Mo
23
Apr
2018
Wir stehen ein "bisschen" zu spät auf. Hätten wir das beschauliche Sirmione in Ruhe besichtigen wollen, wäre das wohl um 08.00 Uhr noch gegangen. Jetzt um 10.00 Uhr fährt ein voller Reisebus nach dem anderen auf den Parkplatz und auch die PW-Parkplätze sind wieder vollbesetzt.
Wir suchen das Weite, aber vorher wird noch ver-, und entsorgt auf der sehr guten Station am Platz. Nur eines ist wichtig: Den grossen roten Knopf erst drücken, wenn alles erledigt und die Insassen mit einem Sprung im Auto sind, sonst gibt es ein Fussbad, welches wir ausgiebig geniessen.
Ziemlich viel Verkehr auf der Weiterfahrt, wir fahren an den Lago d'Iseo und stellen uns nach einigem Suchen auf einen Parkplatz direkt am See. Die Höhenbeschränkung von 2.20m interessiert uns nicht sonderlich, da der Balken auf die Seite gedreht ist. Wahrscheinlich interessiert die Beschränkung um diese Jahreszeit eh niemanden, denn bezahlt werden muss auch erst ab Juni.
Wir trinken Kaffee in der Bar gegenüber, begutachten ausgiebig den Badestrand gleich neben dem Parkplatz und werden bei unserer Rückkehr von einem Automobilisten heftig winkend empfangen. Die Höhenbeschränkung ist wieder angebracht und wir sind eingesperrt. " Die Arbeiter von der Werft haben geschlossen aber die vom Kiosk haben auch einen Schlüssel, die können ihnen öffnen." " Kommen die Arbeiter morgen wieder?" " Ich denke schon." " Dann bleiben wir hier stehen und warten auf die morgige Oeffnung." Was wir ja sowieso wollten.
Alois: " Jetzt kommt sicher die Polizei und schickt uns von hier weg, denen können wir dann sagen, dumm gegangen."
Gps Daten lassen wir diesmal weg, wegen siehe oben.
Di
24
Apr
2018
Das Tor ist offen und wir haben die glorreiche Idee den schönen Lago d'Iseo zu umrunden auf der Suche nach einem neuen Plätzchen am See.
Zuerst sieht das auch gut aus, irgendwann gibt unser Navi eine Höchstbreite von 2.00 an und eine Höhenbeschränkung von 3.00 m an. Auch die Tafeln an der Seite der Strasse machen die selben Angaben. " Bitte fahr da nicht rein." " Aber schau der Tunnel ist ja höher und breiter." Ein anderer Camper, der an der Seite steht, übrigens der einzige den wir auf dieser Strecke sehen, scheint ebenfalls zu studieren.
Die nächsten 6 km sind dann tatsächlich grenzwertig. Gegenverkehr gibt es auch noch. Wir kneifen die Pobacken zusammen, denn umkehren geht auch nicht. Ein Tunnel nach dem anderen und die schmale Strasse mit den überhängengenden Felsen geben uns den Rest. " Wenn das nur gut geht?" " Das mache ich nie mehr." " Schon wieder." Irgendwann sind wir dann durch, wäre eine Superstrecke gewesen, hätte man sie geniessen können." Ja, ja kann ich nur empfehlen, jedenfalls für Menschen die auf Nervenkitzel aus sind, ansonsten lieber lassen." Auf dem ersten Parkplatz erholen wir uns erstmal und begrüssen den Franzosen, der sich wohl gedacht hat, wenn die das schaffen, können wir das auch.
Auf der weiteren Umrundung ist es dann entspannt, aber wir finden keinen uns genehmen Platz zum Stehen, wir werden auch immer heikler, also weiter Richtung Como.
Unser Navi schickt uns mal wieder über eine schmale Strasse, die mit 3.5t angegeben ist. Schmal und kurvig. Tatsächlich kommt uns ein Kleinlaster mit grossen Steinen beladen entgegen. Er fragt uns völlig entnervt, ob wir Deutsche seien? " Schweizer." " Dann bleibt doch da, wo ihr hergekommen seid." Ganz langsam und mit eingeklappten Aussenspiegeln passiert er uns und schrammt dabei noch an der Leitplanke entlang. " Hätte der uns wohl gestreift, wären wir Deutsche gewesen?" " Keine Ahnung, aber er sah ja bereits ziemlich verbeult aus, deshalb macht ihm wohl eine Beule mehr auch nicht viel aus." Natürlich habe ich es wieder mal verpasst ein Foto zu machen, wie immer bei zuviel Action, eigne mich einfach nicht als Reporter.
Vorbei an Bergamo sind die Strassen wieder breit und voll, zum Teil zweispurig, einen uns genehmen Platz finden wir immer noch nicht und so fahren wir mehrheitlich im Stau bis Olginate, wo es einen sehr schönen Stellplatz direkt am gleichnamigen See gibt.
Gps. lat. 45.795101 long 9.41576 8 Euro inkl. alles
Wir sind kaputt, ferienreif, erholen uns nur langsam vom heutigen Tag und stellen fest, dass es uns im südlichen Italien, viel besser gefallen hat.
Mi
25
Apr
2018
Wir wollen nicht mehr den ganzen Tag mit dem Suchen eines Stellplatzes verbringen und entscheiden uns nach Arona am Lago Maggiore zu fahren. Hier waren wir bereits im Herbst, als es nach Richtung Süden ging.
