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Schön dass ihr uns besucht. Viel Spass beim Nachlesen unserer Abenteuer.

10. April bis 18. April    Saidia - Ceuta

Mo

10

Apr

2017

Kurz vor Al Hoceima

Es ist wolkig und diesig. Haben wir eigentlich auch einmal gutes Wetter auf der afrikanischen Mittelmeerstrecke? Die ersten 100 km sind sowieso nicht sehr spektakulär, aber dann….

 

Wir fahren der Küste entlang, immer wieder bieten sich herrliche Einblicke zum Meer hin. Auch klart es auf. Nur der Sturm tobt nach wie vor. Beim Pausenaufenthalt ist es fast nicht möglich sich ausserhalb des Campers aufzuhalten. Also weiter.

 

30 km vor Al Hoceima an den spektakulären Sandfelsen, sie erinnern uns ein bisschen an Kappadokien, finden wir das ideale Uebernachtungsplätzchen. Sogar der Wind hat sich inzwischen gelegt. Alois:“ Wäre perfekt, wäre die Strasse etwas weiter weg.“

 

Wir werden von niemanden behelligt, bis es mit dem Vollmond fast dunkel ist. Ich: “ Du, da klettern zwei schwerbepackte Typen über die Leitplanke und kommen zu uns rüber.“ Alois: „ Und jetzt, die wollen sicher hier zelten.“ „ Bon soir.“ Sie sprechen anscheinend kein Französisch, ich habe sowieso keine Lust mich mit ihnen zu unterhalten. Alois ist entspannter, schenkt ihnen Zigaretten und versucht ein Gespräch zu führen. Das geht nicht und so gehen sie zurück, klettern über die Leitplanke und sind verschwunden.

 

Wir schlafen herrlich.

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Di

11

Apr

2017

Cala Iris

Morgens geniessen wir noch etwas die Aussicht in die Gesteinsformationen, bevor wir weiter nach Al Hoceima fahren.

 

„ Du hier muss wohl der König vorbeikommen, es ist alles beflaggt und es wimmelt von Polizei.“ Es liegt dann wohl doch nicht am König, sondern am Radrennen, das hier stattfindet.

 

Am Hafen dürfen wir durchs Tor rein zu den Fischerbooten. Ich fotografiere wie wild. Da macht mich ein freundlicher Fischer darauf aufmerksam, dass das Fotografieren verboten ist, Grenzgebiet. „ Danke vielmals.“  Man könnte von hier aus mit der Fähre nach Mortil in Spanien fahren, wir mit dem Womo wohl eher nicht. Nach dem Kaffee geht die Fahrt weiter.

 

Zunächst ins Hinterland. Viel Gemüse, aber vorallem Erbsen und Zwiebeln werden überall am Strassenrand angeboten. Die Strohhüte ersetzen die Kopftücher. „ Ah ja, wir sind ja bereits im Rifgebirge.“  Auch die lustigen gedeckten Heuhaufen sind allgegenwärtig und an den unmöglichsten, steilsten Stellen wird Getreide angebaut.

 

40 km nach Al Hoceima, fahren wir rechts ab zum Campingplatz „ Amis de Cala Iris“. Gaby und Jürgen www.camping-bus.de haben diesen Platz sehr empfohlen. Ich möchte mich am liebsten gleich am Strand hinstellen, Alois fährt weiter über die abenteuerliche Piste bis zum Platz. „ Du hast mal wieder so was von Recht, einfach toll die Aussicht.“

 

Die Betreiber sind sehr freundlich. Erklären uns viel über die Gegend. Die Adler, die im Naturschutzgebiet sind, die Delfine die es lieben mit den Motorbooten zu „ spielen“. Einiges über die geschlossene algerische Grenze. Ueber den vorgelagerten Felsen, der von den Spaniern besetzt ist, die die Esswaren per Helikopter und das Wasser per Schiff liefern lassen. Dass zurzeit nur wenige Franzosen kommen, Terrorismusangst und nur wenige Spanier, Krise. Im Sommer sollen wir besser nicht hierherkommen, dann sei es voll von festenden Marokkanern und sehr, sehr laut. Und wir erfahren noch vieles mehr. Sehr spannend. 

