Heute sind wir wieder unterwegs. Es sind zwar nur 100km bis zum nächsten Ziel, da wir aber die Strassenverhältnisse nicht kennen, haben wir genügend Zeit eingerechnet.
Tatsächlich ist die Strasse stark befahren, das bedeutet, das wir jeweils Platz machen für die sehr "Pressierten" und das sind anscheinend alle hier. Nichts von stressfreiem Reisen, aber wer hat auch soviel Zeit wie wir. Viele haben wohl mühelos vom Weihnachtsstress in den Ferienstress übergewechselt. Interessante Fahrzeugkolonnen kreuzen unsern Weg oder rasen von hinten an uns vorbei, um uns dann in einer Staubwolke zurückzulassen. Es ist wirklich spannend und manchmal ist der Blick schlechter als im nebligen London.
Wir machen noch einen Zwischenhalt bei Isolde aus München, die hier in der Wüste seit 7 Jahren das Kaffee "Fata Morgana" betreibt in dem es feinen Capuccino mit selbstgemachtem Kuchen gibt. Sie verbringt jeweils das Winterhalbjahr hier und das Sommerhalbjahr in München. Sie weiss interessantes zu erzählen. In der Zwischenzeit ist eine Gruppe junger Männer angekommen, die sich zusammensetzen und spontan gemeinsam trommeln.
Beim Weiterfahren blendet uns die Sonne sehr stark, da sie schon tief am Horizont steht und jetzt sind die Eseltreiber, Fahrradfahrer, Frauen am Strassenrand , Löcher im Strassenbelag und sonstigen Autos fast nicht mehr zu sehen, aber auch dies scheint die anderen Autos nicht zu beeindrucken. Es wird höchstens gehupt als Zeichen das nicht gebremst wird und dann heisst es für die Schwächeren flieh oder du fliegst....
Wir kommen aber trotzdem gut beim Sahara Service im M'Hamid an und stellen unseren Camper ab. Wie nicht anders zu erwarten sind schon einige andere Teilnehmer angekommen.
Wir melden uns zum Nachtessen im Hotel an und trinken einen Weisswein mit Ulrich und Marianne aus Münster, die lange in der Schweiz gelebt haben.
Während des Nachtessens spielt eine Musikgruppe mit 2 Tänzerinnen auf und wir wissen jetzt definitiv, dass wir uns die nächsten Tage unter Touristen aufhalten werden, die immer "bespasst" werden. Alois meint : "mach gute Miene, es ist dein Silvester" .
Uebrigens ist es das 1.Silvester seit über 30 Jahren, dass Alois feiern kann, sonst hat er immer gearbeitet an Silvester und Neujahr.