Wir kommen erstaunlich gut voran, keine Lastwagen und auch sonst kein einziger Stau. Wir denken das liegt daran, dass wir in der Siestazeit unterwegs sind und freuen uns, bereits nach zwei Stunden an unserem Ziel anzukommen.
Gps. lat. 45.75489 long 008.56411 keine Ver-, und Entsorgung, kostenlos
Aber was ist denn da los? Müssen die nicht arbeiten? Der ganze Platz ist überstellt von Autos und viele kurven rum auf der Suche nach einem solchen.
Wir stehen eine halbe Stunde am Rande, bis ein Parkplatz für unseren Camper frei wird. Währenddessen google ich, was denn heute los sein könnte. Tag der Befreiung Italiens vom Faschismus, gleich wichtig wie der Tag der Republik.
Dann stürzen wir uns halt wieder ins Gewimmel, schliessen uns den anderen Besuchern an, die alle Eis schlecken. Alois meint:" Die Italiener sind schon Schleckmäuler." Ich:" Ja und trotzdem so schlank." Alois:" Noch."
Nach drei Stunden kehren wir zurück auf den Parkplatz und haben einen Camper im Blick, der zwei Stunden in der sich fast nicht bewegenden Kolonne steht bis er endlich auf die Strasse kommt und vermutlich auch da noch Stunden unterwegs ist, bis er Zuhause ist. Alles Hupen nützt den Verkehrsteilnehmern nichts.
Wir wollen in die erste Reihe, die PW's sind gegen 20 Uhr fast alle weg, nur einige stehen noch zuvorderst am See. Wir stellen uns strategisch so hin, dass wir sofort in die zu erwartende Lücke fahren können. Um 21 Uhr fahren die zwei Autos weg und wir haben Glück, dass wir so gut stehen, denn ein anderer Camper hatte den selben Plan. Ufff, nun stehen wir, wie gewünscht direkt am See. Ja das Leben unterwegs ist nicht immer Zucker.
Do
26
Apr
2018
Heute geniessen wir die Sonne und den See. Laut Wetterprognose könnte es der letzte schöne, warme Tag für die nächste Zeit sein.
Fr
27
Apr
2018
Der Himmel ist grau, wir fahren entlang des Lago Maggiore bis Baveno wo wir kostenlos ver-, und entsorgen.
Weiter geht's bis Verbania. Hier erledigen wir in der Selflavanderia unsere Wäsche, finden dass wir für heute genug erledigt haben und stellen uns auf den grossen Parkplatz neben dem Fluss in Intra.
Gps lat. 45.938301 long 008.58013 kostenlos keine Ver-, und Entsorgung.
Der freie Blick auf unser Womo zeigt uns warum unsere Solarpanels, auch bei vollem Sonnenschein, nicht mehr viel Strom produzieren. Zum Glück haben wir einen Ladebooster, dem der Saharasand egal ist. Den Sand hat der Wind von Algerien übers Meer nach Sizilien getragen. Ich:" Vielleicht wäre es doch gut, wenn es mal richtig regnet." Alois:" Das nützt nichts, aber hier könntest du zwecks Reinigung gut auf's Dach steigen." " Ich? Da nehmen wir den Sand doch lieber mit in die Schweiz."
Rüber über die Brücke und rein in die hübschen Gassen von Verbania. Um uns rum wird wieder viel mehr Deutsch gesprochen, wohl die ersten Frühlingsferiengäste.
Sa
28
Apr
2018
Es kommen uns, entlang des Lago Maggiore viele Autos entgegen. In Cannobio machen wir nochmals einen Halt, scheint entgegen der Wetterprognosen doch immer noch die Sonne. Wir verbringen die letzten Stunden in Italien mit Einkäufen für die Enkelkinder.
Dann ist es jedoch endgültig Zeit, das schöne Italien nach 6 Monaten zu verlassen. Kurz vor dem Gotthardtunnel auf 1000 m.ü.M, ist es nur noch 9 Grad warm und der Regen stellt sich auch noch ein. Ennet des Tunnels erwartet uns Dank des Föhns dann wieder die Sonne und Wärme.
Freudige Begrüssung in Luzern bei einem Teil unserer Enkel, die in der Zwischenzeit an Höhe, Sprachgewandtheit und sonstigen Fähigkeiten, erheblich zugelegt haben. Nach Speis, Trank, Spielen und Gesprächen, übernachten wir in Luzern. Wir können die Gps Daten nicht bekannt geben, da wir zwar etwas versteckt und ruhig stehen, aber nicht ganz Gesetzeskonform.
So
29
Apr
2018
Der Kreis schliesst sich, wir sind in heimatlichen Gefilden.
Wir stellen fest, dass es auch schön ist in Sarmenstorf, nicht zuletzt da Alois Kinder hier in der Nähe sind und wir uns freuen, sie mal wieder in die Arme schliessen zu können.
Erstaunlich ist auch, dass Alois und sein jüngster Enkel sich zwar lange nicht gesehen haben, jedoch sofort wieder vertraut miteinander sind.
Unsere Italienreise ist jetzt endgültig Vergangenheit, vieles gibt es zu erledigen in den nächsten Wochen, bevor es wieder auf Reisen geht.
Wir werden jedoch auch während dieser Zeit den Blog bedienen, damit ihr wisst, was so abgeht bei uns und wo wir uns rumtreiben.