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Schön dass ihr uns besucht. Viel Spass beim Nachlesen unserer Abenteuer.

4. -  7. April     Merzouga - Midelt

Di

04

Apr

2017

Tissirt im Ziztal

Wir haben nun genug „gsändelet“, packen zusammen, verabschieden uns von den zurückbleibenden Campern und winken ein letztes Mal den Dünen vom Erg Chebbi zu. Auf der für uns neuen Strasse nach Erfoud kommen uns Gruppen von 4X4 Autos, Motorrädern und Touristenbussen entgegen. In den nächsten Tagen wird in Merzouga ganz schön was los sein, schliesslich steht Ostern vor der Türe.

 

Ein Stück weiter folgt ein Fossilienladen dem anderen. Am Hügelzug, wird mit riesigen Lettern dafür geworben. Bei der Einfahrt nach Erfoud sehen wir dann, wo die Fossilien unter widrigsten Bedingungen geschliffen werden.

 

In Erfoud ist es dann erstmal vorbei mit der Stille. Fahrzeuge aller Art, Läden, Restaurants, Hotels, Werkstätten, usw. Das pure Leben.

 

Wieder raus aus der Stadt fahren wir vorbei an der ewig sprudelnden, aber leider salzhaltigen Quelle.

 

 

Weiter im Ziztal breitet sich ein breites Dattelpalmenband aus. So grün, uns tun fast die Augen weh. Am Ende des Tales stellen wir uns auf den Camping Tissirt und geniessen das Plätschern des Baches, das Schnattern der Gänse, das Zirpen der Grillen und die Gerüche von Blumen und Kräutern.

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Mi

05

Apr

2017

Ziz Schlucht

Tschüss Sahara, wir fahren vorbei am modernen Errachidia, rein in die Berge.

 

Der Stausee ist nicht sehr voll, aber mit seinem blau nicht weniger beeindruckend. An den meisten Stellen ist es verboten bis an den See zu fahren. „ Da steht aber ein Womo.“ „ Ja lass uns über die Piste zum See runterfahren.“ Eigentlich sehen wir nicht viel mehr. Um ganz ans Wasser zu kommen, müssten wir uns Wanderschuhe montieren, dazu haben wir dann doch keine Lust. Für ein paar hübsche Blümchen und die bekannten, marokkanischen „ Blumenkohe“ hat sich dann die tollkühne Abfahrt doch gelohnt.

 

Die Berge links und rechts kommen immer näher und schon sind wir in der Zizschlucht. Entlang des Baches werden die Oasengärten fleissig bewirtschaftet.

 

Im Hotel und Campingplatz Jurassique auf 1500 müM stellen wir uns für die Nacht hin. Wir merken es abends an den Temperaturen, Jäckli mal wieder in Betrieb.

 

Später fährt ein Franzose auf den Platz, überlegt hin und her, wo er sich hinstellen soll. Währenddessen kommen zwei englische Jeeps und fahren in einem Rutsch auf die Parzelle, die sich die Franzosen nach 10 Minuten hin und her diskutieren ausgesucht haben. Die Frau  kriegt den Mund nicht mehr zu, stemmt die Arme in die Hüften und schaut die Engländer sehr, sehr böse an. Nützt aber nichts, die Engländer scheinen nichts zu merken. Also stellt sich der Franzose nach geraumer Zeit schliesslich drei Parzellen weiter. Plätze gibt es ja genug. Einige marokkanische Hotelgäste, eine Gruppe Schüler und verschiedene Womos kommen auch noch dazu. Beim letzten Besuch waren wir die einzigen Gäste, war ja auch Ende November 2012.

 

 

Als wir beim kredenzten Tee sitzen, schmeisst einer der Schüler einen faustgrossen Stein in die Glastüre des Restaurants, so dass diese einen Sprung bekommt. Ich:„ Aha, die machen das nicht nur bei den Womos, ist wohl eine marokkanische Sportart.“ Der Besitzer flucht und schimpft, möchte die Gruppe am liebsten wegschicken. Doch der alte Patron kommt trotz Stock, sehr schnell anmarschiert und nimmt sich den Sünder vor. „ Entweder hole ich jetzt die Polizei, oder ich richte den Täter selbst. Wie wollt ihr es haben?“ Der Verursacher meldet sich, wird an den Ohren gezogen, kriegt zwei Ohrfeigen und verspricht hoch und heilig, solches Verhalten in Zukunft zu lassen. „ Wir hoffen das gilt auch für Womos.“

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Do

06

Apr

2017

Am hohen Atlas entlang nach Midelt

Weiter geht die Fahrt nach Riche. Auch hier in dieser Stadt wimmelt es von Menschen. Eigentlich haben wir noch keinen Hunger, lassen uns jedoch zu einer kleinen Tajine für 25 Drh. überreden. Wir bekommen dazu ein kleines Schälchen Reis mit Oliven, ein kleines Schälchen Tomaten mit Zwiebeln, eine Flasche Wasser und zum Schluss einen Tee ( alles unbestellt) und danach eine Rechnung von 130 Drh. " Was soll das, der hat uns doch übers Ohr gehauen und du gibst dem noch Trinkgeld." " Das mach ich immer." Wir streiten ein bisschen und ich rege mich auf dem ganzen weiteren Weg bis nach Midelt auf.

