Do
02
Mär
2017
Tagsüber fahren bedeutend weniger LKW’s als nachts. Guelmim ist schnell erreicht. Auf der „ Umfahrungsstrasse“ geht es beim Marjiane alles das einkaufen, was wir in den kleineren Läden jeweils nicht bekommen. Da sind sie ja auch alle wieder, die Womos, die wir in letzter Zeit nicht gesehen haben.
Kurz darauf sind wir in der Oase auf dem Camping Aainnakhla. Hier werden wir die nächsten zwei Tage bleiben, um Kleider zu waschen, den Camper innen mal wieder vom Sand und Staub zu befreien und danach die Beine hochzulagern.
Sa
04
Mär
2017
Kaum raus aus der Oase hat er uns der wieder, der Sturm. Alois muss ganz schön gegen halten und meint: „ Ich hab es ja gesagt, du hättest dir das entstauben sparen können.“ „ Ja schon, aber jetzt hat es wenigstens Platz für eine neue Sandschicht.“
Ueber den 740 m hohen Col Amezloug mit der tollen Aussicht sind wir bald in Assa. Dort hat sich seit unserer letzten Reise vor drei Jahren nicht viel verändert. Auch der Campingplatz ist immer noch nicht fertig, resp. das neue Projekt besteht nun aus Bungalows und Hotel.
Auf der Weiterfahrt entdecken wir einen Wegweiser zu Felsmalereien. Wir fahren über die Piste bis zur Oase, und sehen nix von Malereien.
Also wieder auf die Strasse bis nach Icht auf den sehr gepflegten Campingplatz auf der Anhöhe und ausruhen von der anstrengenden Fahrt. Das Dorf und die dortigen Gravuren haben wir ebenfalls auf einer unserer letzten Reisen ausführlich besichtigt.
So
05
Mär
2017
Von hier aus ist die einspurige Strasse bis Akka echt anstrengend. Immer wieder heisst es bei Seite fahren und den Gegenverkehr passieren lassen. „ Aber da kommt uns ja ein Jeep entgegen, der könnte doch besser auf die Seite fahren.“ „ Wenn er das aber nicht macht?“ Der Holländer macht das tatsächlich nicht. „ Der soll doch Piste fahren, das A…. mit Ohren.“ „ Ach was soll es, wir haben ja im Gegensatz zu den anderen, Zeit.“
Immer wieder kleine Dörfer und Oasen. An vielen Orten werden Bäumchen angepflanzt. Vielleicht ist hier in der Gegend nächstens ein Wald. Und wiederum viel Sand das wir schlucken und viel Wind.
Vor Tata gibt es viele grüne Oasen und an den Hängen romantische, alte, halbverfallene Dörfer, richtig Bilderbuchmässig.
Endlich erreichen wir Tata und stellen uns auf den Camping mitten in der Stadt. Viele der Ueberwinterer sind bereits weg und so gibt es viel freien Platz. Max ein Schweizer, der mit seiner Frau in Mallorca lebt, freut sich über ein Bier und erzählt uns etwas über seine Reisen und Erlebnisse.
Alois fühlt sich gar nicht gut und hat Fieber. War wohl alles etwas zu viel die langen Strecken, der Sturm und der geschluckte Sand. Fiebermittel und ab ins Bett.
Hier in Tata ist der Wind weg mit Temperaturen über 30 Grad.
Mo
06
Mär
2017
Das Fieber ist zwar weg, doch Alois verbringt den Tag vorwiegend schlafender-, und wassertrinkenderweise. Da wir sowieso vorhatten, länger im schönen Tata zu verweilen, kann sich Alois hoffentlich richtig erholen.
Ich verbringe den Tag nicht unten am Oued beim Waschen. Einfacher geht das, mit in die Wäscherei tragen und fertig gewaschen abholen. Luxus pur.
Ansonsten ein ruhiger Tag. Einzig ein bisschen nervig, da das Internet immer noch, wie beim letzten Aufenthalt sehr langsam ist und das hochladen von Bildern Stunden dauert.
Do
09
Mär
2017
Alois geht es zwar besser, aber sein Urin riecht streng und das Wasserlassen brennt. Nachgefragt beim Campingplatz Gardien, führt uns dieser zum Arzt, der gleich ums Eck seine Praxis hat.
Name und Alter des Patienten werden erfragt, 170 Drh. sind fällig und wir werden Männlein und Weiblein getrennt in je ein Wartezimmer gewiesen. Dann wird gewartet. Der Arzt erklärt uns später, dass er nach 14 Uhr jeweils Hausbesuche macht und nicht in der Praxis ist. Irgendwann kommt er zurück in die Praxis und wir dürfen rein zum Arzt. Er versteht schnell um was es geht, auch die Vorkrankheit und Operation sind ihm schnell klar. Ultraschall der Niere und Blase. Er diagnostiziert wie erwartet, einen Infekt. Am nächsten Mittwoch sollen wir bitte schön zwischen 10 und 14 Uhr nochmals vorbeikommen. Mit dem Rezept für’s Antibiotika runter in die Apotheke.
Wir setzen uns ins Restaurant und essen gegrilltes Rind. Plötzlich steht Silvia ( kennen wir von einer früheren Marokkoreise) mit einer Kollegin vor uns. Sie steht mit Reiner seit Montag auf dem anderen Campingplatz. Was für eine Freude. Wir plaudern eine Weile, trödeln danach durch den Markt, bringen Hosen zum Schneider, kaufen Kleinigkeiten ein und kehren erst bei Dunkelheit zurück.