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Mi

12

Apr

2017

Irgendwo im Rif

Wir geniessen noch eine Weile das Südseefeeling, bevor wir uns auf ins Rifgebirge machen.

 

Die Strasse führt vom Meer weg, rein ins Rifgebirge. Es geht zum Teil sehr steil bergan und die einen Autos machen schlapp. Aber wieso ist auf einmal das Meer wieder so nah? Was heisst so nah. Es geht nach unten und wir sind am Meer. „ Da hätten wir wohl doch auf das Navi hören sollen, das uns irgendwo nach links abbiegen lassen wollte.“ Wir studieren die Karte und entdecken darauf eine gestrichelte Strasse, die uns erneut auf die N2 führen soll. „ Schau hier ist sie gut, wird wohl wie so oft in der Zwischenzeit aus der Piste eine geteerte Strasse entstanden sein. Die ersten Kilometer ist dem so, danach gibt es wie so oft eine Piste. Zwar nur auf den nächsten 15 km, aber wir sind natürlich nicht sicher, ob die Piste plötzlich für uns endet. Wir schrauben uns in die Höhe und haben Glück.

 

Wir biegen auf die N2 ein, der Verkehr nimmt eklatant zu. Im nächsten Dorf ist alles verstopft. Alois:“ Die Menschen schauen böse aus, sieh nur ihre Blicke.“ „ Ach was, die grüssen doch mit einem freundlichen Hola.“ „ Vergiss nicht, wir sind im Rifgebirge.“ „ Dann lass uns schnell nach Chefchaouen fahren.“ „ Was meinst du mit schnell? Die fahren hier wie die Gestörten. Da heisst es „Flieh, oder ich friss dich“. Hätte ich einen Panzer, würde ich es darauf ankommen lassen und überhaupt suche ich uns jetzt ein ruhiges Plätzchen für die Nacht.“ „ Wiiiiieeeeeee? Zuerst machst du mir Angst und dann willst du uns in die Wildnis stellen. Du weisst doch, in Marokko gibt es kein Plätzchen, wo du nicht von irgendwem aufgestöbert wirst.“

 

Wir einigen uns schliesslich für eine Tankstelle auf 1400 müM, mit diversen Restaurants und Läden.“ Hier könnt ihr problemlos stehen, es ist die ganze Nacht jemand da.“ Es stehen viele Autos auf dem Parkplatz, die alle mit Männern besetzt sind. „ Ein Schwulentreff?“ Ein Drogenumschlagplatz, wie wir beim Kottlettessen schnell feststellen. „ Guter Stoff!“ Und schon liegt ein Stückchen vor uns. „ Nein, nein danke.“ Ich schiebe es von mir und nach einer Weile packt er es wieder ein. Wir werden noch verschiedene Male angehauen. Anscheinend sind wir Exoten, fahren ins Rif und wollen keinen Stoff.

 

 

Wieder beim Camper fährt einer zu uns. „ Kommt mit zu mir, da könnt ihr schlafen und ich habe Superstoff.“ Nein, nein wir haben unser Hotel dabei und Stoff wollen wir auch nicht.“ Da kommt ein Mann angetrabt, schickt das Auto weg und erklärt uns, dass er der Gardien sei. Er bringt uns sogar zwei Stühle vor’s Womo und will partout kein Trinkgeld annehmen. In der Nacht werden wir also gut bewacht und können entspannt schlafen.

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Do

13

Apr

2017

Chefchouan

Wollen wir wirklich in den Nebel runter? Müssen wohl, wenn wir nach Chefchouan in die blaue Stadt wollen. Nach 60 km ist sie erreicht. Durch das gesamte Rif wurden wir weder von Kindern, noch von sonst wem belästigt, ausgenommen den gestern erwähnten Angebote.

 

Marokko ohne Besuch von Chefchouan geht für uns nicht. Wir haben Glück, dass wir früh vor Ort sind. Eine später eintreffende Gruppe Holländer besetzt fast den ganzen Platz, vier Engländer stellen sich vor den Camping und einige andere Camper finden gar keinen Platz mehr. Auch sind viele Familien mit Kindern unterwegs, Ostern.