 

Die Gegend ändert sich eklatant. Keine Palmen mehr, dafür Tannenbäume, blühende Obstbäume, Honigverkauf an der Passstrasse und nur noch 19 Grad Wärme. Beim Stopp an einer Bucht ohne Honigverkauf, kommt eine wirklich arme Familie in Windeseile von irgendwo daher. " Gebt uns was." " Bonbon, Puppen, einfach irgendwas." Alois verteilt spanische Nüsse und Orangen. Er versucht ihnen das Wort Danke zu entlocken. Anscheinend kennen sie das nicht. Weder auf berberisch, noch auf französisch, englisch oder deutsch. Also fahren wir weiter.

 

Angekommen in Midelt stellen wir uns auf den sehr gepflegten Camping Municipal und werden mit einem Tee empfangen. Der Alte der daneben sitzt, lebt in Ilmichil, arbeitet anscheinend mit einer Kooperative von Witwen zusammen und möchte mir die angegliederte Boutique zeigen. Dann halt. Teppiche will ich nicht. Fossilien will ich nicht. " Haben sie nicht den Rosmarinhonig aus Ilmichil, von dem sie mir so vorgeschwärmt haben?" " Oh ja den habe ich, möchten sie einen Liter oder zwei Liter?" " Was kostet ein Liter?" " 700 Drh." Ich muss lachen," dann kaufe ich den Schweizer Honig, der ist gut und erst noch viel günstiger." Nach dem Erlebnis in Riche bin ich immer noch etwas geladen. Er will mit mir diskutieren, aber ich habe keinen Bedarf mehr. Da lässt er mich schliesslich in Ruhe.

 

Midelt ist schon ganz anders, als die Gegenden die wir im Süden gesehen haben. Wir entdecken eine Kirche und Häuser die zum Teil schräg und mit richtigen Ziegeln gedeckt sind. Die Berge im Hintergrund sind noch leicht mit Schnee bedeckt. Kein Wunder schliesslich befinden wir uns auf 1500 müM. 

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Fr

07

Apr

2017

Minen in Aouli

Unser Nachbar, den wir bereits am Erg Chebbi kennen gelernt haben, möchte mit seinem, laut eigenen Angaben mitgeschleppten Autos, in die nahegelegen Zedernwälder fahren. Aber das Getriebe ist anscheinend am A.... Marokko wäre nicht Marokko, würde nicht ein Mechaniker keine halbe Stunde später unter dem Fahrzeug liegen.

 

In der Nacht hat es auf 5 Grad abgekühlt. Nix für uns also weiter. Wir finden auf der Karte eine Strasse die durch das Abbaugebiet der Mineralien führt. Zwar ist die zum Teil gestrichelt, aber wahrscheinlich ist die ja bereits geteert.

 

Zuerst geht ja alles gut, aber die Strasse wird zur Piste und dann zu fast gar nichts mehr. Viele Löcher im Berg und grosse Geröllhalden. Irgendwann geht es für uns tatsächlich nicht mehr weiter.

 

Fast überall wo sich Alois bückt, findet er schöne Steine, also planen wir uns hier in der Einsamkeit für die Nacht zu installieren. Kein Mensch weit und breit......... Eine Stunde später ruft einer Hallo. Der Arbeiter möchte ein Bier und Alois zeigt sich für einmal gnädig. Wir tauschen die Telefonnummern, er will uns nach "Knem" zu seinem Abbaugebiet führen. Hier bleiben wollen wir nun sowieso nicht mehr, also steigt er zu und es geht ein Stück zurück. Er und Alois suchen in einem Geröllfeld nach weiteren Steinen. Wir haben nicht die geringste Lust bei ihm zu bleiben, verabschieden uns und fahren wieder zurück nach Midelt. Auf dem Weg werden wir verschiedene Male aufgehalten, aber es gelingt Alois jeden Verkäufer abzuwimmeln.

 

Wieder in Midelt stellen wir uns erneut auf den Camping Municipal. " Wo wart ihr? Da fahren ja nur 4x4 Fahrzeuge hin." Alois:" Ja das haben wir auch gemerkt. War aber ein wunderschöner Ausflug. Andere fliegen extra nach Marokko, wegen diesen Minen und wir finden sie ganz zufällig."

 

Uebrigens das mitgeschleppte Auto des deutschen Nachbarn fährt wieder.

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