„ Du ich mag noch nicht auf den Camping, lass uns hier an der Strasse einen Kaffee trinken.“ Kaum sitzen wir, kommen die zwei Aufpasser vom Camping. „ Alles ok?“ „ Ja natürlich, Alois hat Antibiotika bekommen.“ „ Da ihr nicht zurückgekommen seid, bin ich nochmals beim Arzt vorbei, die Praxis war geschlossen, da dachten wir ihr seid im Spital.“ „Ups, hätten uns wohl zurückmelden sollen.“ Kurz danach stehen Christa und Max vor uns. Der halbe Campingplatz ist über den Arztbesuch informiert und machte sich Sorgen um Alois.
Fr
10
Mär
2017
Heute ist Freitag. Traditionell gibt es Couscous, das lassen wir uns natürlich nicht entgehen.
Mit vollen Bäuchen müssen wir uns nachmittags in den Schatten legen, die Beine hochlagern und langsam verdauen. Erst gegen Abend werden wir wieder agiler und streifen durch die Stadt.
Später sitzen wir mit Christa und Max zusammen und lassen den Tag ausklingen.
Mo
13
Mär
2017
Christa und Max ziehen weiter. Wir bleiben sicher in Verbindung, die Tage mit euch waren lustig und kurzweilig.
Wir erleben einen weiteren heissen, aber für einmal ungewohnt stürmischen Tag hier in Tata. Zum Glück stehen wir auf Beton und kriegen deshalb für einmal keinen Sand ab. Haben ja sowieso noch genügend Vorrat im Camper.
Alois geht es wieder so gut, dass ich ihn an die Einnahme der letzten Antibiotka erinnern muss. Ist doch ein gutes Zeichen.
Er trennt sich von seiner Haarpracht und lässt sich rasieren. Der Vollservice kostet gerade mal 40 Drh. „ Jetzt fühle ich mich richtig leicht und luftig.“
Hier in Tata gibt es eine Augenklinik, die wohl mit Laser den grauen Star behandelt. Es gibt ein Werbeplakat an der Mauer und es laufen ziemlich viele Leute mit einseitig verbundenem Auge rum. Ich überlege kurz, ob ich mich da auch melden soll. Lass es dann aber bleiben.
Di
14
Mär
2017
Heute ruhige, sonnige aber nur noch „ kühle“ 23 Grad, ideal für einen Putztag im Inneren des Campers. Zudem will die Bettwäsche auch mal wieder gewaschen werden. Da die am selbigen Abend wieder an die Betten soll, wasche ich sie in der Maschine auf dem Campingplatz.
Während wir beim Kaffee sitzen, gehen zwei Männer mit Klemmbrett von Laden zu Laden und Restaurant zu Restaurant. „ Was machen denn die da?“ „ Können kaum Zeugen Jehovas sein, hier in Marokko.“ „ Vielleicht ziehen die Steuern ein.“ „ Vielleicht holen sie sich auch das Schutzgeld.“ Nichts von alle dem. Die Männer kommen auch in unser Restaurant und verlangen vom Wirt, dass er seine Tische und Stühle nicht so weit nach draussen auf den Gehsteig stellt. „Die kommen von der Kommune und haben ja keine Ahnung, “ erklärt er uns als die Männer wieder weg sind. Er macht keine Anstalten, den Anweisungen Folge zu leisten. Andere stellen ihre Effekten etwas zurück und machen das wieder rückgängig, sobald die Männer weiter die Strasse runtergehen. Was für ein Scheissjob.
Uebrigens die Franzosen sind wie eh und jeh jeweils mindestens zu zweit unterwegs.Fährt einer vorbei, warten wir gespannt und es dauert meist nicht lange bis der nächste und oftmals auch übernächste und manchmal sogar der überübernächste ums Eck kommt.
Mi
15
Mär
2017
Der Arztbesuch steht an. Wir sind um 10.30 Uhr in der Praxis. Der Name, das Alter und die Telefonnummer müssen wiederum bei der Anmeldung aufgeschrieben werden. Das Fräulein fragt nach der "Ordination", sowas haben wir nicht, so werden wir in unsere zugeteilten Wartezimmer geschickt. Frauen kommen, Frauen gehen. Bei Alois dasselbe im Männerbereich. Wir warten und warten.
Nach 2 Stunden haben wir genug, verabschieden uns und gehen Tajine essen. Kaum sitzen wir schellt das Telefon:“ Hier ist Doktor Hassan, wie geht es? Wo sind sie?“ „ Wir haben genug gewartet, haben Hunger und sind am Essen.“ „ Dann kommen sie morgen?“ „ Nein, dann reisen wir weiter.“ „ Dann kommt doch nach dem Essen nochmals her.“ „ OK“.
Auch der Arzt fragt nach der "Ordination". Das sei das Rezept, das er ausgestellt hat. „ Aha.“ Er überzeugt sich, dass es Alois wieder gut geht und 5 Minuten später sind wir draussen auf der Strasse.
Alois nimmt sich am Nachmittag mit seinem Wundermittel der hartnäckigen Teerflecke auf der Haube an und so sind wir bereit für die morgige Weiterreise Richtung Zagora.