Montag 12.November 2012
Am anderen Morgen noch einen kurzen Spaziergang durch das Dorf und dann auf durch das Rifgebirge. Das einzige Bedrohliche waren das Wetter und die Strasse. Die Gotthardstrasse wäre wahrscheinlich für Monate gesperrt. Keine Anmache wegen Kiff, keine Verfolgungsfahrten und keine Abzocke. Nur freundliche, zuvorkommende Rifbewohner und Kinder die nicht betteln.
Die Strasse ist sehr kurvig und führt rauf und runter. Alois hat die Strecke vor über 30 Jahren schon mal mit dem Motorrad gefahren und da war die Strasse noch ganz schmal und noch kurviger.
Das Navigationsgerät meldet sich auch, wenn eine Brücke passiert werden soll, diese erscheinen jeweils gelb auf dem Gerät. Natürlich alles auf französisch.
Die ganze Küste ist mit Militärposten besetzt. Alois wird freundlich aber bestimmt darauf hingewiesen, das er bitte auf die andere Seite fotografieren soll.
Im Regen fahren wir bis Al Hoceima, wo wir am Marinehafen eingeladen werden doch das Wohnmobil quer über die Parkplätze zu stellen. Das Uebernachten sei kein Problem. Es kämen immer wieder Womos, manche blieben auch 2 oder 3 Nächte. Die Uniformierten haben die ganze Nacht ein Auge auf uns, wie Alois feststellt als er nachts nach draussen geht. " Alles ok?"
Dienstag 13.November 2012
Schönstes Wetter beim Aufstehen. Wir fahren weiter durchs Rifgebirge."Heee, Die Frau aus dem Navi kenn ich doch" Alois hat es geschafft die Sprache zu ändern und es ist nun tatsächlich die gleiche Dame wie im Garmin. Nach dem kurvigen Start wird die Gegend flacher und die Strasse führt schnurgerade durch das Naturschutzgebiet nach Saidia. Diese Touristenhochburg, direkt an der Algerischen Grenze ist unsere letzte Station an der Mittelmeerküste. Kurz vor unserer Ankunft gab es ein grauenhaftes Gewitter. Wir finden den Camping trotzdem und werden ohne auszusteigen eingelassen. Hinter dem Tor ist zum Glück alles trocken. Zuerst gibt es keinen Strom, was nicht verwunderlich ist. "Wahrscheinlich wird das heute nichts mehr mit dem Strom" glaubt Alois, aber denkste nach einer halben Stunde funktioniert alles.
Einiges ist uns aufgefallen auf den letzten 400 km: Die Strecke ist sehr imposant und abwechslungsreich. Die Küste gut bewacht von den Grenzern und es wird viel investiert in den Tourismus. Wir haben ausser in Al Hoceima keine Bausünden entdeckt. Die Anlagen passen sehr gut in die Landschaft. Die Promenaden wirken gepflegt. Ständig wird gewischt und der Abfall zusammengenommen, zumindest in den ersten 2 Reihen. Es hat wenig Verkehr und die Menschen sind sehr freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit. Keineswegs aufdringlich(ausser Ahmed aus Tetouan). In Saidia gibt es eine Hotelfachschule. Sehr wenige europäische Touristen.
Mittwoch 14.November 2012
Gestern sind noch zwei Camper angekommen. Heute merke ich, dass der Pilote uns in Malaga überholt hat. Der Fahrer meint, er sei auch geflüchtet vor dem schlechten Wetter in Spanien. Die andern Camper sind heute schon wieder weitergezogen Richtung Süden. Auf dem Camping hat es auch Mobilheime, jedoch unmöbiliert.
Das erste Mal war Alois in Saidia in den 70er Jahren. Damals gab es ausser der Kasbah und ein paar wenigen Hütten lauter nichts. Ein 16 km langer wunderschöner Sandstrand und keinen Menschen. Jetzt ist es kaum wiederzuerkennen. Modern und mondän. Die Grenze befindet sich am Ende der Ortschaft. Die Grenzbeamten möchten nicht dass wir fotografieren. Sind aber sehr freundlich.