ich, während ich mich am Strand amüsiere, aber auch Alois lässt sich die gute Laune nicht verderben, die Boulekugeln wollen schliesslich auch mal wieder bewegt werden.

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Mi

05

Dez

2018

Letzter Tag auf dem Paraiso Suizo

Es sieht ganz so aus, als ob sich unsere Lithiumbatterien tatsächlich erholt haben. Irgendwas scheint zwar noch zu spinnen, denn alles funkioniert tadellos bis zu dem Moment wo wir die Wasserpumpe in Betrieb nehmen. Robert macht sich an die Arbeit und nun funktioniert auch diese. Vielen, vielen herzlichen Dank für dein unermüdlichen Einsatz.


Es folgt der Belastungstest. Die Lichter, der Mixer, die Ventilatoren, der Wechselrichter, etc. laufen nun bereits seit Stunden lediglich über unsere Bordbatterien. Die Spannung hält und die Batterien entladen sich ganz langsam.

 

Abends gibt es auf dem Paraiso Suizo feine Pizza aus dem Holzofen und morgen werden wir wohl tatsächlich wie geplant unsere Reise starten.

 

Dank des guten Internets auf dem Paraiso Suizo, hatte ich in den letzten Tagen  Gelegenheit, viele meiner Fersehsendungen am Laptop zu schauen. Die Entzugserscheinungen der letzten Wochen sind mehr als kompensiert.

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Do

06

Dez

2018

Punta del Este

So jetzt aber zusammenpacken und losfahren. Zwar geht Alois Brillengestell noch kurz vor der Abfahrt kaputt, aber die Ersatzbrille ist schnell zur Hand und nach der Verabschiedung von den anderen Reisenden sind wir nun endlich bereit für unser grosses Abenteuer.

 

Der Wind aus Süden ist ja bereits da, uns gelüstet es im Moment nicht, diesem entgegenzufahen, also fahren wir stattdessen der Küste entlang nach Norden, natürlich immer in Begleitung des frischen Windes.

 

Erster Halt in Punta Ballena, Besuch des Museums Casapueblo, erbaut vom berühmtesten Künstler Urugays, dessen Sohn einer der 16 Ueberlebenden des Flugzeugabsturzes in den Anden war. Wir sind beeindruckt. Nach dem Besuch des Museums geht es mit dem altertümlichen Gitterlift 9 Stockwerke in die Tiefe zum Restaurant das fast auf Meereshöhe liegt. 

 

Nur kurz ist die nächste Etappe, denn die Hand am Strand von Punta del Este lassen wir uns natürlich auch nicht entgehen. Alois:" Da stelle man ein paar Betonpfeiler in den Sand und schon strömen die Touristen." " Schon, aber trotzdem möchte ich es bildlich festgehalten haben." Was somit geschehen ist.

 

Auf der Weiterfahrt staunen wir ob der langen Kolonnen vor den Tankstellen. " Was das wohl zu bedeuten hat?" " Keine Ahnung, aber wir haben noch genügend Diesel im Tank." " Vielleicht ist das immer so am Donnerstag oder es gibt am heutigen Klaustag eine besondere Bescherung." 

 

Beim Faro Julio Ignacio mit guter Sicht auf den Leuchtturm richten wir den Camper für die Nacht so aus, dass unsere Gasanlage nicht dem Wind ausgesetzt ist, dafür zieht es unten durch den Türschlitz rein.

 

Wir schauen den Wellen zu, die sich an der Küste brechen. Das Wasser scheint zu kochen, ein echtes Spektakel.

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Fr

07

Dez

2018

Cabo Polonio

Heute steht der Nationalpark Cabo Polonio auf unserem Programm. Mit dem Womo um die grosse Lagune rum und schon stehen wir vor dem Eingang.

 

Ab hier geht es per Lastwagenbussen 7 km über die Dünen, runter zum geschichtsträchtigen Fischerdörfchen. " Oben will ich nicht sitzen." " Musst du auch nicht, sieht auch so gefährlich aus." Wir sitzen unten und lassen uns mächtig durchschütteln bis an die Küste, wo es dann rasant aber ruhig dem Strand entlang bis zum Cabo Polinio geht.

 

Cabo Polonio muss man einfach gesehen haben. Erinnerungen an frühere Zeiten kommen hoch. Viele kleine Hostels und Restaurants wurden von den ehemaligen Aussteigern errichtet. In der Hochsaison die jetzt dann bald beginnt, muss hier die Hölle los sein.

 

Nun aber auf zum Leuchtturm, wo sich eine der grössten Seelöwenkolonien befindet. Auf den zwei vorgelagerten Inseln gibt es noch mehr. Es sollen mehr als 200'000 sein. Einfach nur genial den schwerfällig wirkenden Tieren zuzusehen, wie sie aus dem tosenden Atlantik, die Felsen hoch an die Sonne kommen. Riechen tut es zwar etwas streng, weshalb wir für einmal froh um den Wind sind, der nach wie vor bläst.

 

Wieder zurück im Dörfchen treffen wir im Kaffee auf einige unserer Frachtermitreisenden und setzen uns natürlich sofort zu ihnen. " Urugay ist ja wirklich ein kleines Land, dass man sich so oft über den Weg läuft."

 

Gemeinsam geht es dann mit einem der Busse zurück, nur leider gibt es unten keinen Platz mehr und so sitzen wir oben und erst noch zuvorderst. " Auch nicht schlecht, so sehen wir was auf uns zukommt und zum fotografieren natürlich noch viel besser."

 

Zum kleinen Oertchen Barra de Valizas, fahren wir zusammen mit unseren französischen Freunden und stellen uns windgeschützt auf den Parkplatz hinter die Dünen. Nach dem überqueren derselben staunen wir nicht schlecht über die Aussicht, die sich uns da bietet.

 

Nach einem Kurztrip mit unseren Tretrollern in's Zentrum, lassen wir den Abend bei Sekt ausklingen. So ein schöner Tag muss einfach gebührend gefeiert werden.

 

Fotos aussuchen ist heute eine echte Herausforderung, das verschiebe ich auf morgen.

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Sa

08

Dez

2018

Barra de Valizas

Von der netten Dame an der Information für Bootstouren bekommen wir Wasser um unseren Tank zu füllen. Waschen steht auf dem Programm, der Wind ersetzt den Tumbler.

 

Am Nachmittag sind die anderen Camper weg und wir stehn am Abend ganz alleine auf dem Platz. 

 

Unser Camper ist auch heute wieder ein gerngesehenes Fotomotiv. Liegt es am Gruss an die Südamerikaner oder an unserem Marokkogemälde. Wer kann es sagen?

 

Ein paar Gedanken zu Urugay:

 

  • In Urugay ist es sehr sauber, nicht im wörtlichen Sinn, denn es staubt ja ganz schön, bei dem Wind. Aber es stehen überall Container und auf den Strassen und Wiesen liegt kein Müll rum. 
  • Urugay ist zwar teuer, aber lediglich in den grossen Städten und Touristenorten. Seit wir weg von den Zentren sind, ist alles erheblich günstiger.
  • Die Menschen sind entspannt, freundlich, hilfsbereit und interessiert an uns Reisenden.
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