 

Nach dem Beobachten des Geschehens rundherum, laufen wir über den steilen Pfad, durch den Friedhof in die Stadt runter. Rein in die Medina. Zielsicher finden wir  „unser Restaurant Assada“  in einem Seitengässchen. Alois plagt später das Sodbrennen. Er: „ Ich habe es doch sofort bemerkt, komische Gewürze an der Kefta Tajine.“

 

Später setzen wir uns ausserhalb der Medina zum Kaffee auf eine kleine Terrasse. Herrlicher Beobachtungsposten. Es wimmelt von Menschen. Marktschreiern, diskutierenden Männern, hupenden Autos und dazwischen der Muezzin mit seinem Gesänge. Einfach nur spannend. Alois: „ Jedes Mal hat es mehr Autos, die müssen sich bald mal was einfallen lassen.“

 

Da der Aufstieg sehr steil ist, fahren wir für 15 Drh. mit einem Kleintaxi auf den Berg zurück.

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Sa

15

Apr

2017

Chefchouan

Wieder geht es steil nach unten in die Medina. Alois:" Ist ja wahnsinnig, hier wohnen möchte ich tatsächlich nicht. Stell dir nur mal all die alten Leute vor." " Ja und wenn der Boden nass ist, bist du ungewollt zuunterst an der Mauer der Medina."

 

Wir mischen uns unter die vielen, vielen Touristen. Zum Teil ganze Carladungen mit Führer, Rucksacktouristen, sonstige Einzelreisende. Auf dem grossen Platz vor der Kasbah versuchen wir die Herkunft verschiedener Touristen  zu erahnen. Dabei hilft uns Asslam, der Musiker. Ihn und sein Lachen haben wir bereits vor Jahren kennen gelernt. Sein Kollege ist anscheinend entweder am Schlafen oder gestorben, das finden wir nicht so genau raus.

 

 

Auf dem Campingplatz sind wir Schweizer gut vertreten. Diese haben uns unser Faltmodul stetig Richtung Sonne gedreht. Danke vielmals. Natürlich gibt es sowieso einiges zu diskutieren und „gespröchle“.

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So

16

Apr

2017

Ras el Ma

Die Quelle von Chefchouan möchten wir natürlich auch dieses Mal besuchen. Zuerst laufen wir der Mauer entlang, mit immer wieder schönen Blicken auf die Stadt. Nachher wie immer hier in Chefchouan steil runter zu der sehr gut besuchten Quelle Ras el Ma. Nicht nur ausländische Touristen finden den Weg hierher, nein auch viele Marokkaner haben Spass am sauberen Wasser.

 

Uns ist es dann doch etwas zu viel des Guten und nach einem kurzen Besuch in der Medina geht es wieder hoch zum Camping, wo es eigentlich ruhig wäre, wären da nicht die vielen bellenden Hunde der Camper und wilden Hunden der Gegend. Auch in der Nacht beglücken sie uns mit ihrem Gebell und Gezanke.

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Mo

17

Apr

2017

Martil

Keine Lust mehr auf Hundegebell. An drei Stauseen vorbei geht die Fahrt weiter nach Tetouan. Eine riesige Stadt, die sich bei jedem Besuch noch zu verdoppeln scheint.

 

Die Pneus wechseln ihren Platz, die vorderen nach hinten und umgekehrt. Die hydraulischen Stützen erweisen sich auch für derlei Angelegenheiten als sehr nützlich, die Marokkaner sind begeistert. 10 Minuten später und 40 Drh. leichter fährt es sich wieder sicherer auf den marokkanischen Strassen.

 

Eigentlich möchten wir noch etwas in Tetouan verweilen, doch die Strasse wird immer schmaler, nur der Camper nicht. Auch finden wir den grossen Parkplatz nicht, also raus aus dem Getümmel und zum letzten Mal rein in den Marjane. Wir brauchen nicht viel, sind ja bald wieder in Spanien.

 

Nun aber nach Martil ans Meer. Der Campingplatz verschiebt sich immer mehr in der Stadt, besser gesagt, die Stadt wächst immer mehr um den Platz rum. Irgendwann wird dieser wohl weg sein, um einer weiteren Ueberbauung Platz zu machen. Wäre schade.

 

Es haben sich bereits einige der anderen Schweizer, aus Chefchouan hier in Martil eingefunden. 

 

Unsere Fahrräder bekommen erstmal eine Dusche, bevor wir sie in Gebrauch nehmen. Danach können wir mit sauberem Hintern über die Strandpromenade in die Stadt radeln.

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Di

18

Apr

2017

Bitterste Armut und Krimi an der Grenze in Ceuta

Der Himmel ist ungewöhnlich bedeckt und für morgen und den Rest der Woche ist Sturm vorausgesagt, also zusammenpacken und ab nach Ceuta. Die zwei marokkanischen Flaschen werden wir in Sebta, der letzten Ortschaft vor der Grenze los.

 

Wir sagen jedem der es wissen will oder auch nicht, der Grenzübergang von Marokko in die spanische Exklave Ceuta ist sehr einfach und geht schnell vonstatten.

 

Nun können wir jedermann nur abraten. Während den 6 Stunden an denen wir an der Grenze mit Warten verbringen, läuft ganz schön viel. Wir stehen in der Kolonne.“ Was rüttelt da so am Camper?“ Alois steigt aus und jagt 2 Jugendliche, die sich unter den Augen der anderen Wartenden unter unser Auto geklemmt haben fort. Kaum sind sie weg, rüttelt der Camper bereits wieder. Ein Polizist nimmt einen Jungen zwischen den Rädern raus. Später erklärt er uns, dass der ca. 15 jährige Junge angeblich nicht mal seinen Namen kennt. Gestern Nacht habe es Kämpfe mit einem Toten in den Hügeln  gegeben. Wir beobachten wie ein Mann in einem blauen Auto neben uns, die Jungs instruiert. Alois:“ Ich verstehe das nicht, wenn wir die Schlepper sehen, muss die Polizei sie doch auch sehen.“ „ Die Jungs kommen doch nie und nimmer über die Grenze, soviel Verzweiflung.“ Die Stimmung ist sehr angespannt. Hinter den Zäunen immer wieder Geschrei und Gerangel. Schon wieder Gerüttel. Nun hat sich einer zwischen die Fahrräder auf den Träger gezwängt. Einem Engländer der etwas hinter uns steht, ergeht es ähnlich. Auch er steigt immer wieder aus dem Camper und schaut drunter. Am Zollübergang kontrolliert ein Beamter das Auto von unten und meint:“ Nix Emigrant.“

 

Wir denken nun können wir uns etwas entspannen. Aber auch im Niemandsland klettern Jungens unter den Camper. Wie kommen denn die in den abgesperrten Bereich? Höchstwahrscheinlich im Kofferraum der Schlepper. Die Polizisten rennen den Jungs zwischen den Autos nach. Einfach nur irre. „ Machen können sie sowieso nichts, sind ja alles Kinder.“

 

Interessanterweise kontrolliert uns an der spanischen Grenze niemand. In den Camper rein hat sowieso niemand geschaut. Wir hätten also ein paar der Jungs im Camper drin mitnehmen können. Aber was hätte es ihnen genutzt?

 

Die entgegenkommende Autokolonne vor der spanischen Grenze Richtung Marokko reicht fast bis nach Ceuta rein. Sowas haben wir überhaupt noch nie erlebt.

Nur schnell an der Tankstelle ein Schinkensandwich holen und sofort zum Hafen. Dort können wir in Ruhe auf unsere Fähre warten.

 

Um 22 Uhr sind wir drüben in Algeciras und stellen uns auf den Stellplatz bei Carlos. Es stehen noch viele andere da.

 

 

Nun aber die Vodafon Simkarte rein, schliesslich haben wir ein Abo, wenn man das vermaledeite Ding den finden täte.  Alois: „ Ich habe sie vermutlich zu gut versorgt. Ist ja im Moment egal.“

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